Kreuzschifffahrt: Wie Brennstoffzellen Schiffe sauberer machen
Die Schifffahrtsbranche ist nicht gerade umweltfreundlich: Auf hoher See werden die Maschinen der großen Schiffe mit Schweröl befeuert, im Hafen verschmutzen Dieselabgase die Luft. Das sollen Brennstoffzellen ändern – wenigstens in der Kreuzschifffahrt.
Auch wenn die großen Schiffe der Reedereien von Aida, Cunard, Hapag Lloyd oder Costa am Kai festgemacht sind, die Dieselmaschinen laufen trotzdem weiter. Sie versorgen die Bordsysteme mit Strom – und pusten jede Menge Kohlendioxid, Stickoxide und Ruß in die Luft. Aufgrund der hohen Schadstoffbelastung wollen weltweit einige Städte die Kreuzschifffahrt aus der Innenstadt verbannen. Dieser Druck scheint Reedereien zum Umdenken zu bewegen: In Deutschland arbeiten mehrere Projekte mit anderen Systemen, um Schiffe mit Strom zu versorgen: Brennstoffzellen. Sie erzeugen sauberen Strom und emittieren Wasser.
Wie sehr die Schifffahrt Städte belastet, zeigt das Beispiel Hamburg. In diesem Jahr wird die Hansestadt rund 220-mal von Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Für die gibt es drei Terminals, davon zwei in der Stadt. Nur das in Altona bietet den großen Schiffen die Möglichkeit für eine Landstromversorgung. An den beiden anderen müssen sie sich selbst mit Strom versorgen – von den vielen Frachtern an den Terminals im Hafen ganz zu schweigen. Entsprechend hoch sind die Schadstoffwerte: Der Naturschutzbund etwa hat im vergangenen Jahr an einem Frühlingstag eine Messung durchgeführt. An der Außenalster lag die Belastung bei 5.000 Feinstaubpartikeln in einem Kubikzentimeter Luft; das ist für eine Großstadt ein normaler Wert. Wenige Kilometer entfernt, in der Nähe der Landungsbrücken, maßen die Umweltschützer 50.000 Partikel.