Produktion gestartet: Musk zeigt erstes Serienfahrzeug des Model 3
Die lang erwartete Produktion von Teslas Model 3 ist am Freitag gestartet. Analysten sind geteilter Meinung, ob Tesla damit profitable Elektroautos für den Massenmarkt liefern kann.
Der Elektroautohersteller Tesla hat wie angekündigt die Serienproduktion seines neuen Model 3 am Freitag gestartet. Firmenchef Elon Musk twitterte am späten Samstagabend (Ortszeit) mehrere Fotos des ersten fertiggestellten Fahrzeugs vor der Fabrik im kalifornischen Fremont. Von dem Verkaufserfolg des Fahrzeugs wird abhängen, ob Tesla den Sprung vom Luxuslimousinenhersteller zu einem Produzenten für den Massenmarkt schafft. Zudem würde ein Erfolg die etablierten Autokonzerne unter Druck setzen, ebenfalls günstige Elektroautos mit höherer Reichweite zu bauen.
Den Firmenangaben zufolge verfügt das Model 3 über eine Reichweite von 345 Kilometern und beschleunigt in weniger als sechs Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. Die genaue Kapazität der Batterie und die Leistung der Elektromotoren sind jedoch nicht bekannt. Die maximale Kapazität des Akku soll bei 75 kWh liegen. Das Fahrzeug soll in den USA in der Standardversion 35.000 Dollar kosten.
Zu seiner eigenen Überraschung kann sich Musk nun doch das erste gebaute Serienfahrzeug in seine Garage stellen. Der Käufer, ein Risikokapital-Unternehmer, überließ ihm das Auto nachträglich zu dessen 46. Geburtstag.
400.000 Vorbestellungen
Dem Unternehmen liegen bereits 400.000 Vorreservierungen vor. Es wird einige Zeit dauern, sie abzuarbeiten. Zum Dezember wolle Tesla die Fertigung auf 20.000 Fahrzeuge des Modells pro Monat hochschrauben, schrieb Musk am Montag. Im August sollen 100 Model 3 gebaut werden und im September sollen es 1.500 sein. Die Regulierer hätten die Freigabe für die Serienproduktion zwei Wochen früher als geplant erteilt, schrieb der Tesla-Chef.
Musk versucht mit dem Model 3 eine drastische Aufstockung der Produktion: Im gesamten vergangenen Jahr baute Tesla 84.000 Autos, 2018 sollen es bereits 500.000 sein und für 2020 wird die Millionen-Marke angepeilt. Tesla war bisher mit Preisen ab 70.000 Dollar nur im oberen Marktsegment unterwegs. Die Firma steckte Milliarden in den Ausbau und nimmt dafür eine Durststrecke mit roten Zahlen in Kauf.
Nicht alle Analysten vom Erfolg überzeugt
Die Meinungen der Branchenexperten gehen auseinander, was die Erfolgsaussichten des Unternehmens betrifft. In der vergangenen Woche riet Goldman Sachs den Anlegern, das Papier zu verkaufen. Der Absatz im ersten Halbjahr, bei dem gerade so eben die untere Grenze der selbstgesetzten Spanne von 47.000 bis 50.000 Fahrzeugen erreicht wurde, lasse vermuten, dass das Interesse an den bisherigen teuren Wagen Model S und Model X abflaue. Die Aktie verlor am Mittwoch gut sieben Prozent und weitere sechs Prozent am Donnerstag. Damit fiel der Börsenwert von Tesla wieder hinter den von GM zurück. Zudem war bekanntgeworden, dass das Model S beim Crashtest nicht den Bestwert erzielt hatte.
Analyst Max Warburton von der Investmentfirma Sanford Bernstein hält den Kursrutsch für angemessen. Er glaubt nicht an Musks Versprechen: "Das Model 3 wird nicht profitabel sein und der Markt anfangen zu realisieren, dass Tesla nicht in der Lage ist, das erhoffte Wachstum zu liefern". Die Firma habe mit vielen neuen Rivalen zu kämpfen und keinen klaren technologischen Vorsprung aufbauen können - weder bei Batterien, für die sie bislang Zellen von Panasonic beziehe, noch bei selbstfahrenden Autos, bei denen Teslas Fähigkeiten überschätzt würden.
Mehr Investitionen und Vorsprung bei Batterien
Andere Finanzprofis sind hingegen zuversichtlich. Die Berenberg Bank etwa hob ihr Kursziel für die Tesla-Aktie jüngst an. Analyst Alexander Haissl hält die Elektroauto-Bemühungen der etablierten Branchengrößen für halbherzig und sieht keine ernsthafte Konkurrenz für Tesla. Er geht davon aus, dass die Firma aus dem Silicon Valley in den kommenden fünf Jahren knapp 33 Milliarden Dollar investieren wird - rund 40 Prozent mehr als Daimler und VW zusammen für Elektroantriebsprojekte in die Hand nehmen wollten.
Accenture-Experte Schmidt sieht einen wichtigen Wettbewerbsvorteil für Tesla: die eigene Batteriefertigung. "Zwar sinken die Batteriepreise derzeit, doch könnte sich das Angebot wegen steigender Nachfrage durch Massenproduktion von E-Autos in den kommenden Jahren stark verknappen. Tesla wäre dann mit seiner eigenen Batterieproduktion unabhängiger von nachfragebedingten Schwankungen bei Verfügbarkeit und Preis."
Hatte ich auch nicht vor... ein Tesla erreicht höchstens um die 250km/h für eine...
Wie groß ist deine Solaranlage, dass du 60kW erreichst? Grob 100kWp bzw. 500-1000m²?
Warum soll man ohne Not ein Risiko eingehen?
Sorry, es geht hier um Autos? Da wirtschaftliche Gesichtspunkte einfliessen zu lassen...