Futuremark: Der PCMark 10 ist schneller und umfangreicher
Weitaus mehr Funktionen, aber dennoch eine kürzere Benchmark-Zeit: Futuremark hat den PCMark 10 auf moderne Hardware zugeschnitten und setzt freie Software ein. Allerdings gibt es noch keine Tests der Akkulaufzeit und der immer wichtiger werdende H.265-Codec (HEVC) glänzt durch Abwesenheit.
Futuremark hat den PCMark 10 veröffentlicht. Das Testprogramm der finnischen Entwickler folgt auf den PCMark 8 und macht das, was der Titel impliziert: Es prüft PCs auf ihre Leistungsfähigkeit in unterschiedlichen Bereichen und vergibt Punkte. War der Vorgänger noch in Creative, Home und Work unterteilt, separiert Futuremark den PCMark 10 in eine reguläre, eine Express- und eine Extended-Version. Die Unterteilung in Conventional (CPU-basiert) und Accelerated (mit GPU-Beschleunigung) fehlt ebenso wie ein Storage-Test und die Tests der Akkulaufzeit. Die Letzteren sollen aber zu einem späteren Zeitpunkt 2017 nachgereicht werden.
Der Hersteller wirbt damit, dass der PCMark 10 pro Durchlauf schneller fertig ist, direkt vergleichbar sind das alte und das neue Programm allerdings nicht. In der verkürzten Express-Einstellung testet die Software die Startgeschwindigkeit von Anwendungen wie etwa Gimp, es laufen eine Videokonferenz und ein Webbrowser (Chromium & Firefox) samt 4K-Video (VP9 & H.264), gefolgt von Textverarbeitung und Tabellenkalkulation (Libre Office). Der eigentliche PCMark 10 erweitert den Test um Foto- (Image Magick) und Videobearbeitung (ffmpeg) und Rendering (POV-Ray). In der längeren Extended-Variante kommt noch der Gaming-Teil hinzu, repräsentiert durch den 3DMark Fire Strike. Weitere Informationen hält der Technical Guide (PDF) bereit.
HEVC fehlt, Kerne werden genutzt
Gerade weil Futuremark bei den Webbrowsing-Tests und bei der Videokonferenz auf 2160p und 1080p sowie mehrere 720p-Clips setzt, wundert uns der verwendete Codec: VP9 ist verständlich, nur H.264 statt wenigstens zusätzlich noch H.265 (HEVC) nicht. Mit Hinblick darauf, dass der PCMark 10 lange aktuell bleibt, wäre eine H.265-Unterstützung sinnvoll gewesen. Gut fanden wir hingegen, dass der CPU-Test von Fire Strike und Rendering per POV-Ray alle Kerne inklusive SMT nutzt. Die Foto- und Videobearbeitung skaliert teilweise mit mehr Threads, was allerdings typisch für solche Software ist. Adobes weit verbreitetes Lightroom und auch Photoshop sind ebenfalls nur mäßig parallelisiert.
Wie üblich bietet Futuremark auch den PCMark 10 in unterschiedlichen Varianten an: Die Basic Edition ist kostenlos und wie die Advanced Edition für 30 US-Dollar ab dem 22. Juni 2017 verfügbar. Letztere umfasst alle Tests und erlaubt Custom-Runs, das Protokollieren von Frequenzen oder Temperaturen und das Sichern der Resultate im PDF- oder XML-Format. Die Professional Edition liefert zusätzlich dedizierte Offline-Resultate. Sie kann per Kommandozeile gesteuert und darf kommerziell eingesetzt werden. Für die Nutzung der Professional Edition sind mindestens 1.500 US-Dollar pro Jahr fällig.
Ich möchte ja schließlich, dass meine CPU getestet wird und nicht die GPU in der CPU...