Elektromobilität: Staatliche Finanzhilfen elektrisieren Norwegen
Norwegen gilt als das Land mit dem höchsten Anteil an Elektroautos: Während bei uns ein Elektroauto ein Hingucker ist, sind sie dort häufig zu sehen. Grund dafür sind eine fehlende Autoindustrie und eine massive staatliche Förderung. Doch auch bei uns werden sich die Elektroautos durchsetzen, sagt ein Experte.
Hier fährt ein BMW i3, dort parkt ein E-Golf und um die Ecke biegt gerade ein Tesla Model S. Auf Plakaten und digitalen Schildern wird für den Nissan Leaf geworben. Beim Edelautohändler im schicken Stadtteil Aker Brygge stehen ein Porsche Panamera und ein Mitsubishi Outlander, beide mit Hybridantrieb. Wer sich in der norwegischen Hauptstadt Oslo nach Elektroautos umschauen will, sollte seinen Kopf ständig in Bewegung halten. Anders als bei uns sind sie in dem skandinavischen Land fester Bestandteil des Straßenbildes.
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Insgesamt sind derzeit rund 120.000 Elektroautos und 50.000 Plugin-Hybride auf Norwegens Straßens unterwegs. Grund für die große Zahl an Elektroautos sei in erster Linie eine starke staatliche Förderung, sagt Erik Lorentzen von der Norsk Elbilforening im Gespräch mit Golem.de. Die Norsk Elbilforening ist die Vereinigung der norwegischen Elektroautobesitzer und mit 45.000 Mitgliedern laut Lorentzen die größte Organisation dieser Art.
Autos sind in Norwegen teuer
Ein Auto in Norwegen zu kaufen ist eine teure Angelegenheit: Beim Kauf verlangt der Staat eine Steuer, die von den Emissionen und dem Gewicht des Autos abhängig ist. Im Schnitt liege die bei umgerechnet etwa 10.000 Euro, sagt Lorentzen. Hinzu kommen 25 Prozent Mehrwertsteuer. Wer hingegen ein Elektroauto kauft, dem erlässt der Staat beide Steuern. "Wir besteuern herkömmlichen Autos sehr stark, und erheben keine Steuer auf saubere Autos, so, dass diese vom Preis her wettbewerbsfähig sind", sagt Lorentzen. So sei etwa der E-Golf mit das günstigste Golf-Modell in Norwegen.
Das ist aber noch nicht alles: Auch im Unterhalt ist das Elektroauto günstiger. So ist die jährliche Kraftfahrzeugsteuer sehr viel geringer als für Autos mit Verbrennungsantrieb. Für letztere zahlt der Norweger im Jahr etwa 300 bis 350 Euro, für das Elektroauto hingegen nur 45 Euro. Die staatlichen Fähren transportieren die Elektroautos kostenlos, die Maut, die auf vielen Straßen erhoben wird, entfällt. Der Staat fördert zudem den Ausbau der Ladeinfrastruktur: Ziel ist es, dass - außer im dünn besiedelten Norden - bis Ende des Jahre entlang der Hauptstraßen alle 50 Kilometer eine Schnellladestation steht.
Oslo bietet kostenloses Laden
Wie anderswo auch, ist in norwegischen Großstädten die Luft mit Schadstoffen belastet, vor allem im Winter. Einzelne Städte gewähren deshalb weitere Vorteile, etwa indem sie Elektroautos kostenlos parken lassen oder die Busspuren für die Autos freigeben. Oslo hat sogar Ladesäulen aufgestellt, an denen die Autos kostenlos geladen werden können.
Das macht sich bemerkbar.
Die staatliche Hilfe macht's |
Also entweder damals ein Schnäppchen gemacht oder die Preise sind Angezogen. Aber der...
"Bis zu 270 km" bedeutet, dass es maximal 270 km sein können -- also unter optimalen...
Zumindest scheint es ja mal den Anfang eines Konzeptes zu geben: Wasserkraftstrom bis...
Ich schrieb: "Und da steckt auch das Problem bei den E-Autos." Wie du daraus ableitest...