Snapdragon 710: Qualcomm stellt Oberklasse-SoC vor

Der Snapdragon 710 liefert fast die Leistung des Snapdragon 845 und wird mit 10-nm-Technik gefertigt. Gedacht ist der Qualcomm-Chip für Premiumgeräte, die viele Funktionen eines Topsmartphones aufweisen.

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Der Snapdragon 710 nutzt Kryo-Kerne.
Der Snapdragon 710 nutzt Kryo-Kerne. (Bild: Qualcomm)

Qualcomm hat den Snapdragon 710 vorgestellt, das erste System-on-a-Chip aus der neuen 700er-Familie. Bisher gab es nur die 200er-, die 400er-, die 600er- und die 800er-Reihe. Die Snapdragon 700 sollen sich bei der Leistung und den Eigenschaften von den Snapdragon 600 absetzen und eine Brücke zum Snapdragon 845 (Bericht) schlagen. Dem Topmodell bleiben einige Funktionen vorbehalten, dennoch ist der Snapdragon 710 mehr High-End als Midrange.

Er wird wie der Snapdragon 845 bei Samsung im modernen 10LPP-Verfahren gefertigt, zur Die-Fläche und der Transistoranzahl äußerte sich Qualcomm wie üblich nicht. Im Snapdragon 710 stecken acht CPU-Kerne, die als Kryo 360 bezeichnet werden. Zwei davon sind an ARMs Cortex-A75 angelehnt und takten mit bis zu 2,2 GHz, die sechs weiteren ähneln stark den Cortex-A55 bei bis zu 1,7 GHz. Qualcomm nutzt 64/32 KByte als L1-Cache, 256/128 KByte als L2-Pufffer und 1 MByte als dritte Stufe. Das Speicherinterface ist 64 Bit breit und nutzt LPDDR4X, die Grafikeinheit heißt Adreno 616.

  • Snapdragon 710 (Bild: Qualcomm)
  • Snapdragon 710 (Bild: Qualcomm)
  • Snapdragon 710 (Bild: Qualcomm)
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  • Snapdragon 710 (Bild: Qualcomm)
  • Snapdragon 710 (Bild: Qualcomm)
  • Snapdragon 710 (Bild: Qualcomm)
  • Snapdragon 710 (Bild: Qualcomm)
  • Snapdragon 710 (Bild: Qualcomm)
Snapdragon 710 (Bild: Qualcomm)

Laut Hersteller steigt die Leistung, verglichen mit dem Snapdragon 660 soll der Snapdragon 710 eine 20 Prozent höhere CPU-Leistung und eine 35 Prozent höhere iGPU-Geschwindigkeit liefern, Webbrowsing soll ein Viertel schneller erfolgen. Weil das SoC überdies auch effizienter ist, etwa bei der Videowiedergabe, hat Qualcomm auch die wohl einst angedachte Bezeichnung als Snapdragon 670 verworfen. Mit im Chip steckt der neue Spectra 250, der für die sparsamere Multimedia-Beschleunigung verantwortlich ist.

Der ISP kann 4K mit 30 Hz mit HEVC für High Dynamic Range decodieren, anders als der Snapdragon 845 aber nur SDR (8 Bit) statt HDR (10 Bit) encodieren und es gibt keine 4K60-Wiedergabe. Dafür unterstützt der Image Signale Processor unter anderem eine hardwarebeschleunigte Rauschunterdrückung und eine hardwaregestützte Bildstabilisierung sowie ein Tiefenkameramodul für SLAM (Simultaneous Localization and Mapping).

Das integrierte X15-Modem aggregiert drei Carrier mit 4x4 MIMO, weshalb der Downstream bis zu 800 MBit/s beträgt - das X16 des Snapdragon 845 kommt durch mehr Carrier auf 1,2 GBit/s. Der Snapdragon 710 unterstützt ac-2x2-WLAN und Bluetooth 5. Um ihn vom Snapdragon 845 zu differenzieren, fehlt die Secure Processing Unit (SPU) mit eigener CPU sowie RAM, der Snapdragon 710 hat keine speziellen Optimierungen für Augmented/Virtual Reality und er ist nicht für Notebooks gedacht. Dedizierte AI-Blöcke wie etwa die NPU (Neural Processing Unit) von Huawei verbaut Qualcomm nicht. Solche Workloads werden stattdessen von CPU, iGPU und DSP (Hexagon 685) erledigt.

Smartphones mit dem Snapdragon 710 werden für das zweite Quartal 2018 erwartet.

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Gandalf2210 24. Mai 2018

So wahnsinnig viel kann das nicht sein. Was kostet der 845 im Einkauf? Ich meine keine 20...

dimaco 24. Mai 2018

Der 660 wird schon seid 09/2017 im Xiaomi Mi Note3 verbaut. Der Beitrag wurde mit einem...



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