Grafikkarte: Erste Tests der Radeon Vega FE durchwachsen
AMDs für semi-professionelle Nutzer gedachte Radeon Vega Frontier Edition liegt vor Nvidias Quadro-, aber hinter den Geforce-Modellen. Die Grafikkarte scheint unausgereift, die kommende Radeon RX Vega könnte BIOS- und Treiber-Aktualisierungen erhalten.
Da AMD keine Muster der Radeon Vega Frontier Edition verteilt hat, haben sich mehrere Medien eine der neuen Grafikkarten gekauft. Erste Tests der Radeon Vega Frontier Edition von Gamer's Nexus und PC Perspective zeigen jedoch Resultate, die zumindest in Teilaspekten wenig schmeichelhaft ausfallen. AMD positioniert das Modell in der Nische zwischen einer Consumer- und einer Profi-Karte, also zwischen RX- und Pro-Serie. Zwar weist die Frontier Edition einige Funktionen wie einen ECC-geschützten Speicher auf, dafür fehlen die für bestimmte Anwendungen zertifizierten und optimierten Treiber.
Ergo ähnelt die Positionierung der von Nvidias Titan-Reihe, weshalb AMDs eigene Benchmarks die Vega FE auch mit der aktuellen Titan XP vergleichen. Die Radeon kostet mit 1.000 US-Dollar vor Steuern weniger und liegt in einigen Sub-Tests der Profi-Anwendungssammlung SPECviewperf vor der Konkurrenz. Auch die 2.000 US-Dollar teure Quadro P5000 lässt die Vega FE teilweise hinter sich. In anderen Benchmarks hingegen sind beide Nvidia-Modelle weit in Front. In Spielen ordnet sich die AMD-Karte bis auf sehr wenige Ausnahmen zwischen einer Geforce GTX 1070 und einer Geforce GTX 1080 ein.
Auf Nachfrage sagte AMD, dass die Treiber durchaus Optimierungen für Games enthalten. Allerdings ließ der Hersteller offen, ob die Radeon Software generell schon für die Vega-Architektur angepasst ist. Einige Messwerte legen nahe, dass dem nicht so ist, was jedoch auch dem BIOS der Karte geschuldet sein könnte. Beispielsweise scheint der neue Tile-based Rasterizer derzeit inaktiv zu sein, was zudem für weitere Architekturverbesserungen wie die Primitive Shader gelten dürfte. Bisher erinnern die Resultate eher an die ältere Radeon Fury X mit Fiji-Chip, die von 1.050 auf etwa 1.440 MHz übertaktet wurde.
Mit einer Leistungsaufnahme von rund 280 Watt ist die Radeon Vega FE alles andere als sparsam, vor allem in Relation zur Geschwindigkeit. Die Platine ist dementsprechend aufwendig bestückt, um dem Grafikchip und den beiden HBM2-Speicherstapeln genügend Energie zu liefern. Die Vega-10-GPU ist AMDs GPU-Chef zufolge unter 500 mm² groß und entspreche der nächstkleineren Quadratzahl, ergo eine Die-Size von 484 mm². Die hohe Leistungsaufnahme dürfte teilweise einigen noch nicht aktiven Funktionen geschuldet sein, da offenbar das Power-Management sehr grob arbeitet.
Interessant sind all die Ergebnisse der Tests der Radeon Vega Frontier Edition mit Blick auf die Radeon RX Vega, die Ende Juli 2017 veröffentlicht werden soll - was AMD kürzlich erneut bestätigte. Die Spieler-Grafikkarte dürfte eine höhere Geschwindigkeit durch mehr Takt erreichen. Offen bleibt, ob eventuell noch nicht aktive Funktionen per BIOS oder Treiber eingeschaltet werden und so die Leistung steigt. Schlussendlich entscheidet ohnehin auch der aufgerufene Preis darüber, wie attraktiv die Radeon RX Vega am Markt wird.
Nur blöd, dass ich einen Monitor mit FreeSync habe und sich NVidia weigert dieses zu...
Erst mal Danke für den Link. Ja, AMD positioniert diese Funktion gegen nVidias...
Nein da hat er schon recht AMD war unter Linux quasi ungenießbar für lange Zeit...
Gibt es da mittlerweile neue Informationen? Denn die letzten die ich hatte waren, dass...