Grafikkarte: Radeon Vega FE kostet 1.000 US-Dollar
Die Radeon Vega Frontier Edition ist Anfang Juli 2017 in der luftgekühlten Version erhältlich. Die Grafikkarte richtet sich primär an Entwickler, hat aber einen Gaming-Mode. Auf diesem liegt aber nicht der Fokus, denn eine Radeon RX Vega folgt.
AMD hat die Radeon Vega Frontier Edition veröffentlicht, bis zur echten Verfügbarkeit dauert es allerdings noch ein paar Tage. Die Grafikkarte kostet 1.000 US-Dollar vor Steuern in der luftgekühlten Variante, einige Händler wollen sie in den kommenden Tagen ausliefern. Im dritten Quartal 2017 soll für 1.500 US-Dollar ein Modell mit vorinstallierter All-in-One-Wasserkühlung erscheinen. Die Radeon Vega Frontier Edition wurde auf AMDs Financial Analyst Day im Mai 2017 angekündigt und ist für (Spiele-)Entwickler gedacht.
Die Grafikkarte nutzt den Vega-10-Chip mit 4.096 Shader-Einheiten, die mit bis zu 1.600 MHz takten. AMD nennt für die Radeon Vega Frontier Edition jedoch auch eine typische Frequenz - die soll bei 1.382 MHz liegen. Das erinnert an den Turbo-Boost von Nvidias Geforce-Modellen. Unklar bleibt, wie hoch oder niedrig der Basistakt ist und in welchen Fällen dieser anliegt. Erstmals bestätigt AMD obendrein die bereits vermuteten vier Rasterizer und eine FP64-Leistung (Double Precision), die bei 1/16 der FP32-Leistung liegt.
Gedacht ist die Radeon Vega Frontier Edition unter anderem für Studios, in denen einerseits Assets mit etwa Autodesks Maya erstellt und andererseits die damit ausgestatteten (VR-)Spiele getestet werden. Daher liefert AMD die Grafikkarte zwar mit der Radeon-Pro-Software aus, integriert aber auch die reguläre Radeon Software, also den Gaming-Treiber. Den Release Notes zufolge weist der Radeon Vega Frontier Edition 17.6 noch allerhand Probleme auf.
Zur zumindest groben Leistungseinordnung hat AMD einige Messwerte der Radeon Vega Frontier Edition veröffentlicht und vergleicht diese mit Nvidias Titan XP. Da Maya und Spec Viewperf jedoch mit dem Pro-Treiber laufen und die Titan XP mit dem Geforce statt dem Quadro-Treiber, sind die Resultate kaum vergleichbar. Im OpenGL-Grafiktest des Cinebench R15 ist die Radeon ein bisschen schneller, Rückschlüsse auf D3D-Spiele lässt aber auch das nicht zu. Und die unerwartet niedrige Punktzahl in Futuremarks VRMark (Orange Room) spricht eher für Treiberprobleme denn für langsame Hardware.
Ohnehin erscheint Ende Juli 2017 die Radeon RX Vega, die günstiger wird als die Radeon Vega Frontier Edition und vermutlich auch schneller. Für den reinen Workstation-Einsatz mit zertifiziertem Treiber folgt eine Radeon Pro WX 9100 und für Machine Learning gibt es die Radeon Instinct MI25.