BMW i3s im Test: Teure Rennpappe à la Karbonara
Mit dem neuen BMW i3s ist man zügig in der Stadt unterwegs. Zwar ist der Kleinwagen gut vernetzt, doch die Assistenzsysteme lassen immer noch zu wünschen übrig. Trotz des hohen Preises.
Am Ende war auf den Berliner Verkehr Verlass. Bei unseren 170 Testkilometern in und um Berlin haben wir schließlich doch noch einen Stau gefunden, um die Assistenzsysteme des neuen BMW i3s überhaupt testen zu können. Die neue Version des kleinen Elektroautos aus München lockt die Autofahrer mit einer stärkeren Motorleistung, tiefer gelegtem Fahrwerk und breiterer Spur. Doch was den Komfort betrifft, den Konkurrenzprodukte wie der E-Golf oder der neue Nissan Leaf anbieten, geizt BMW mit etlichen Funktionen. Dafür ist der Basispreis von 41.150 Euro (Preisliste) vor dem Abzug von Kaufprämien jedoch recht stattlich. Was andere Hersteller in größere Akkus und mehr Assistenzsysteme stecken, bezahlt der i3s-Kunde weiterhin für die teure Karbon-Karosserie.
Zugegeben: Das Fahren in der Stadt macht mit dem i3s deutlich mehr Spaß als mit dem E-Golf oder dem Hyundai Ioniq, die 200 bis 300 Kilogramm schwerer sind und schwächere Motoren haben. Der BMW bringt die 135 Kilowatt (184 PS) problemlos auf die Straße. An der Ampel lässt der Wagen ohne aufheulenden Motor die meisten Verbrenner locker hinter sich, auch wenn die Sprintleistung nicht an die eines Tesla Model S herankommt. "Papa, noch mal Gas geben", rufen die Kinder begeistert, wenn sie wie beim Achterbahnfahren in ihren Sitz gedrückt werden wollen. Todesmutige Fußgänger laufen gemächlich bei Rot über die Ampel, weil sie gar nicht ahnen, wie schnell der kleine Wagen über die Kreuzung fliegen könnte.