Finnairs Gesichtsscanner ausprobiert: Boarden mit einem Blick in die Kamera

Finnair experimentiert mit Alternativen zu herkömmlichen Möglichkeiten, sich am Flughafen zu identifizieren. Ein Gesichtsscanner könnte künftig Ausweis und Boardingpass ersetzen. Auf der Slush-Konferenz hat Finnair die Technik demonstriert - wir haben sie ausprobiert.

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Der Gesichtsscanner von Finnair im Einsatz
Der Gesichtsscanner von Finnair im Einsatz (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Die finnische Fluggesellschaft Finnair hat auf der Slush-Konferenz 2017 seinen Gesichtsscanner für Flughäfen gezeigt. Das Unternehmen untersucht, inwieweit eine derartige Technik Ausweise und Bordkarten an Flughäfen ersetzen kann.

Die Idee ist, dass Passagiere sich über eine App registrieren und dabei eine Aufnahme ihres Gesichtes anfertigen. Die daraus gewonnenen Daten werden anschließend an einem mit einer Kamera ausgestatteten Scanner verwendet, um den Passagier zu erkennen.

  • Bevor wir den Gesichtsscanner von Finnair benutzen können, müssen wir uns mit einem Foto registrieren. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Der Gesichtsscanner besteht aus einer Kamera, die über einem Monitor angebracht ist. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Nachdem uns das System erkannt hat, werden uns praktische Informationen zu unserem fiktiven Flug angezeigt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Unter anderem erfahren wir, wie weit wir zu unserem Gate brauchen und was es an Bord zu essen gibt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Finnair testet die Gesichtserkennung aktuell noch, wann die Technik eingesetzt wird, weiß die Fluggesellschaft noch nicht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bevor wir den Gesichtsscanner von Finnair benutzen können, müssen wir uns mit einem Foto registrieren. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Die Gesichtserkennung soll in Zukunft die Bordkarte ersetzen und entsprechend die Prozesse am Flughafen beschleunigen. Später soll die Erkennung einmal so zuverlässig sein, dass sie auch den Ausweis ersetzen kann. Davon ist Finnair eigenen Angaben zufolge momentan aber noch entfernt.

Scanner erkennt uns sofort

Wir haben den Gesichtsscanner ausprobiert: Nachdem wir uns in einer speziellen Finnair-App registriert haben, konnten wir zum Scanner gehen. Nachdem wir uns recht nah an die Kamera gestellt haben, hat uns das System erkannt. Wir wurden mit unserem Vornamen begrüßt und haben Informationen zu unserem Gate, dem Zielort samt Wetter sowie der Zeit erhalten, die wir noch bis zum Boarding haben.

Zudem hat uns das System angezeigt, wie weit es zum Gate ist und in welche Richtung wir laufen müssen. Außerdem wurde uns gesagt, was es an Bord zum Abendessen gibt. Wir haben bei der Registrierung absichtlich die Brille aufgelassen, was sichtbare Reflektionen erzeugt hat. Dennoch hat uns das System problemlos erkannt.

Gesichtsdaten sollen für Außenstehende unbrauchbar sein

Hinter der Gesichtserkennung steckt Software des Unternehmens Futurice. Das aufgenommene Bild des Nutzers wird von der Software in Vektoren und anschließend in Text umgewandelt. Anschließend wird das Foto verworfen. Zusammen mit einer Verschlüsselung soll sichergestellt werden, dass die Daten im Falle eines Sicherheitsbruchs für Fremde nicht nutzbar sind, wie uns der für Aviation zuständige Manager von Futurice erklärte.

Finnair hatte den Gesichtsscanner für eine beschränkte Zeit bereits im Frühsommer 2017 am Flughafen Helsinki-Vantaa getestet. Damals konnten sich 1.000 Vielflieger für den Dienst registrieren, eine Bordkarte ersetzte der Service allerdings noch nicht.

System ist aktuell noch in der Testphase

Finnair ist momentan noch in der Testphase des Systems. Die Fluggesellschaft konnte uns noch keinen Zeitplan nennen, innerhalb dessen die Gesichtserkennung tatsächlich eingesetzt werden soll. Langfristig könnte die Technik allerdings die Prozesse an Flughäfen beschleunigen und irgendwann möglicherweise auch Ausweise ersetzen.

Dies setzt aber natürlich voraus, dass die Erkennung zu einem sehr hohen Grad fehlerfrei arbeitet. Zudem ist es erforderlich, dass die biometrischen Daten tatsächlich für Dritte nicht erreichbar und im Falle eines Datenlecks nicht nutzbar sind.

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