Dell, HP, Lenovo: AMDs Ryzen Pro Mobile landet in allen Business-Notebooks
Das gab es noch nie: Alle drei Hersteller von professionellen Mobilrechnern verbauen AMD-Chips. Grund ist ein diesmal vernünftiges Verhältnis von Leistung, langfristiger Verfügbarkeit und Sparsamkeit. Das gilt auch bei neuen Mini-PCs fürs Büro.
In seiner neuen Firmenzentrale in Santa Clara hat AMD die bisher unter dem Codenamen Raven Ridge bekannten mobilen APUs auch für Profirechner vorgestellt. Ihre Handelsmarke lautet nun Ryzen Pro für die Desktop-Bausteine und Ryzen Pro Mobile für die Notebook-Chips. Besonders Letztere dürften den Markt für Business-Notebooks aufwirbeln, denn erstmals in der Geschichte von AMD bieten mit Dell, HP und Lenovo alle Anbieter von professionellen Windows-Rechnern Geräte mit den Intel-Alternativen an.
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- Zwei Thinkpads, ein Latitude
Während die Designs, wie AMD in Santa Clara offen zugab, auf den bisherigen Ryzen-Chips der zweiten Generation basieren, unterscheiden sich die neuen APUs vor allem im Support für die Gerätehersteller. So garantiert AMD, dass die Bausteine mindestens zwei Jahre lang lieferbar sind, und dass sich die Betriebssystem-Images jeweils ab Erstellung mindestens anderthalb Jahre nicht ändern sollen. Für Unternehmen, die Hunderte oder Tausende von PCs anschaffen, installieren und selbst warten müssen, ist das ein entscheidender Vorteil von Business-Notebooks.
Kerne | L3$ | Takt | iGPU | Speicher | cTDP | |
---|---|---|---|---|---|---|
R7 Pro 2700U | 4 + SMT | 4 MByte | 2,2 bis 3,8 GHz | Vega M (10 CUs @ 1,3 GHz) | DDR4-2400, DC | 12 bis 25 Watt |
R5 Pro 2500U | 4 + SMT | 4 MByte | 2,0 bis 3,6 GHz | Vega M (8 CUs @ 1,1 GHz) | DDR4-2400, DC | 12 bis 25 Watt |
R3 Pro 2300U | 4 | 4 MByte | 2,0 bis 3,4 GHz | Vega M (6 CUs @ 1,1 GHz) | DDR4-2400, DC | 12 bis 25 Watt |
Für diese Geräte gibt es drei APUs, also eine Kombination aus vier Ryzen-Cores mit einer Vega-Grafikeinheit. Sie unterscheiden sich im Takt der Kerne und vor allem der Zahl der Rechenwerke der GPUs. Diese sind bei den Ryzen 3 Pro 2300U, 5 Pro 2500U und 7 Pro 2700 jeweils mit sechs, acht oder zehn Compute Units (CU) bestückt. Die Takte der x86-Kerne liegen bei den drei Modellen jeweils in den Bereichen von 2 bis 3,4 GHz, 2 bis 3,6 GHz und 2,2 bis 3,8 GHz. Wie viel Leistung sich daraus ergibt, kann sich je nach Notebook unterscheiden, denn die Hersteller können die Leistungsaufnahme von 12 bis 25 Watt TDP anpassen - das ist bei Intel-Rechnern aber auch nicht anders. Durch den geringen Energiebedarf sollen sich die APUs auch für besonders flache und leichte Profirechner eignen.
Den wohl schicksten Vertreter dieser Kategorie legte HP vor: Die bereits kurz vorgestellte Serie Elitebook 700 gibt es mit Displays von 13,3, 14 oder 15,6 Zoll. Eine Besonderheit behielt sich HP noch für den Marktstart vor: Nach Angaben des Unternehmens sind die Elitebooks die ersten Businessgeräte mit einem Helligkeitssensor, der das Display automatisch dimmt. Dazu kommt noch eine Funktion namens Sure View, welche die Einblickwinkel drastisch reduziert, damit etwa der Sitznachbar im Flugzeug nicht heimlich mitlesen kann. Bei kurzen Versuchen vor Ort klappte das ganz gut, die Lesbarkeit von schräg hinten war aber nicht so stark eingeschränkt wie bei den aufsteckbaren Privacy Filters von 3M, die seit Jahren angeboten werden. Größter Vorteil nach erstem Eindruck: Sure View wird per Funktionstaste blitzschnell ein- oder ausgeschaltet.
Die Elitebooks sollen sich auch für Videokonferenzen gut eignen, um Umgebungsgeräusche zu filtern gibt es dafür auch ein Mikrofon im Metalldeckel des Displays. Es kann auch bewusst eingeschaltet werden, um einem Gegenüber das Wort zu erteilen. Das auch sonst überzeugende Notebook fällt nur durch einen großen Makel auf: Es gibt keinerlei Cardreader. Fotografen und Filmer werden den unterwegs vermissen, wenn sie nicht auf USB-Reader setzen wollen. Am Schreibtisch lässt sich das weniger umständlich nachrüsten, denn auf der rechten Seite gibt es den bekannten Anschluss für Dockingstations von HP.
Zwei Thinkpads, ein Latitude |
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Macht natürlich viel Sinn, wenn man eine höhere Auflösung braucht.
Vielen dank golem
Dockingstations sind dank Thunderbolt3 im grossen Display integriert hoffentlich eh bald...
Ergänzend dazu AMD bzw. Globalfoundries hat vorerst nicht die Produktions-Kapazitäten...