ÖBB Nightjet 470 in der Praxis: Ein bisschen Strom, ein bisschen Internet, ein bisschen Ruhe
Seit die Deutsche Bahn die Nachtzüge wegen angeblich mangelnder Rentabilität aufgegeben hat, ist der Nachtverkehr hierzulande weitgehend in österreichischer Hand. Wir haben ausprobiert, ob sich am Nachtzugangebot etwas geändert hat.
Nachtzug fahren ist in Deutschland gar nicht mehr so einfach. Wer glaubt, dass die hoheitliche Deutsche Bahn im eigenen Land noch Nachtzüge anbietet, der irrt. Das Unternehmen betrachtet das nicht als Teil seines Beförderungsauftrags und hat in den vergangenen Jahren das Angebot Stück für Stück verschlechtert, fuhr mit veraltetem Wagenmaterial herum und stellte den Dienst dann – wie viele erwartet hatten – Ende 2016 komplett ein. Immerhin: Seitdem haben die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) übernommen. Uns interessiert dabei, wie gut sich das neue Angebot macht. Lohnt sich der Schienenweg im Vergleich zum Flugzeug? Wir haben deswegen die Gelegenheit genutzt, uns in einen Schlafwagen der ÖBB gelegt und ausprobiert, wie gut es sich arbeiten lässt, ob es Internet gibt und ob der Strom ausreicht. Es geht hier allerdings um den Nightjet 470 ab Zürich nach Berlin. Gleichzeitig sind in Deutschland andere Anbieter unterwegs, die auch früher schon Nachtzüge angeboten haben – die jedoch kaum beworben werden. Um das Ganze zu erklären, müssen wir hier ein wenig ausholen und gehen auf weitere interessante Nachtzugofferten sowie eine praktische Netzspinne für Europa und Tücken bei der Buchung erst am Ende ein.
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Bei Reiseprofis, aber auch bei so manchem Eisenbahnromantiker gern liebevoll Pufferküsser genannt, sind Nachtzüge eine interessante Alternative zum Tagesschienenverkehr (SPNV) oder dem Flugzeug. Nachtzüge sind speziell zusammengestellte Zuggarnituren für den Nachtverkehr. Sie bestehen in der Regel aus Schlafwagen mit Kabinen, Liegewagen für größere Besetzungen und Sitzwagen, die etwas komfortabler als normale Sitzwagen sind. In der Regel sind die Züge lokbespannt und werden oft unterwegs geteilt, um weitere Ziele zu bedienen (Kurswagen). Damit ist es in vielen Fällen möglich, in wichtigen Zielstädten gegen 8 Uhr morgens mitten in der Innenstadt aufzuwachen und aus dem Zug zu steigen.
Früher haben wir das Angebot vor allem auf der Strecke zwischen Berlin und München genutzt. Statt zu unmöglichen Zeiten in den Pyjama-Flieger einzusteigen, um völlig übermüdet in München auszusteigen oder alternativ eine Hotelübernachtung einzuplanen, nahmen wir gerne am Vorabend den Nachtzug. Das Angebot zwischen Deutschlands größter und drittgrößter Stadt gibt es freilich nicht mehr. Mit der Eröffnung des letzten Teilstücks des VDE 8 (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit) zwischen Berlin und München ist die Verbindung zu schnell und attraktiv für einen zusätzlichen Nachtzug. Wer sich für die Strecke interessiert: Wir haben das VDE 8 von München nach Berlin im ICE ausführlich auf die Arbeitstauglichkeit hin getestet.
Unser aktueller Test hingegen belegt die Strecke Zürich – Berlin. Es ist unsere Teilrückreise auf Umwegen von unserer Berichterstattung vom Mobile World Congress 2018. Das Ziel: ein paar freie Tage in der Schweiz verbringen und rechtzeitig zum Dienstbeginn am Dienstag im Büro aufschlagen und unterwegs noch ein paar Sachen erledigen. Das Angebot der ÖBB als Nightjet 470 ermöglicht eine Ankunft in Berlin um etwa 8 Uhr morgens mit Aussteigemöglichkeiten am ehemaligen Fernbahnhof Zoo, dem Hauptbahnhof und dem Ostbahnhof. Letzterer liegt in fußläufiger Entfernung zu unserem Büro.
Wo ist eigentlich das WLAN? |
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Die Verlinkung der IEC 61558-2-5:2010 auf den Schweizer Webstore der IEC ist unglücklich...
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