Nvidia: Jensen Huang beschwört erneut Ende von Moore's Law
GTC Europe 2017 Zum Start der europäischen GPU Technology Conference in München hat Nvidias Chef Jensen Huang schlechte und gute Nachrichten: Moore's Law ist schon wieder tot, aber der Universalübersetzer bald erfunden.
Weil der größte Konkurrent bei professionellen Anwendungen Intel und nicht mehr AMD ist, hetzt Nvidia schon seit Jahren gegen Moore's Law. So auch Mitbegründer Jensen Huang zur Eröffnung der zweiten Konferenz GTC Europe, die erstmals in München stattfindet. "Die Gratisfahrt ist beendet", sagte er auf die früher übliche Leistungssteigerung bei CPUs von – nach seiner Darstellung – 50 Prozent pro Jahr. Dabei ist das aber gar nicht die Aussage von Moore's Law, die Regel beschreibt nur die gesteigerte Zahl von Transistoren – mehr reine Rechenleistung kann, muss aber nicht eine Folge davon sein.
Prozessoren könnten Huang zufolge kaum noch schneller werden, bereits in 15 Jahren sollen GPUs 1.000-mal schneller als CPUs sein. Dafür legte er zwar nette Diagramme in Intel-Blau und Nvidia-Grün vor, nannte die gemeinten Produkte aber nicht. Verglichen wurde nach Teraflops, ohne Angaben zu einfacher oder doppelter Genauigkeit. Bei den Prozessoren, so Huang, "sind uns die Ideen ausgegangen". Ein Chip wie Nvidias aktueller Volta GV100 mit 21 Milliarden Transistoren sei "als CPU gar nicht herstellbar". So ziemlich jeder in der Halbleiterbranche dürfte dem Nvidia-Chef da widersprechen: Bauen kann man so etwas, es ist als Allzweckprozessor nur sinnlos, und GPUs kommen durch gleichförmige Rechenwerke, nicht mehr verschiedene Funktionalität, auf ihre extreme Transistoranzahl.