Vesa Displayport: Dünnere und 100-Meter-Kabel werden Realität

Wohl noch dieses Jahr werden die ersten sehr langen Kabel mit Displayport-Anschluss auf den Markt kommen. Das gelingt dank der DP-Energieversorgung und Glasfaser. Die DP-Energie wird aber auch für andere Zwecke genutzt.

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Displayport-Kabel auf der Kabelrolle
Displayport-Kabel auf der Kabelrolle (Bild: Andreas Sebayang/Golem.de)

Auf dem Mobile World Congress 2018 hat die Vesa neue Kabel der Lizenznehmer vorgestellt. Die Displayport-Kabel werden von der Vesa natürlich nicht direkt verkauft, werden aber wegen einer Besonderheit gezeigt. Distanzprobleme sollen bei diesen Kabeln an Bedeutung verlieren, auch wenn das nur durch zusätzlichen Technikeinsatz möglich wird.

  • Spectra 7 plant dünne HBR3-Kabel. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Die Cosemi-Kabel nutzen Glasfaser zwischen den Steckern. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Bei 100 Metern sollte der Anwender bloß nicht die Seiten verwechseln. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Displayport-Kabel auf einer Kabelrolle (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Das Spectra-Kabel ist dank eines Verstärkers auf der Empfangsseite besonders dünn. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Auch hier darf die Signalrichtung nicht ignoriert werden. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
Spectra 7 plant dünne HBR3-Kabel. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)

Zum einen werden Displayport-Kabel mit bis zu 100 Metern Länge noch dieses Jahr Realität. Entsprechende Planungen gab es zwar schon vor Jahren, doch die Marktreife fehlte. Cosemi soll nun kurz davorstehen (PDF) und kündigt Kabellängen von 10, 20, 30, 50 und 100 Metern an. Dafür verbaut Cosemi in die Steckerenden einen Empfänger und einen Sender. Die werden über die Displayport-Energie gespeist (3,3V@5A). Zu beachten ist allerdings, dass die Kabel nur in einer Flussrichtung funktionieren. Sprich, wer einen Fehler macht, der darf bis zu 100 Meter Kabel wieder einsammeln und neu ausrollen. Zunächst sind Kabel mit Standard-Displayport zu erwarten. Mini-Displayport wäre auch möglich, verliert aber deutlich an Bedeutung. Gezeigt wurde so ein Kabel aber noch nicht. Die Umsetzung dürfte schwerer sein, da der Stecker schlicht kleiner ist.

Zu den Kosten gibt es aber noch keine Aussagen. Günstig dürften die Glasfaserkabel aber nicht werden, wenn man sich vergleichbare Lösungen anschaut. Sie dürften das Distanzproblem aber deutlich abschwächen, denn über Kupfer, so die Vesa, seien die sicheren Distanzen eher zwischen 3 und 5 Metern für 8K- respektive 4K-Inhalte. In Einzelfällen kann das aber auch kürzer oder länger sein, denn viel hängt laut der Vesa von den Empfängern und deren Empfindlichkeit im Monitor ab.

Wer in den regulären Handel schaut, der findet trotzdem regelmäßig gar nicht mal so teure 10-Meter-Kabel. Erst bei längeren wird es extrem teuer. So mancher Kabelhersteller schafft also trotzdem größere Distanzen und macht dafür das Kabel dicker.

Doch auch dafür soll es eine Lösung geben. Spectra 7 verbaut dafür etwa einen Verstärker-Chip auf einer Seite des Kabels. Auch diese Kabel haben also eine definierte Flussrichtung für Daten. Damit können die Kabel besonders dünn und flexibel werden. Dünne Kabel sollen ohne Weiteres eine DP8K-Zertifizierung mit fünf Metern Distanz schaffen. Bei dicken Kabeln rechnet die Vesa regulär mit 10 Metern.

Das könnte also zu noch längeren Kabeln führen. Die 20-Meter-Klasse liegt preislich derzeit beispielsweise bei 100 bis 200 Euro und arbeitet mit einem aufwendigen Kabeldesign. Es besteht also die Hoffnung, dass die Preise sinken werden. Technisch interessant ist dabei, dass die Link Quality Analysis genannte Funktion des Displayport-Standards in der Version 1.2 genutzt wird. Mit anderen Worten, die Systeme an den Buchsen sind in der Lage einen Verstärker zu entdecken und mit bei der Aushandlung zu berücksichtigen.

Wann die elektrischen Kabel fertiggestellt werden, konnte die Vesa noch nicht sagen. Für die Glasfaser-basierten Kabel rechnet das Konsortium hingegen mit einer Marktreife noch im Jahr 2018.

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