Librem 5: Purism stellt freies Linux-Smartphone vor
Nach möglichst freien Laptops soll es nach dem Willen von Purism bald auch ein Smartphone geben, das fast vollständig auf proprietäre Soft- und Firmware verzichtet. Welche Hardware das Smartphone bekommt, ist noch nicht ganz klar.
Die Hersteller des Purism-Laptops wollen künftig auch möglichst freie Smartphones vertreiben und haben zu diesem Zweck eine Crowdfundingkampagne für das Librem 5 gestartet. Noch stehen nicht alle Daten für das 5-Zoll-Smartphone final fest, Interessenten können das Projekt aber bereits unterstützen. Wer 600 US-Dollar bezahlt, soll dafür ein fertiges Smartphone bekommen, falls die Kampagne Erfolg hat. Backer aus Deutschland müssen neben dem Versand Zollgebühren und Einfuhrumsatzsteuer hinzurechnen.
Auf dem Gerät läuft keines der etablierten Smartphonebetriebssysteme, sondern "Pure OS oder jede andere GNU/Linux-Distribution", wie es in der Beschreibung heißt. Das gilt allerdings nicht uneingeschränkt: Aufgrund der Hardwarebeschränkungen der CPU wird es nicht möglich sein, Qubes OS zu nutzen, wie das Projekt selbst schreibt. Als mögliche Alternativen nennt Purism Debian GNU/Linux, Ubuntu, Fedora, Suse, Arch Linux und Subgraph OS. Außerdem ist das Smartphone konsequent auf IP-Telefonie ausgerichtet, als Kommunikationssuite soll Matrix zum Einsatz kommen.
Das Gehäuse des Smartphones soll aus Metall gefertigt werden. Über die Auflösung des 5-Zoll-Bildschirms ist bislang nichts bekannt. Als CPU soll ein i.MX6 oder ein i.MX8 zum Einsatz kommen, außerdem ein separater Baseband-Chip. Auch wenn das Projekt freie Software einsetzen will, wird dies beim Baseband aller Voraussicht nach nicht möglich sein. Bei der GPU setzt das Projekt auf den Vivante-Chip, für den das Etnaviv-Projekt freie Treiber entwickelt. Nutzer sollen außerdem 3 GByte an Arbeitsspeicher und 32 GByte eMMC-Speicher bekommen, ein Micro-SD-Karten-Slot ist ebenfalls vorgesehen.
Ähnlich wie das von John McAfee geplanten Privacy Phone soll das Librem 5 Hardwareschalter für verschiedene Komponenten bekommen, etwa für die Kamera, das Mikrofon, das Baseband und WLAN sowie Bluetooth. Alle Angaben sind vorläufig und sollen erst nach dem erfolgreichen Abschluss der Kampagne endgültig festgelegt werden. Auch wenn Purism sich in den vergangenen Jahren einen guten Ruf erarbeitet hat, bleibt dies ein Risiko für potentielle Backer. Wer nach der Lieferung allerdings nicht mit dem Gerät zufrieden ist , kann es innerhalb von 30 Tagen zurückgeben und bekommt den Gerätepreis zurückerstattet.
Für ihr Geld müssen die Nutzer zudem bereit sein, eine lange Wartezeit in Kauf zu nehmen, die erste Version des Smartphones soll erst im Januar 2019 verfügbar sein. Zunächst soll das Gerät nur als Smartphone genutzt werden können, später soll es eventuell möglich sein, dieses mit Peripheriegeräten und einem Monitor als vollwertigen Rechner zu nutzen, wie es bereits mit dem gescheiterten Ubuntuphone geplant war.
Warum sollte man mit dem Telephon nicht telephonieren können?
Geschmackssache. Ich mag Android überhaupt nicht, mir gefällt das ganze Konzept mit APPs...
Die FAQ (https://puri.sm/shop/librem-5/) sagt: Hoffen wir mal, daß sie auch so machen...
Rooten dient eher der Absicherung (Firewall, Bugfixes via Xposed, etc). Ist aber selbst...