Linux-Distribution: Fedora 27 wird modularer

"Tausende von Verbesserungen" verspricht Matthew Miller, Projektleiter der Linux-Distribution Fedora für die aktuelle Version 27. Unter anderem kommen ein neues Gnome, ein 32-Bit-UEFI und ein Fokus-Wechsel von Paketen hin zu Komponenten.

Artikel veröffentlicht am , Kristian Kißling/Linux Magazin
Fedora 27 ist verfügbar.
Fedora 27 ist verfügbar. (Bild: Fedora Magazine/CC-BY-SA 4.0)

Die aktuelle Version 27 der Linux-Distribution Fedora ist erschienen, wie Projektleiter Matthew Miller bekanntgibt. Die Workstation-Variante kommt mit dem aktuellen Gnome 3.26, das seinerseits einige Neuerungen zu bieten hat. So ermöglicht es die eingebaute Virtualisierungslösung Boxes neuerdings, Ordner zu tauschen. Die Fedora-Entwickler haben die Konfigurationsbereiche für den Bildschirm und das Netzwerk überarbeitet und die Systemsuche zeigt mehr Ergebnisse an. Nicht zuletzt kommt das Multimedia-Framework Pipewire zum Einsatz, das zurzeit allerdings nur für Video eingesetzt wird.

Der Fedora 27 Server ist modularer gestaltet, was es künftig vereinfachen soll, die Lebenszyklen von Anwendungen und Betriebssystemkomponenten zu entkoppeln. Neuere Versionen von Software setzen dann nicht mehr zwingend ein neues Betriebssystem oder bestimmte Betriebssystemkomponenten voraus. Webserver lassen sich zum Beispiel in unterschiedlichen Versionen ausliefern, jeweils gebündelt mit den zugehörigen Bibliotheken. Begonnen haben die Atomisierungsbemühungen bereits mit Fedora 26 alias Boltron. Ebenfalls neu ist der Support für 32-Bit-UEFI für x86-Systeme, die einen 64-Bit-Prozessor verwenden - ein spezielles Setup, das Fedora bislang nicht unterstützt hat.

  • Fedora versucht den Übergang von Paketen zu Modulen. (Quelle: Red Hat and others, https://docs.pagure.org/modularity/ - CC-BY 3.0)
Fedora versucht den Übergang von Paketen zu Modulen. (Quelle: Red Hat and others, https://docs.pagure.org/modularity/ - CC-BY 3.0)

Natürlich gehören zu den zahlreichen Verbesserungen neben Bugfixes auch neue Versionen der gepackten Software. Das Textverarbeitungsprogramm Libreoffice wird in Version 5.4 verwendet, die EMF+-Vektorbilder importiert, Writer und Calc werden verbessert und es wird möglich, ODF-Dokumente mit Open-PGP-Keys zu signieren. Das Paketverwaltungssystem RPM liefern die Entwickler in Version 4.14 aus, die unter anderem den Support für reproduzierbare Builds und den Umgang mit SSDs verbessert. Für SSDs mit Luks1-verschlüsselten Volumes gibt es nun auch die Option, die Kernel-Voreinstellungen für discard in den DM-Crypt-Mappings über ein Flag in /etc/crypttab zu ignorieren.

Für Programmierer gibt es mit Version 1.64 die aktuelle Version der freien C++-Bibliothek Boost, die GNU C Library in Version 2.26. Das Framework Node.js haben die Entwickler auf Version 8 gehoben, die aktuelle Version mit Langzeitsupport. Das Webframework Ruby on Rails ist in Version 5.1 dabei, die Programmiersprache Golang erreicht die Version 1.9. Für Java 9 gibt es eine so genannte Tech Preview auf Open JDK 9.

Auch im Kryptobereich gibt es Updates. Der Authentifizierungsdienst Kerberos erhält ein besseres Caching-System für Zugangsdaten, die Bibliothek Libcurl wechselt das Standard-Backend für TLS und nutzt wieder OpenSSL anstelle der NSS (Network Security Services) von Mozilla. Weil mit der Entdeckung des Sweet32-Angriffs Chiffren mit Chiffrenblöcken von weniger als 128 Bit als verwundbar gelten, springt die OpenVPN-Software von dem Algorithmus Blowfish (BF-128-CBC) auf AES-256-GCM. Nicht zuletzt richten sich nach den Clients in Fedora 26 nun auch in der aktuellen Version 27 die Open-SSH-Server an die systemweite Sicherheitsrichtlinie. SSH-1-Support wurde aus den Clients entfernt.

Alle neuen Funktionen im Überblick liefert das Fedora-Wiki. Auf die verschiedenen Varianten von von Fedora 27, seien es Labs, Spins, ARM oder alternative Architekturen, verlinkt die offizielle Ankündigung.

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