Vampyr im Test: Zwischen Dracula und Doktor
Ein Arzt wird zum Blutsauger und möchte trotzdem lieber heilen statt töten: Eigentlich eine spannende Idee – aus der das Entwicklerstudio Dontnod (Life is Strange) im Action-Adventure Vampyr aber erstaunlich wenig macht.
Der Arzt Dr. Jonathan Reid ist ausgerechnet Spezialist für Bluttransfusionen. Klingt wie ein böser Scherz, weil er eines Tages in einem Massengrab erwacht und feststellt, dass er ein Vampir mit unstillbarem Durst auf Blut ist. Warum sich Jonathan vom Menschen zum Monster verwandelt hat, muss der Spieler in Vampyr nach und nach selbst herausfinden. Das im London des Jahres 1918 angesiedelte Action-Adventure des Entwicklerstudios Dontnod will eine berührende Geschichte mit vielen Rollenspielelementen erzählen.
Zumindest in den ersten ein oder zwei Stunden wirkt die Handlung tatsächlich interessant. Die Hauptfigur steckt spürbar in der Zwickmühle: Einerseits will Reid keine Mitmenschen töten. Andererseits ist da dieser Durst, gegen den er kaum ankommt – und den wir stillen müssen, wenn es nicht relativ schnell Game Over heißen soll. Denn nur mit frischem Blut können wir unsere Gesundheitspunkte wieder auffüllen sowie allerlei übersinnliche Zauber auslösen, um uns vor feindlichen Angriffen zu schützen oder den Gegnern Schaden zuzufügen.