Coinhive: 500 Millionen Website-Nutzer für Kryptomining missbraucht

Immer mehr Webseiten nutzen heimliches Kryptomining. Neben dem Plugin von Coinhive gibt es jetzt weitere Anbieter. Bekannte Webseiten aus den Alexa Top 100.000 sollen gemeinsam auf eine Reichweite von einer halben Milliarde Nutzer kommen.

Artikel veröffentlicht am ,
Immer mehr Webseiten nutzen Kryptomining.
Immer mehr Webseiten nutzen Kryptomining. (Bild: Montage Golem.de)

Rund 500 Millionen PCs aus aller Welt sollen derzeit für heimliches Kryptomining von Monero missbraucht werden, wie die Adblockerfirma Adguard mitteilt. Das Unternehmen suchte in der Alexa-Liste der beliebtesten 100.000 Webseiten nach dem Code der am häufigsten genutzten Plugins - Coinhive und JSEcoin -, und wurde in 220 Fällen fündig. Gemeinsam sollen die Seiten eine Reichweite von 500 Millionen Nutzern haben.

Die Plugins nutzen die CPU-Leistung der Anwender, um Kryptowährungen zu schürfen - meist Monero oder Ethereum. Dabei steigt die CPU-Auslastung deutlich an, bei Notebooks kann die Akkulaufzeit je nach Energiesparplan erheblich sinken. Die ermittelten Webseiten stammen vor allem aus den USA, Indien, Russland und Brasilien.

Adguard schätzt den Gewinn der Webseiten auf insgesamt 43.000 US-Dollar. Angaben zur Basis dieser Schätzung macht der Anbieter jedoch nicht. Die Einnahmen seien zwar nicht exorbitant hoch, aber hätten dem jeweiligen Anbieter so gut wie keine Kosten verursacht. Die beteiligten Webseiten seien größtenteils im Bereich Fernsehen, Filme und Videos, Filesharing und der Pornoindustrie angesiedelt. Rund 8 Prozent der betroffenen Seiten soll aus dem Nachrichten- und Medienumfeld kommen.

Coinhive will Zustimmung erzwingen

Coinhive hatte nach dem überraschenden Erfolg des eigenen Plugins bereits angekündigt, das Kryptomining künftig erst nach einem expliziten Opt-in der Nutzer zu starten. Auch der CDN-Anbieter Cloudflare hat angefangen, Accounts von Webseitenbetreibern zu suspendieren, wenn diese Kryptomining ohne Einwilligung betreiben. Mehrere Adblocker, darunter Adguard, blockieren die bekannten Applets auch, oder fragen Nutzer um eine Einwilligung an. Coinhive teilt mit, eine Alternative zur Onlinewerbung anbieten zu wollen.

  • Die Webseiten mit Kryptomining kommen aus verschiedenen Branchen. (Bild: Adguard)
  • Die meisten Anbieter stammen aus den USA. (Bild: Adguard)
  • Adguard schätzt den Gewinn auf 43.000 US-Dollar - für alle gemessenen Seiten. (Bild: Adguard)
Die Webseiten mit Kryptomining kommen aus verschiedenen Branchen. (Bild: Adguard)

Zunächst hatte The Pirate Bay als reichweitenstarke Seite mit dem Kryptomining angefangen, später auch der CBS-Sender Showtime. In Deutschland war unter anderem eine Schule in Werder an der Havel betroffen. Auf Anfrage von Golem.de hat die Schule bislang nicht reagiert. Der entsprechende Code ist jedoch nicht mehr auf der Webseite vorhanden. Ein Hintergrundbericht zum Kryptomining findet sich hier.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Tuxgamer12 16. Okt 2017

Wie wärs: "Bildergalerie: Vor diesen 220 Websiten sollten sie sich in Acht nehmen" Und...

ApfelX 16. Okt 2017

Ich bin mir nicht sicher, ob die Leute wissen, wie Mining funktioniert. Denn der...

ApfelX 16. Okt 2017

http://www.billigfluege.de/ http://www.flug24.de/ http://www.airline-direct.de/

dancle 16. Okt 2017

Genauso und nicht anders wird es laufen, warum sollte der Webseitenbetreiber auch nur...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Fehlerhaftes Pedal
Tesla muss Cybertruck zurückrufen

Tesla hat beim Cybertruck einen erheblichen Rückschlag erlitten. Das Unternehmen hat eine Rückrufaktion für fast alle 3.878 Cybertrucks gestartet.

Fehlerhaftes Pedal: Tesla muss Cybertruck zurückrufen
Artikel
  1. Ghost Shark: Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne
    Ghost Shark
    Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne

    Die Royal Australian Navy hat zusammen mit Anduril Ghost Shark vorgestellt, eine U-Boot-Drohne, die Aufklärungs-, Überwachungs- und Erkundungsmissionen durchführen soll.

  2. Voodoo-X: Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte
    Voodoo-X
    Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte

    Mit originalen Chips und neuen Designtools soll die bisher beste 3dfx-Grafikkarte entstehen. HDMI und zuschaltbaren Speicher gab es bisher nicht.

  3. Altstore für iPhones ausprobiert: So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores
    Altstore für iPhones ausprobiert
    So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores

    Dank DMA lassen sich in Europa endlich alternative App-Marktplätze auf iPhones installieren. Golem.de hat das mit dem Altstore ausprobiert - mit reichlich Frust.
    Ein Erfahrungsbericht von Tobias Költzsch und Daniel Ziegener

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Spring Sale bei Gamesplanet • Neuer MediaMarkt-Flyer • MindStar: AMD Ryzen 7 7800X3D 339€ • Bose Soundbar günstig wie nie • Samsung Galaxy S23 -37% • MSI OLED Curved 34" UWQHD 175Hz -500€ • Alternate: Deep Cool CH560 Digital Tower-Gehäuse 99,90€ • PS5-Spiele -75% [Werbung]
    •  /