Vega 64 Strix ausprobiert: Asus' Radeon macht fast alles besser
Das Referenz-Design der RX Vega 64 ist recht heiß und laut - die Asus Vega 64 Strix dagegen kühl und leise. Das schafft bei der Grafikkarte etwas Luft für mehr Leistung und Effizienz. Interessant ist, dass AMD zwei Vega-Varianten liefert.
Die Vega 64 Strix ist das erste Custom-Design der von uns getesteten Radeon RX Vega 64. Wir hatten vergangene Woche die Gelegenheit, uns die Grafikkarte ein paar Stunden anzuschauen. Hierzu besuchte uns Asus mit mehreren Entwicklern aus Taiwan, die uns zwei minimal unterschiedliche Modelle der Vega 64 Strix mitbrachten. Beide sind aus Hardware-Sicht final, an der Firmware aber kann es noch geringfügige Änderungen geben.
Wie bei Partner-Karten üblich, liegt auch bei der Strix der Fokus auf einer verbesserten Kühlung kombiniert mit etwas mehr Leistung plus Hersteller-eigenen Funktionen. Die Vega 64 Strix nutzt hierzu eine Platine mit sechs gedoppelten GPU- und zwei Speicher-Phasen, eine weitere kann umgeschaltet werden. Strom erhält die Karte über zwei 8-Pol-Anschlüsse, was theoretisch für 375 Watt und damit auch für leichtes Overclocking ausreicht.
Bei der Kühlung setzt Asus auf die von der Geforce GTX 1080 Ti Strix bekannte Lösung. Die einstige DirectCu-Konstruktion mit direkt auf dem Chip aufsitzenden Heatpipes gibt es nicht mehr, stattdessen eine klassische Coldplate mit sechs Wärmerohren und sehr vielen Lamellen. Die Spannungswandler stehen mit dem Radiator in Kontakt, die Backplate dient allein der Optik. Zusammen mit den drei 90-mm-Lüftern belegt der Kühler etwas mehr als zwei Slots.
Typisch für Asus sind die beiden PWM-Anschlüsse für Gehäuselüfter, deren Drehzahl sich anhand der GPU-Temperatur statt nach der des Prozessors bemisst. Für ein Gaming-System mit einer axial statt radial belüfteten Grafikkarte ist das sinnvoll. Die Beleuchtung rund um die Lüfter und das Logo lassen sich per Aura-Software anpassen oder abschalten.
Genauso wie beim Referenz-Design gibt es zwei BIOS-Versionen, welche das GPU-Power-Target festlegen. Der Vega-Chip auf der Strix darf im Performance-Mode bis zu 260 statt 220 Watt aufnehmen und im Quiet-Mode sind es 240 statt 200 Watt. An den Taktraten hat Asus nicht geändert, der höchste DPM-State respektive die maximale GPU-Frequenz sind also 1.630 MHz. Durch das höhere Power-Profil taktet die Strix jedoch im Mittel ein bisschen flotter.
Wir messen eine Leistungsaufnahme von 318 Watt (Performance) und 297 Watt (Quiet) bei 78 Grad Celsius, das Referenz-Design kommt im voreingestellten BIOS auf 280 Watt bei 85 Grad. Statt durchschnittlich 1.440 MHz taktet die Strix mit 1.470 MHz (Quiet) und 1.520 MHz (Performance). Die Strix rechnet im Sparmodus minimal schneller als das Referenz-Design und im Leistungsmodus sind es 5 Prozent Vorsprung bei Doom in 4K-UHD mit Vulkan.
Die eingangs angesprochenen Modelle unterscheiden sich beim Package: AMD lässt es bei Fertigern produzieren (ASE und SPIL), nur einer gießt den Spalt zwischen Vega- und HBM2-Chips aus. Leistungsunterschiede gibt es laut Asus' internen Tests nicht, die von GPU zu GPU unterschiedlichen Leckströme hätten weit mehr Auswirkung auf die Schaltgeschwindigkeit.
Besonders gut gefällt uns die Lautstärke - oder besser gesagt, dass die Strix alles andere als laut ist. Bis 55 Grad GPU-Temperatur stehen die Lüfter still, danach säuseln sie sehr leise. Aus einem geschlossenen und gedämmten Fractal Design Define R5 konnten wir die Asus-Karte kaum heraushören, was angesichts von über 300 Watt Leistungsaufnahme exzellent ist.
Asus plant die Radeon RX Vega 64 Strix im September 2017 in den Handel zu bringen, der Preis der Grafikkarte liegt uns noch nicht vor.
Der einzige Fortschritt bei Grafikkarten kommt aktuell von NVIDIA. AMD hinkt eine...
Kleine Hafenrundfahrt?
Es ging mir um die aktuellen Vega Karten. Apropos Undervolting, dann musst Du aus...
Wenn man den DVI Port absägt, ja.