Energizer P16K Pro: Seltsames Smartphone mit 60-Wh-Riesenakku

Avenir Telecom versucht, mit der Lizenz von der Batteriemarke Energizer ein Smartphone vor allem mit dem riesigen Akku zu vermarkten. Doch die Firma kann eigentlich nichts vorweisen.

Artikel veröffentlicht am ,
Kein echtes Smartphone: das Energizer Powermax P16K Pro als Mockup
Kein echtes Smartphone: das Energizer Powermax P16K Pro als Mockup (Bild: Andreas Sebayang/Golem.de)

Unter der Marke Energizer versucht Avenir Telcom, ein Smartphone auf den Markt zu bringen, das einen besonders großen Akku vorzuweisen hat. Auf dem Mobilkongress Mobile World Congress in Barcelona zeigte das Unternehmen sein Powermax P16K Pro bereits. Doch schon bei entfernter Betrachtung stellte sich heraus, dass es sich nur um ein Mockup handelt. Das gab das Unternehmen dann vor Ort auch zu. Derzeit befindet sich das Gerät wohl in der Testphase und die muss erstaunlich früh sein, wie gezielte Nachfragen von Golem.de zu technischen Details offenbarten.

  • Das Datenblatt im Hintergrund gehört nicht zu dem Smartphone P16K Pro. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Es handelt sich um ein Mockup. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Zwei Kameras und die Rückseite ist sehr anfällig für Fingerabdrücke (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Das Smartphone ist sehr dick. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Das sieht eigentlich nach Micro USB aus. Der Hersteller spricht von USB Typ C.(Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Die Knöpfe sind funktionslos. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
Das Datenblatt im Hintergrund gehört nicht zu dem Smartphone P16K Pro. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)

Rein vom Datenblatt beeindruckt vor allem der Akku. 16.000 mAh gibt das Unternehmen an. Da es sich um einen Smartphone-Akku handelt, dürften das etwa 60 Wattstunden sein. Das ist mehr, als viele leichte Notebooks an Kapazität haben. 40 Tage Standby werden mit dem fast daumendicken Gerät möglich sein, so Avenir Telecom. Für das schnelle Aufladen wird USB Type C unterstützt. Doch schon bei der Frage nach dem Ladestandard stockte ein Sprecher des Unternehmens. Es ist nicht der Qualcomm-Standard, sondern ein Quickcharge-Standard mit MTK-Chipset. Aufgeladen wird mit zwölf Volt und das dauert acht Stunden. Zudem wird Power Delivery unterstützt. Das besonders schnelle Ladegerät soll mitgeliefert werden. Ohne dieses Gerät soll die Ladezeit bei zehn bis zwölf Stunden liegen. Aber es wird gleich noch klargestellt: Das Gerät wird noch getestet, die Daten stehen noch nicht fest.

Spätestens an dem Punkt wird nach kurzer Rechnerei klar: Es wird entweder nicht schnell geladen oder das Unternehmen weiß noch gar nicht, was da verkauft werden soll. Mit kluger Ladetechnik und Power Delivery (12V@3A) sollte bei einem Schnellladevorgang zumindest der überwiegende Teil des Akkus, also üblicherweise 80 Prozent, in etwa zwei Stunden ladbar sein. Acht Stunden Ladezeit bräuchten keine besondere Quickcharge-Ladetechnik. Das beherrscht USB Typ C selbst ohne Power Delivery (5V@3A). Die Frage ist, ob überhaupt USB Typ C verbaut wird. Das Mockup jedenfalls sieht nicht nach USB Typ C, sondern Micro-USB aus.

Paper-Launch eines noch lange nicht fertigen Produkts

Dazu passend gab es noch andere Ungereimtheiten. So wurde uns ein erweitertes Datenblatt auf dem USB-Stick versprochen, das sich dann aber nicht anfand. Das fotografierbare Datenblatt war leider ziemlich lückenhaft und seltsam. So soll das Smartphone mit 6 GByte RAM ausgestattet werden und einen 128 GByte fassenden ROM haben. ROM steht eigentlich für Read Only Memory. Gemeint ist wohl Flash. Obendrein kann eine Micro-SD-Karte mit 256 GByte Kapazität eingesetzt werden. Es gibt zudem Platz für zwei Nano-SIMs, einen Fingerabdruck-Leser und 4G/VoLTE ist ebenfalls integriert. Anschaubar war davon allerdings nichts. Das gilt auch für das Betriebssystem, das laut Hersteller Android 8.0 sein wird, das auf einem 2:1-Display (2.160 x 1.080 Pixel) mit sechs Zoll Bildschirmdiagonale arbeitet.

Bei der Nachfrage zum Verkaufstermin wurde uns dann auch klar warum: September 2018 soll es werden. Der Preis wird wahrscheinlich bei 500 Euro liegen. Avenir Telecom hat durchaus funktionierende Smartphones, doch das Powermax P16K Pro kann wohl als Paper-Launch abgetan werden, das vor allem mit dem großen Akku für Aufmerksamkeit sorgen soll. Vermutlich sollen so auch Netzbetreiber angelockt werden. Avenir Telecom will das daumendicke Smartphone jedenfalls global auf den Markt bringen.

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SanderK 26. Feb 2018

Ich mag das Telefon, wünsche mir nur etwas Andere Hardware. Hat bei meinen Sohn...

smile321 26. Feb 2018

ja früher hat man auch nicht mehr als Telefonieren und SMS schreiben können, oder? :D au...

M.P. 26. Feb 2018

Fehlt nur noch das Adapterkabel USB auf Batterieklemmen https://i.ebayimg.com/images/g...

Aluz 26. Feb 2018

Hier mal eine Auflistung für euch alle, Fazit am Ende: ROM (Read Only Memory) -> Die...



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