Essential Phone im Test: Das essenzielle Android-Smartphone hat ein Problem
Das Essential Phone von Android-Gründer Andy Rubin soll das essenzielle Android-Telefon sein: ohne viel Schnickschnack, nur mit den wichtigsten Funktionen. Es beeindruckt im Test an mancher Stelle, zeigt jedoch auch eine eklatante Schwäche.
Andy Rubin arbeitete als Software-Entwickler, dann gründete er Android, um seine Vision eines freien mobilen Betriebssystems zu verfolgen. 2005 kaufte der Suchmaschinenbetreiber Google Android für 50 Millionen US-Dollar auf und übernahm Rubin als Chefentwickler. Unter dem neuen Dach machte er Android zum am weitesten verbreiteten Smartphone-Betriebssystem der Welt, ehe er 2013 von Sundar Pichai als Software-Chef abgelöst wurde und im Jahr darauf ganz aus dem Google-Konzern ausschied. Jetzt hat er einen weiteren persönlichen Meilenstein im Smartphone-Markt erreicht: den Launch seines ersten Smartphones. Dafür gründete er das Start-up Essential und versammelte um sich ein zigköpfiges Team, dem unter anderem ehemalige Google- und Apple-Mitarbeiter angehören.
- Essential Phone im Test: Das essenzielle Android-Smartphone hat ein Problem
- Gutes Display, gute Leistung
- Stock-Android und viele Schwächen bei der Kamera
- Kein Pro-Modus und schlechte Fotos
- Ein echtes World-Phone
- Verfügbarkeit und Fazit
Rubin und sein Team wollen das Gerät zum Mittelpunkt eines ganzen Sortiments aus Zubehör- und Smart-Home-Geräten machen. An die zwei kreisrunden Kontakte an der Rückseite des PH-1 lassen sich beispielsweise Funktionsmodule anstecken - ähnlich wie bei den Moto-Z-Smartphones von Motorola. Als erstes ansteckbares Zubehör steht eine 360-Grad-Kamera für 199 US-Dollar zur Auswahl, eine Docking-Station zum Laden soll in Kürze folgen, später auch ein Hifi-Modul. Mit Home Base planen Rubin und sein Team auch ein Konkurrenzgerät zu Google Home, Amazon Echo oder Apple Homepod, das mit einem Ambient OS genannten Betriebssystem laufen soll.
Das Essential Phone wird derzeit nur in den USA und Kanada verkauft. Golem.de hat sein Testgerät aus den USA bezogen. Kopfhörer liegen dem Smartphone standardmäßig nicht bei, dafür aber ein Adapter für Headsets mit Klinkenstecker.
Schlicht designt und toll verarbeitet
Das PH-1 hat ein an drei Seiten bis an die Ränder reichendes 5,71-Zoll-Display und ist damit nahezu rahmenlos. Lediglich unterhalb des Bildschirms befindet sich ein schmaler Steg. Am oberen Rand ragt mittig ein Kameramodul in das Anzeigefeld. Die Form des Geräts ist gradlinig und schnörkellos, die Verarbeitungsqualität ist sehr gut: Die Ecken sind abgerundet, das Kameramodul steht nicht hervor, kein Hersteller-Logo findet sich auf dem Gerät.
Das nach IP54 gegen das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit geschützte Gehäuse besteht aus Titan für den Rahmen, Keramik für die Rückseite und Gorilla Glass 5 für die Display-Abdeckung. Das steife Titan ermöglicht es dem Hersteller, das Display wirklich bis an den Rahmen zu ziehen, ohne dass die Seiten dadurch bruchanfällig werden wie etwa beim Samsung Galaxy S8 (Plus). Im Falltest zeigt sich: Die Schwachstelle des Essential PH-1 ist die Display-Glasabdeckung - sie springt, bevor an Rahmen oder Rückseite Schäden entstehen.
An der Unterkante des Gehäuses sitzt ein einzelner Lautsprecher neben einem USB-C-Port, der auch als Headset-Anschluss dient, während sich hier am Apple-Handy der Lightning-Port und einer der Stereo-Lautsprecher befinden.
Besonders gut gefällt uns, wie kompakt das Essential Phone gestaltet ist: Das 7,8 Millimeter dicke Gerät liegt trotz der glatten Oberflächen fest und sicher in der Hand, die Seitentasten zum Ein- oder Ausschalten sowie zum Regulieren der Lautstärke sind gut zu erreichen. Legt man es auf das iPhone 7 Plus, ragt dieses an allen Seiten hervor - obwohl der Bildschirm des Essential Phones größer ist. Auch im Vergleich mit dem Oneplus 5 - wie das iPhone 7 Plus 5,5 Zoll groß - ist das PH-1 handlich.
PIN-Eingabe funktioniert besser als Fingerabdruck
An der Rückseite des Smartphones sitzt ein Fingerabdrucksensor, der ohne hinzusehen nur schwer mit dem Finger zu erfühlen ist. Nach etlichen misslungenen Versuchen, das Gerät schnell durch Fingerauflegen zu entsperren, sind wir zur einfachen PIN-Eingabe zurückgekehrt - das geht schneller.
Apple verzichtet beim iPhone X ganz auf den Touch ID genannten Fingerscanner und setzt auf die Gesichtserkennung Face ID des True Depth genannten Kamerasystems oberhalb des Displays. Eine Gesichtserkennung hat das Essential Phone auch - als (unsicherere) Alternative zum Fingerabdruckleser.
Gutes Display, gute Leistung |
Randlos ist doch geil - das EP ist nur einen Hauch groesser wie ein iPhone 8 bei 5.7" vs...
richtig, dort können wenigstens ungesetzlich erlangte beweise als nichtig erklärt...
Wenn das so ist, dann gerne auch beides. Wobei ich vermutlich doch anstecken würde, weil...
Naja, ich gehe davon aus, dass 90% der Bevölkerung heute ins Schwimmbad durchaus ihr...