Grafikkarte: Erste Tests der Radeon Vega FE durchwachsen

AMDs für semi-professionelle Nutzer gedachte Radeon Vega Frontier Edition liegt vor Nvidias Quadro-, aber hinter den Geforce-Modellen. Die Grafikkarte scheint unausgereift, die kommende Radeon RX Vega könnte BIOS- und Treiber-Aktualisierungen erhalten.

Artikel veröffentlicht am ,
Radeon Vega FE
Radeon Vega FE (Bild: PC World)

Da AMD keine Muster der Radeon Vega Frontier Edition verteilt hat, haben sich mehrere Medien eine der neuen Grafikkarten gekauft. Erste Tests der Radeon Vega Frontier Edition von Gamer's Nexus und PC Perspective zeigen jedoch Resultate, die zumindest in Teilaspekten wenig schmeichelhaft ausfallen. AMD positioniert das Modell in der Nische zwischen einer Consumer- und einer Profi-Karte, also zwischen RX- und Pro-Serie. Zwar weist die Frontier Edition einige Funktionen wie einen ECC-geschützten Speicher auf, dafür fehlen die für bestimmte Anwendungen zertifizierten und optimierten Treiber.

  • Platine der Radeo Vega FE (Bild: PC Perspective)
  • Die Karte nutzt zwei 8-Pol-Anschlüse ... (Bild: PC Perspective)
  • ... und benötigt knapp 300 Watt. (Bild: PC Perspective)
  • In einigen Profi-Benchmarks liegt die Vega FE auf dem Niveau einer teureren Quadro. (Bild: PC Perspective)
  • In anderen schafft sie es sogar an der Titan XP vorbei. (Bild: PC Perspective)
  • Der Abstand zu einer Fury X, hier durch eine Pro Duo dargestellt, ist angesichts des höheren Takts nicht gegeben. (Bild: PC Perspective)
  • In Spielen fällt die Vega FE deutlich hinter eine Geforce GTX 1080 zurück. (Bild: PC Perspective)
Platine der Radeo Vega FE (Bild: PC Perspective)

Ergo ähnelt die Positionierung der von Nvidias Titan-Reihe, weshalb AMDs eigene Benchmarks die Vega FE auch mit der aktuellen Titan XP vergleichen. Die Radeon kostet mit 1.000 US-Dollar vor Steuern weniger und liegt in einigen Sub-Tests der Profi-Anwendungssammlung SPECviewperf vor der Konkurrenz. Auch die 2.000 US-Dollar teure Quadro P5000 lässt die Vega FE teilweise hinter sich. In anderen Benchmarks hingegen sind beide Nvidia-Modelle weit in Front. In Spielen ordnet sich die AMD-Karte bis auf sehr wenige Ausnahmen zwischen einer Geforce GTX 1070 und einer Geforce GTX 1080 ein.

Auf Nachfrage sagte AMD, dass die Treiber durchaus Optimierungen für Games enthalten. Allerdings ließ der Hersteller offen, ob die Radeon Software generell schon für die Vega-Architektur angepasst ist. Einige Messwerte legen nahe, dass dem nicht so ist, was jedoch auch dem BIOS der Karte geschuldet sein könnte. Beispielsweise scheint der neue Tile-based Rasterizer derzeit inaktiv zu sein, was zudem für weitere Architekturverbesserungen wie die Primitive Shader gelten dürfte. Bisher erinnern die Resultate eher an die ältere Radeon Fury X mit Fiji-Chip, die von 1.050 auf etwa 1.440 MHz übertaktet wurde.

  • Platine der Radeo Vega FE (Bild: PC Perspective)
  • Die Karte nutzt zwei 8-Pol-Anschlüse ... (Bild: PC Perspective)
  • ... und benötigt knapp 300 Watt. (Bild: PC Perspective)
  • In einigen Profi-Benchmarks liegt die Vega FE auf dem Niveau einer teureren Quadro. (Bild: PC Perspective)
  • In anderen schafft sie es sogar an der Titan XP vorbei. (Bild: PC Perspective)
  • Der Abstand zu einer Fury X, hier durch eine Pro Duo dargestellt, ist angesichts des höheren Takts nicht gegeben. (Bild: PC Perspective)
  • In Spielen fällt die Vega FE deutlich hinter eine Geforce GTX 1080 zurück. (Bild: PC Perspective)
In einigen Profi-Benchmarks liegt die Vega FE auf dem Niveau einer teureren Quadro. (Bild: PC Perspective)

Mit einer Leistungsaufnahme von rund 280 Watt ist die Radeon Vega FE alles andere als sparsam, vor allem in Relation zur Geschwindigkeit. Die Platine ist dementsprechend aufwendig bestückt, um dem Grafikchip und den beiden HBM2-Speicherstapeln genügend Energie zu liefern. Die Vega-10-GPU ist AMDs GPU-Chef zufolge unter 500 mm² groß und entspreche der nächstkleineren Quadratzahl, ergo eine Die-Size von 484 mm². Die hohe Leistungsaufnahme dürfte teilweise einigen noch nicht aktiven Funktionen geschuldet sein, da offenbar das Power-Management sehr grob arbeitet.

Interessant sind all die Ergebnisse der Tests der Radeon Vega Frontier Edition mit Blick auf die Radeon RX Vega, die Ende Juli 2017 veröffentlicht werden soll - was AMD kürzlich erneut bestätigte. Die Spieler-Grafikkarte dürfte eine höhere Geschwindigkeit durch mehr Takt erreichen. Offen bleibt, ob eventuell noch nicht aktive Funktionen per BIOS oder Treiber eingeschaltet werden und so die Leistung steigt. Schlussendlich entscheidet ohnehin auch der aufgerufene Preis darüber, wie attraktiv die Radeon RX Vega am Markt wird.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Arsenal 04. Jul 2017

Nur blöd, dass ich einen Monitor mit FreeSync habe und sich NVidia weigert dieses zu...

Ach 03. Jul 2017

Erst mal Danke für den Link. Ja, AMD positioniert diese Funktion gegen nVidias...

Mr Miyagi 03. Jul 2017

Nein da hat er schon recht AMD war unter Linux quasi ungenießbar für lange Zeit...

rockero 03. Jul 2017

Gibt es da mittlerweile neue Informationen? Denn die letzten die ich hatte waren, dass...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
SU7
Xiaomi stellt elektrische Sportlimousine für 28.000 Euro vor

Xiaomi positioniert sein Elektroauto SU7 gegen das Tesla Model 3 und heizt den Preiskampf auf dem chinesischen Automarkt weiter an.

SU7: Xiaomi stellt elektrische Sportlimousine für 28.000 Euro vor
Artikel
  1. 20 Jahre Far Cry: Das deutsche Grafikwunder
    20 Jahre Far Cry
    Das deutsche Grafikwunder

    Mit Far Cry feierte der deutsche Entwickler Crytek 2004 ein viel beachtetes Debüt. Kann der Südsee-Shooter auch 20 Jahre später noch beeindrucken?
    Von Benedikt Plass-Fleßenkämper

  2. Apple: Neue iPads sollen sich wegen OLED-Displays verzögern
    Apple
    Neue iPads sollen sich wegen OLED-Displays verzögern

    Die neuen iPad Pro und iPad Air sollen später als erwartet auf den Markt kommen. Der Grund sind die OLED-Displays beim Pro-Modell.

  3. Softwareentwicklung: Events und APIs mit DDD entwerfen
    Softwareentwicklung
    Events und APIs mit DDD entwerfen

    Anforderungen an Software ändern sich schneller als je zuvor. Damit Entwickler da mitkommen, sollten sie Domain-driven Design nutzen. Wie das geht, zeigen wir an einem Beispiel.
    Von Annegret Junker

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Prime: Filme leihen für 0,99€ • Super Sale bei Alternate • MindStar: CHERRY Xtrfy MZ1 RGB Wireless 79€ • Alternate: Corsair RM750x/RM850x 109,90€/124,90€, ADATA 64 GB DDR5-6000 206,89€, Bosch-Professional-Werkzeuge • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /