Alterego: Gesichtsmaske erkennt gedachte Wörter ohne Mundbewegungen
Alterego ist eine Kombination aus neuronalem Netzwerk und Sensormaske. Das System kann Muskelimpulse deuten und in Wörter umwandeln. Der Sinn: mit Hardware natürlich und ohne sichtbare Interaktion kommunizieren zu können.
Forscher des Massachusetts Institute of Technology arbeiten an einer Gesichtsmaske, die Sprachbefehle an den Computer überflüssig machen soll. Das skurril aussehende Gerät namens Alterego registriert minimale Impulse der Gesichtsmuskulatur, das Öffnen des Mundes ist nicht notwendig. Parallel dazu arbeitet ein neuronales Netzwerk, das aus den Muskelkontraktionen Buchstaben und Wörter errät, beschreibt das entsprechende wissenschaftliche Dokument der Arbeit.
Den Sinn dieser Technik sehen die Entwickler darin, dass Nutzer auf natürliche Art und Weise und ohne Unterbrechung mit ihren IT-Systemen im Haus kommunizieren können. Allerdings ist die sperrige Maske bisher ein klares Gegenargument. Zusätzlich zu dieser legen Träger außerdem einen Schädelknochenkopfhörer um, damit sie von der jeweiligen Hardware eine Reaktion oder Antwort erhalten können. Das wäre bei digitalen Sprachassistenten wie Alexa und Google Home sinnvoll.
Erste Tests vielversprechend, aber wenig repräsentativ
Das System basiert auf dem Fakt, dass Menschen bereits beim Denken an Wörter unbewusst Signale an Gesichtsmuskeln senden. Laut den Forschern ist das beispielsweise beim Lesen der Fall, wenn Wörter im Kopf aufgerufen werden. Das entwickelte Headset in Kombination mit dem neuronalen Netzwerk erreicht bei einem simplen Nummernerkennungstest eine Genauigkeit von 92 Prozent, heißt es. Getestet wurde das aber mit einer nicht repräsentativen Gruppe von vier männlichen und sechs weiblichen Probanden mit einem Durchschnittsalter von 23,6 Jahren. Die Wortgenauigkeit schwankt bei einzelnen Nutzern meist um die fünf Prozent, mit Ausreißern im Bereich von ein bis acht Prozent.
Die Maske selbst kommuniziert per Bluetooth mit beliebigen technischen Geräten. Vom neuronalen Netzwerk interpretierte Wörter werden in Text umgewandelt und in dieser Form an Geräte weiteregeleitet. Das ist insofern gut, als dass einfache Textdateien von Computern im Gegensatz zu Sprache oder Bildern leicht zu verstehen sind.
In Zukunft wollen die Forscher weitere Daten für das Trainieren eines genaueren neuronalen Netzwerkes sammeln. Das schließt ein breiteres Vokabular mit ein. Momentan bestehe gerade dort noch Nachholbedarf. Praxistests in realistischeren und weniger statischen Umgebungen sollen folgen - ein unauffälligeres Headset wäre auch gut.
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