Nintendo Labo ausprobiert: Licht und Pappen
Pappkameraden für Eltern und Kinder: Nintendos kommendes Switch-Zubehör Labo soll mehr sein als eine neue Videospielmarke. Auf dem Anspiel-Event in Hamburg haben wir gebastelt, gespielt und die Funktionsweise von Karton-Klavier bis Robo-Rucksack erkundet und alles im Video festgehalten.
"Bauen, Spielen, Entdecken" gibt der japanische Traditionshersteller Nintendo als Motto für seine neue Produktlinie aus: Mit Nintendo Labo will er die erfolgreiche Switch-Konsole mit mehr versorgen als nur einer neuen Videospielmarke. Kinder und Eltern sollen zu gemeinsamer Kreativität animiert, ihre Neugier soll geweckt und befriedigt werden. Dazu werden die ersten beiden Labo-Produkte, die das Unternehmen Toy-Con betitelt, nicht nur aus Gamecards mit Spiele-Software bestehen, sondern auch eine gewaltige Menge an Zusatzmaterial umfassen. Und das ist zum größten Teil aus Pappe.
- Nintendo Labo ausprobiert: Licht und Pappen
- Cleveres Kartonklavier
- Wir sind ein Roboter
Im Prototyp-Museum in Hamburgs Hafencity wird zum ersten Mal ein breites Publikum mit Nintendo Labo zusammengebracht, das am 27. April mit zwei Sets in den Handel kommen wird. Presse, Influencer und ausgesuchte Endkunden mit ihren Kindern dürfen einige Stunden bauen, spielen, entdecken - und zwar genau in dieser Reihenfolge. Auch wir setzen uns erst einmal an einen Tisch mit allerlei kindgerechtem Bastelmaterial, einer Nintendo Switch und einem Stück Karton.
Der Käfer ist ein Auto
Das gestanzte Stück Pappe ist eines von vielen aus dem Toy-Con 01 Multi-Set und aus ihm lässt sich das einfachste der fünf Spielzeuge basteln. Ein dreiarmiges Gebilde wird aus dem Bogen gedrückt, hier und dort geknickt, gefaltet und gesteckt, bis kurz darauf ein rechteckiges Kästchen mit sechs Beinchen vor uns liegt: Das RC-Auto, wie Nintendo es nennt, dem aber auch gut der Name Assel oder Käfer hätten Modell gestanden hätte.
Die Bastelei ist simpel und wird von einem äußerst ausführlichen, fast schon langatmigen Video angeleitet, das ebenso Teil der Multi-Set-Software ist wie das Programm zur Bedienung des Autos. In die Seiten des Vehikels werden die beiden Joy-Con-Controller eingeschoben, die Switch bekommt noch eine Pappantenne aufgesteckt, um Erinnerungen an eine RC-Fernbedienung zu wecken - und ab geht die Fahrt. Via Touchscreen werden die Vibrationsmotoren der beiden Controller angesteuert, ihr Rütteln schiebt das Gebilde überraschend flott nach vorne.
Auf dem Touchscreen der Konsole lässt sich auch ein krudes schwarz-grünes Bild entdecken - es ist die Live-Übertragung von der Infrarotkamera, die sich im rechten Joy-Con der Switch befindet. Die hat in einem Jahr Switch keine Menschenseele interessiert, nun erweist sie sich als Herz des cleveren Labo-Konzepts. Das Auto-Modell nutzt die Kamera beispielsweise im Automatikmodus: Wird dieser eingeschaltet, folgt es selbstständig einer Lichtquelle und lässt sich durch Auslegen von Reflektorstreifen über vorgegebene Bahnen führen.
Auf dem Bogen befindet sich nicht nur ein zweites Auto, sondern auch ein bisschen zusätzliche Verzierung: Eine Baggerschaufel und ein Elefantenkopf lassen sich ans RC-Auto stecken, und natürlich dürfen Kinder ihre Gefährten mit handelsüblichem Kreativkrimskrams wie Farbe, Klebestreifen oder Kulleraugen individualisieren. Anschließend lässt sich zu Wettrennen oder sogenanntem Toy-Con-Sumo antreten. Zwei Spieler können sich dabei eine Switch teilen - alles was der Labo-Haushalt braucht, ist ein zweites Paar Joy-Cons.
Cleveres Kartonklavier |
Korrelation ist nicht Kausation.
Allerdings steht hier im Artikel auch: