Nervana Neural Network Processor: Intels KI-Chip erscheint Ende 2017
Als Lake Crest entwickelt, möchte Intel den Nervana NNP noch in diesem Jahr veröffentlichen. Die Prototypen der ASICs laufen bereits, einer der Kunden für den KI-Chip wird Facebook.
Intel hat den Nervana Neural Network Processor (NNP) angekündigt und damit dem ersten dedizierten Chip für Künstliche Intelligenz einen Namen verpasst. Ursprünglich vom aufgekauften Nervana entwickelt, ist der ASIC für die Berechnung neuronaler Netze gedacht. Als einen der ersten Partner nennt Intel daher Facebook, die den Nervana NNP in ihren Server-Farmen einsetzen möchten. Die ASICs sollen noch 2017 ausgeliefert werden.
Die Nervana NNP wurden für Training und für Inferencing entwickelt, der interne Codename lautet Lake Crest. Die Chips nutzen etwas, das Intel als Flexpoint-Architektur bezeichnet, die intern im Integer-Format rechnet und eine variable Genauigkeit für Matrizen-Multiplikationen unterstützt. Lake Crest verzichtet auf Caches und nutzt vier HBM2-Speicherstapel, insgesamt sind 32 GByte verbaut. Intel lässt die ASICs in einem 28-nm-Verfahren beim Auftragsfertiger TSMC produzieren, da Nervana dieses Design vorgesehen hatte. Die NNP-Beschleuniger werden als PCIe-Karte vertrieben.
Die KI-Chips ersetzen Intels eigene Arria-FPGAs oder Xeon Phi (Knights Mill) nicht, sondern die Produkte sollen sich ergänzen. Die Nervana NNP konkurrieren mit AMDs Radeon Instinct wie der MI25 und mit Nvidias Tesla-Beschleunigern wie den V100 mit Volta-Technik. Abseits von Lake Crest arbeitet Intel noch an Knights Crest: So heißen Xeon-x86-CPUs in Kombination mit einem Nervana NNP auf einem Träger als gesockelte Prozessoren.
Der Nachfolger von Lake Crest befindet sich ebenfalls in Entwicklung, er heißt Spring Crest und ist für Ende 2018 geplant. Obendrein hat Intel kürzlich den Loihi-Chip vorgestellt, der künstliche Neuronen und Synapsen für KI nutzt und selbstlernend sein soll (Neuromorphic Computing).
Aber so verdienen die doch mehr daran.