Intel ISEF: Die Hoffnungsträger der Wissenschaft

Sechs Monate und einen Tag hat ein hessischer Schüler gebraucht, um ein grundlegendes Problem von Nurflüglern zu lösen. Auch andere Jugendliche aus Deutschland haben bei der größten Science Fair der Welt die Jury mit ihrem Projekt beeindruckt.

Ein Bericht von veröffentlicht am
Ivo Zell (in der Mitte) ist der glückliche Gewinner des Hauptpreises.
Ivo Zell (in der Mitte) ist der glückliche Gewinner des Hauptpreises. (Bild: Intel)

Zwölf Nobelpreisträger und zahlreiche weitere hochdotierte Wissenschaftler hat die amerikanische Society of Science and the Public bereits hervorgebracht, der hessische Schüler Ivo Zell könnte einer der nächsten sein. Der Hobby-Modellflieger hat einen Nurflügler konstruiert, der besonders stabil in der Luft liegt - genau sechs Monate und einen Tag hat er dafür gebraucht.

Inhalt:
  1. Intel ISEF: Die Hoffnungsträger der Wissenschaft
  2. Forschung geht in die Luft
  3. Ein vergurktes Projekt

Das Projekt hat auf der Intel International Science and Engineering Fair (kurz ISEF) die Jury aus Spezialisten der Luftfahrt so beeindruckt, dass sie Ivo den wichtigsten und mit 75.000 US-Dollar am höchsten dotierten Preis des Wettbewerbs verlieh: den Gorden E. Moore Award. Auch andere deutsche Teams waren mit spannenden Projekten bei dem Wettbewerb in Los Angeles vertreten. Mit dabei: eine leuchtende Gurke, schwebende Objekte und Drohnen, die wie Vögel kreisen.

  • Die Award-Show der ISEF (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Mehrere Hundert Projekte wurden ausgestellt. (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Sonja Gabriel und Hannes Hipp mit ihren Forschungen zur leuchtenden Gurke (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Die verwendete Technik der Drohne von Florian Vahl, Etienne Neumann und Maximilian Schuller - als Basis dient ein Raspberry Pi. (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Die Software wertet die Daten aus und kreist den Flieger ein, wenn sie einen thermischen Aufwind misst. (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Ivo Zell mit seinem Nurflügler (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Die Konstruktion des Augemented-Reality-Beamers (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Tobias Gerbracht mit seinem Augemented-Reality-Beamer (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
Mehrere Hundert Projekte wurden ausgestellt. (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)

Auf die ISEF werden nur die Besten eingeladen. 1.778 Teilnehmer sind aus der ganzen Welt angereist, um beim größten Wissenschaftswettbewerb für Schüler ihre Erkenntnisse und Forschungen zu präsentieren, davon 14 Teilnehmer aus Deutschland. Und mit Forschungen sind wirklich neue Erkenntnisse gemeint - mit einfachem Schulwissen kommt man bei dem Wettbewerb nicht weiter.

Viele der Jugendlichen können bereits besser wissenschaftlich korrekt arbeiten als der ein oder andere Student. Für ihr Projekt müssen sie nämlich ein wissenschaftliches Paper schreiben, das detailliert ihre Ideen, Vorgehensweisen, Messungen und Erkenntnisse beschreibt. Die Projekte sind daher deutlich anspruchsvoller als Modelle des Planetensystems oder Vulkanaufbaus, wie man sie von lokalen Science Fairs kennt.

Wenn Objekte einfach so im Raum schweben

Viel Aufmerksamkeit erregte etwa der Augmented-Reality-Beamer von Tobias Gerbracht. Er lässt virtuelle Objekte in der Luft schweben, ohne dass Zuschauer eine spezielle Brille brauchen. Die Konstruktion ist verblüffend simpel: Ein sehr heller Beamer strahlt eine weiße Fläche an, die sich auf einer im Raum befindlichen Glasscheibe spiegelt. So lassen sich verschiedenste Dinge visualisieren und bereits vor der Herstellung eines Prototyps immersiv darstellen.

  • Die Award-Show der ISEF (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Mehrere Hundert Projekte wurden ausgestellt. (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Sonja Gabriel und Hannes Hipp mit ihren Forschungen zur leuchtenden Gurke (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Die verwendete Technik der Drohne von Florian Vahl, Etienne Neumann und Maximilian Schuller - als Basis dient ein Raspberry Pi. (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Die Software wertet die Daten aus und kreist den Flieger ein, wenn sie einen thermischen Aufwind misst. (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Ivo Zell mit seinem Nurflügler (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Die Konstruktion des Augemented-Reality-Beamers (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Tobias Gerbracht mit seinem Augemented-Reality-Beamer (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
Tobias Gerbracht mit seinem Augemented-Reality-Beamer (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)

"Anfangs hatte ich kleine Probleme mit grünem Streulicht, das man teils gesehen hat", sagte Tobias im Gespräch mit Golem.de. "Nach einigen Wochen bin ich dann auf die Idee gekommen, lineare Polarisationsfilter zu verwenden, um dem Streulicht entgegenzuwirken." Die Konstruktion selbst war für ihn kein Problem. Tobias hat bereits zahlreiche Praktika im Maschinenbau gemacht und weiß genau mit CNC-Fräsen oder Wasserstrahlschneidern umzugehen.

Schüler forschen für den Praxiseinsatz

Seine Konstruktion, die einen der 400 Awards des Wettbewerbs gewonnen hat, hat Tobias bereits patentieren lassen. Erste Kunden hat er für seinen Projektor schon: Zahlreiche Unternehmen haben sich bei ihm gemeldet, sie würden einen solchen Projektor gerne auf Messen für die Produktdemonstration einsetzen. Irgendwann einmal wird der 19-Jährige den Projektor vielleicht selbst im Berufsleben einsetzen - er möchte nämlich Produktdesigner werden. Auch für diese ist das Gerät interessant.

  • Die Award-Show der ISEF (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Mehrere Hundert Projekte wurden ausgestellt. (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Sonja Gabriel und Hannes Hipp mit ihren Forschungen zur leuchtenden Gurke (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Die verwendete Technik der Drohne von Florian Vahl, Etienne Neumann und Maximilian Schuller - als Basis dient ein Raspberry Pi. (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Die Software wertet die Daten aus und kreist den Flieger ein, wenn sie einen thermischen Aufwind misst. (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Ivo Zell mit seinem Nurflügler (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Die Konstruktion des Augemented-Reality-Beamers (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
  • Tobias Gerbracht mit seinem Augemented-Reality-Beamer (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)
Ivo Zell mit seinem Nurflügler (Bild: Sebastian Wochnik/Golem.de)

Der preisgekrönte Nurflügler von Ivo Zell hat ebenfalls ganz praktischen Nutzen. Er behebt eines der größten bisherigen Probleme der Flugzeuge, die weitgehend ohne Rumpf und Leitwerk auskommen: mangelnde Flugstabilität. Ohne spezielle Computersysteme, die ständig die Fluglage nachregeln, würden Nurflügler schnell abstürzen. Auf Basis von 90 Jahre alten Entwürfen hat Ivo erforscht, wie das besser geht.

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Forschung geht in die Luft 
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m9898 02. Jun 2017

Seine Arbeit dürfte von der Beschreibung und dem was auf dem Plakat zu sehen war her...

Arsenal 02. Jun 2017

Naja, sowas in der Richtung habe ich ja zuerst auch gedacht. Aber Prandtl hat 1920 das...

Emulex 02. Jun 2017

Die haben das Geld doch nicht zum Fenster rausgeworfen... es ging halt vom...

Freundschafter 02. Jun 2017

Ich bin beeindruckt was die Jugendlichen für tolle Sachen hervorbringen. Bitte mehr solch...



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