Nvidia: Max-Q und Whisper Mode machen Notebooks leiser

Durch kombinierte Hard- und Software sollen Pascal-Grafikeinheiten effizienter werden, damit Hersteller dünne und unter 40 dB(A) laute Spiele-Notebooks bauen können. Hinzu kommt der Whisper Mode, der die Einstellungen optimiert. Beide Ideen haben aber einen Nachteil.

Ein Bericht von veröffentlicht am
Max-Q für Geforce-basierte Gaming-Notebooks
Max-Q für Geforce-basierte Gaming-Notebooks (Bild: Marc Sauter/Golem.de)

Nvidia hat auf der Komponentenmesse Computex 2017 zwei neue Technologien vorgeführt: Max-Q und den optionalen Whisper Mode. Beide Ideen zielen auf leistungsstarke Spiele-Notebooks ab und sollen kompaktere sowie im Betrieb ruhigere Geräte ermöglichen. Ein gewisser Leistungsverlust ist bei Max-Q dabei nicht zu vermeiden, während der Whisper Mode die Bildrate begrenzt und die Grafikqualität teils reduziert oder zumindest verändert. Wir haben uns in Taipeh beide Neuerungen angeschaut.

  • Max-Q umfasst Hard- und Software. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Nvidia zielt auf maximale Effizient ab. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Bei Asus' ROG Zephyrus GX501 öffnet sich eine Bodenklappe. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Im Inneren arbeiten zwei Lüfter. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Die halbe Oberseite weist Luftlöcher auf. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Der Whisper Mode optimiert Einstellungen auf Energieeffizienz. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Er setzt die Geforce Experience voraus. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
Max-Q umfasst Hard- und Software. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)

Max-Q bezeichnet in der Raumfahrt den Punkt der maximalen aerodynamischen Belastung eines Bauteils, etwa bei Raketen. Im Falle von Nvidia bezieht sich Max-Q auf die maximale Effizienz einer Pascal-basierten Grafikeinheit. Diese liefern zwar viel Leistung pro Watt, laut Hersteller wurden die Chips aber bisher in TDP-Klassen eingeteilt. Dadurch wird nicht die maximale Effizienz erreicht, da das letzte bisschen Leistung oft sehr viel Energie kostet.

Daher hat Nvidia mit Max-Q mehrere Vorgaben, was die Platine samt Spannungswandlern, die Güte des zu verbauenden Grafikchips - etwa Binning für weniger Leckströme - und die schlussendlich erzielte Lautstärke eines Notebooks anbelangt. Die Geräte dürften im Max-Q-Betrieb maximal 40 dB(A) erzeugen, was jedoch auf Kosten der Geschwindigkeit geht. Eine reguläre Geforce GTX 1080 benötigt 150 Watt, mit Max-Q hingegen können Hersteller sie je nach Kühlung auf 90 bis 110 Watt einstellen. Das ist drastisch weniger, die Leistung soll dabei aber nur um zehn Prozent sinken.

  • Max-Q umfasst Hard- und Software. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Nvidia zielt auf maximale Effizient ab. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Bei Asus' ROG Zephyrus GX501 öffnet sich eine Bodenklappe. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Im Inneren arbeiten zwei Lüfter. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Die halbe Oberseite weist Luftlöcher auf. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Der Whisper Mode optimiert Einstellungen auf Energieeffizienz. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Er setzt die Geforce Experience voraus. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
Bei Asus' ROG Zephyrus GX501 öffnet sich eine Bodenklappe. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)

Im Treiber hat Nvidia nach eigenen Angaben einen Acoustic-Controller integriert, der die Leistungsaufnahme mit Blick auf die 40 dB(A) steuert und bei Max-Q-Grafikeinheiten generell eine effizientere Ansteuerung der GPU vornehmen soll. Ins Detail ging der Hersteller nicht. Das Resultat sind Spiele-Notebooks wie Asus' ROG Zephyrus GX501, das nur rund 18 mm flach ist und dennoch eine Geforce GTX 1080 aufweist. Beim Aufklappen des Deckels öffnet sich aber auf der Unterseite eine Klappe für die beiden Lüfter, die das Gerät um 6 mm anhebt. Zumindest bei Asus ist Max-Q teilweise optional, auf Wunsch kann die GPU bis zu 110 statt 100 Watt nutzen.

Während Max-Q spezielle Hardware benötigt, soll der kommende Whisper Mode mit allen Pascal-basierten Notebooks funktionieren. Er wird per Geforce Experience aktiviert, die neue Version 3.7 der einen Account benötigenden Software erscheint Ende Juni 2017. Der Whisper Mode begrenzt ähnlich wie der Battery Boost die Bildrate, etwa auf 40 fps (Witcher 3) oder auf 60 fps (Overwatch) - das alleine reduziert schon die Leistungsaufnahme.

  • Max-Q umfasst Hard- und Software. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Nvidia zielt auf maximale Effizient ab. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Bei Asus' ROG Zephyrus GX501 öffnet sich eine Bodenklappe. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Im Inneren arbeiten zwei Lüfter. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Die halbe Oberseite weist Luftlöcher auf. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Der Whisper Mode optimiert Einstellungen auf Energieeffizienz. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Er setzt die Geforce Experience voraus. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
Der Whisper Mode optimiert Einstellungen auf Energieeffizienz. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)

Insgesamt hat Nvidia rund 400 Spiele analysiert, um Einstellungen zu finden, die besonders viel Energie benötigen, beispielsweise spezielle Effekte oder Schattenberechnungen - die werden im Whisper Mode reduziert. Zusammen mit der Bildratenbegrenzung soll das Notebooks um weitere 8 dB(A) leiser machen, was bedingt durch die logarithmische Skalierung deutlich zu hören ist.

Das Asus ROG Zephyrus GX501 empfanden wir im Whisper Mode als viel ruhiger und zumindest in Overwatch war auf Anhieb nicht erkennbar, welche Einstellungen geändert wurden. Da die Funktion aber in der Geforce Experience noch experimentell integriert war, konnten wir nicht nachschauen, welche Schalter betroffen sind. Generell gefällt uns die Idee aber gut.

Erste Geräte mit Max-Q-Design mit Geforce GTX 1060, GTX 1070 und GTX 1080 sollen ab Ende Juni 2017 verfügbar sein, sie werden von allen bekannten Herstellern angeboten.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Gamer34 08. Jun 2017

Ich hoffe das es trotzdem noch komplette AMD System geben wird und nicht Intel und Nvidia...

Anonymer Nutzer 01. Jun 2017

Übertrieben gesagt geht aber bei einer Gehäusedicke unter 2cm so eine Mechanik schon in...

spambox 01. Jun 2017

Lautstärke und Leistung gehen Hand in Hand. Will man die Lautstärke reduzieren, muss man...

TigerPixel.DE 01. Jun 2017

Bin einmal gespannt, ob es dann vom GigaByte Aero 15 http://www.gigabyte.com/Laptop/AERO...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Quartalszahlen
So verkauft Elon Musk Teslas Schrumpfkurs als Wachstum

Nur 3 statt 20 Millionen Autos, Investitionen in neue Fabriken wurden gestrichen und die 4680-Akkus waren angeblich nie wichtig für Tesla.
Eine Analyse von Frank Wunderlich-Pfeiffer

Quartalszahlen: So verkauft Elon Musk Teslas Schrumpfkurs als Wachstum
Artikel
  1. Lebensmittellieferdienst: Getir/Gorillas schließt in Deutschland
    Lebensmittellieferdienst
    Getir/Gorillas schließt in Deutschland

    Getir, der Käufer von Gorillas, hat Milliarden US-Dollar an Bewertung verloren und ist mit seiner Europaexpansion gescheitert. Nun werden Tausende Kündigungen folgen.

  2. Elektro-Limousine: BMW wertet den i4 mit neuem Design und Serienextras auf
    Elektro-Limousine
    BMW wertet den i4 mit neuem Design und Serienextras auf

    Der BMW i4 bekommt ein Technik- und Designupdate, das die Attraktivität des vollelektrischen Mittelklasse-Fahrzeugs steigern soll.

  3. Bionicbee: Festos Roboterbienen fliegen im Schwarm
    Bionicbee
    Festos Roboterbienen fliegen im Schwarm

    Bisher hat Festo Insektenroboter im Schwarm laufen lassen. Die bionischen Bienen fliegen im Schwarm.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Galaxy S23 400€ günstiger • Anker USB-Ladegeräte -45% • MSI MEG 342CDE OLED 999€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /