VDE 8 Berlin-München: Schnelle ICE-Fahrt mit schnellem Internet
Wer von München nach Berlin will, hat seit kurzem eine schnelle Alternative zum Flugverkehr. Wir sind in einem der ICEs gefahren und waren ziemlich angetan vom Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 8 – vor allem vom WWAN. Mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) kann die Deutsche Bahn allerdings nicht ganz mithalten.
2017 hat sich in Deutschland insbesondere bei der Reise zwischen Berlin und München viel verändert. Wer kurzfristig etwa aus beruflichen Gründen unterwegs ist, dem bleibt dank der Pleite von Air Berlin und der Tochter Niki im Luftverkehr nur noch die Lufthansa. Deren günstige Buchungsklassen werden so schnell abverkauft, dass die Preise enorm gestiegen sind. Erst ab Januar wird Easyjet versuchen, die Lücke zu füllen. Doch seit dem 10. Dezember 2017 gibt es bereits eine allgemeine Alternative zum Flugverkehr: Dank der 107 Kilometer langen Neubaustrecke (NBS) von Ebensfeld nach Erfurt sinkt die Fahrzeit mit dem ICE von München nach Berlin von sechs bis sieben in der Regel auf unter fünf Stunden - eine gute Konkurrenz zum Flugzeug.
- VDE 8 Berlin-München: Schnelle ICE-Fahrt mit schnellem Internet
- Bahnhöfe auslassen spart Zeit
- Gute Geschwindigkeiten, aber nicht über das WLAN
- ICE-Portal und die Railjet-Konkurrenz
- Die Fahrt über VDE 8 lohnt sich
Tagestrips von einer in die andere Stadt werden damit auf dem Schienenweg möglich, worauf auch Geschäftsleute gewartet haben. Die schnellen Sprinter-Umläufe schaffen die Strecke sogar unter vier Stunden. Dank WLAN und WWAN sollte sich noch dazu gut arbeiten lassen. Das ist im Flugzeug nicht nur wegen der kurzen effektiven Flugzeit in Reiseflughöhe, sondern auch aufgrund des eingeschränkten Platzangebotes schwierig. Und im Vergleich zur Flugverbindung verliert der Reisende nicht so viel Zeit durch Sicherheitskontrollen, Einsteigen, Start und Landung und Fahrten in die Innenstadt, bei denen man kaum dazu kommt, ein Notebook aufzuklappen. Wir haben uns in den neuen schnellen Zug gesetzt und probiert, wie es sich dort fahren und arbeiten lässt.
Das VDE 8 besteht aus mehrere Teilprojekten
Die neue ICE-Verbindung gehört zu dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 8, kurz VDE 8. Zwar ist die Einheit schon ein paar Jährchen her, doch der Bau war kompliziert, es gab Streitereien und manches braucht in Deutschland einfach länger als geplant. Das Gesamtprojekt (detaillierter Streckenverlauf als PDF) besteht aus vielen Neubaustrecken (NBS) mit Tunneln und Brücken wie auch sogenannten Ausbaustrecken (ABS). Während bei den neuen Strecken Designgeschwindigkeiten von 300 km/h in der Spitze möglich sind, liegen Ausbaustrecken deutlich darunter bei meist 200 km/h.
Bedingt durch die schlechte Infrastruktur zwischen den beiden Städten wuchs in den zurückliegenden Jahrzehnten vor allem der Luftverkehr auf der Strecke. Auch wir haben sie häufig genutzt. Auf den Strecken des VDE-8-Projekts waren wir zudem schon vor der offiziellen Fertigstellung der Strecke unterwegs: Wir sind Ende November in einem Zug der ICE-Linie 50 über das Teilprojekt VDE 8.2 von Leipzig zum neuen Bahnknoten Erfurt gefahren und haben die Situation schon einmal vorab beurteilt. Diese Schnellfahrstrecke ist ein wichtiger Teil der Verbindung von Erfurt nach Berlin.
Bei unserer Fahrt am 18. Dezember ist nun endlich die gesamte Strecke verfügbar. Mit der ICE-Linie 29 befahren wir auch das Teilprojekt VDE 8.1, also die seit dem 10. Dezember freigegebene Neubaustrecke zwischen Ebensfeld und Erfurt. Unser Zug, ein Sprinter mit der Zugnummer ICE 1004, soll uns ab 11:56 Uhr von München nach Berlin in unter vier Stunden bringen. Das ist wohlgemerkt nicht die Regel, nur einer von drei Zügen ist so schnell. Die anderen fahren langsamer, sind aber meist weniger als fünf Stunden unterwegs.
Einsteigen und loslegen
Wir starten am Münchner Hauptbahnhof, der mitten in der Innenstadt liegt – die lästige lange Anfahrt zum Flughafen entfällt ebenso wie die Sicherheitskontrolle. Allerdings fährt der Zug mit zehn Minuten Verspätung los. Grund: eine technische Störung. Solche Unpünktlichkeit ist bei der Deutschen Bahn allerdings nicht außergewöhnlich.
Das Besondere im Unterschied zum Flugzeug: Wir steigen ein und können sofort mit dem Arbeiten loslegen. Wir testen zum einen normales Surfen und zum anderen die Verbindung zu Netflix über dessen Fast-Test-App und Fast.com. Zum Einsatz kommt dabei für den WLAN-Test ein Macbook sowie für den Mobilfunk ein Elitebook 2740p mit einer Telekom-SIM und ein iPhone X mit einer Vodafone SIM-Karte. Zu beachten ist, dass das Elitebook nur mit einem HSPA-Modem ausgestattet ist. Daher gibt es prinzipbedingt bei der hohen Geschwindigkeit des Zuges Probleme.
Bahnhöfe auslassen spart Zeit |
Abends in Berlin in den Zug, im Schlafwagen übernachten und morgens in München gut...
Ja, hoffen wir einmal auf EasyJet. Ist sowieso die präferierte Fluglinie meines...
Wieso ? Weil Politik...ein Vermächtnis des dicken Ehrenwort-Kanzlers https://www.welt.de...
Auto & Bus sind fast immer billiger. Sind ja auch das schlechtere Verkehrsmittel. Sehr...