Librem 5: Das freie Linux-Smartphone ist finanziert
Das Librem-5-Smartphone kann Realität werden - das Finanzierungsziel wurde sogar überschritten. Obwohl 600.000 US-Dollar mehr als nötig zusammengekommen sind, reicht das nicht für neue Zusatzfunktionen.
Purism hat sein Ziel erreicht und die Kampagne zur Finanzierung des Librem-5-Smartphones erfolgreich abgeschlossen. Am Ende der Kampagne kamen 2,1 Millionen US-Dollar zusammen. Zur Finanzierung hätten 1,5 Millionen US-Dollar genügt. Die Kampagne lief zwei Monate, Interessierte konnten das Smartphone mit 600 US-Dolllar unterstützen - dafür wird die Auslieferung des Librem 5 versprochen.
Das Besondere am Librem 5 ist, dass das Smartphone fast vollständig auf proprietäre Soft- und Firmware verzichten will. Bis es allerdings erscheint, dauert es noch lange. Weiterhin ist eine Auslieferung erst im Januar 2019 geplant, im Juni 2018 soll es ein Developer Kit für Entwickler geben.
Keine Sonderfunktionen
Falls bei der Kampagne eine Summe von 4 Millionen US-Dollar zusammengekommen wäre, hätte es eine kostenlose VoIP-Rufnummer zum Gerät dazugegeben. Dazu wird es aber nicht kommen. Auch einen kostenlosen VPN-Tunnel oder eine Android-Kompatibilität ist erst einmal nicht anvisiert. Zur Auslieferung des Smartphones Anfang übernächsten Jahres werden demnach keine Android-Apps auf dem Librem-5-Smartphone laufen. Ob und wann eine solche Kompatibilitätsebene nachgereicht wird, ist offen.
Auf dem Gerät läuft keines der etablierten Smartphone-Betriebssysteme. Aufgrund der Hardwarebeschränkungen des Prozessors wird es nicht möglich sein, Qubes OS zu nutzen. Als mögliche Alternativen nennt Purism Debian GNU/Linux, Ubuntu, Fedora, Suse, Arch Linux und Subgraph OS.
Hardwareausstattung ist vorläufig
Das Gehäuse des Smartphones soll aus Metall gefertigt werden. Über die Auflösung des 5-Zoll-Bildschirms liegen weiterhin keine Angaben vor. Als Prozessor soll ein i.MX6 oder ein i.MX8 zum Einsatz kommen. Zudem wird ein separater Mobilfunkchip verwendet. Auch wenn das Projekt freie Software einsetzen will, wird dies beim Mobilfunkchip aller Voraussicht nach nicht möglich sein.
Bei der GPU setzt das Projekt auf den Vivante-Chip, für den das Etnaviv-Projekt freie Treiber entwickelt. Bei der Speicherausstattung wird das Smartphone bis dahin möglicherweise als Einsteigergerät gelten. Neben 3 GByte Arbeitsspeicher gibt es 32 GByte Flash-Speicher. Heutzutage ist das eine passable Mittelklasse-Ausstattung, in mehr als einem Jahr können sich die Maßstäbe hier jedoch entsprechend verschieben. Das Smartphone soll zudem einen Steckplatz für Micro-SD-Karten erhalten.
Das Librem 5 soll mehr Schalter erhalten, als es sonst bei Smartphones üblich ist. So sind Umschaltknöpfe für die Kamera, das Mikrofon, die Mobilfunkeinheit sowie für WLAN und Bluetooth geplant. Damit sollen sich die betreffenden Komponenten ohne Aktivierung des Displays umschalten lassen. Alle technischen Angaben zum Smartphone sind nur vorläufig und es kann hier noch einige Änderungen geben. Direkt nach Ende der Kampagne wurden aber erstmal keine Änderungen verkündet.
Klar - die bekommt neue Wundertreiber aus der Luft...