Cloud TPU: Google baut Monster-Hardware für Machine-Learning

Die zweite Generation von Googles TPU kann nicht nur Modelle anwenden, sondern beschleunigt auch massiv das Training für maschinelles Lernen. Ein Cluster aus 64 der neuen TPU erreicht 11,5 PFlops und kann in der Cloud gemietet werden.

Artikel veröffentlicht am ,
Googles Cloud TPU beschleunigen das Training beim Deep Learning.
Googles Cloud TPU beschleunigen das Training beim Deep Learning. (Bild: Google)

Während Nvidia vergangene Woche noch seine neuen Grafikkarten für maschinelles Lernen angepriesen hat, sind auch GPUs für die Bedürfnisse von Google inzwischen zu langsam. Das Unternehmen hat deshalb eine zweite Generation seiner sogenannten Tensor Processing Units (TPU) vorgestellt, die nicht nur das Inferencing beschleunigen, sondern auch explizit das Training völlig neuer Modelle, wie Google-Chef Sundar Pichai auf der Google I/O bekräftigt.

Eine einzelne Einheit der zweiten Generation der TPU bietet laut Google eine Leistung von 180 Teraflops, wie es in der offiziellen Ankündigung heißt. Diese TPU wiederum besteht den Bildern zufolge aus vier dedizierten Chips auf einem Board. Zum Vergleich: Nvidias neue Tesla V100, die erst Ende dieses Jahres verfügbar sein wird, bietet eine theoretische Rechenleistung von 120 Teraflops. Dank einem eigenem "Hochgeschwindigkeitsnetzwerk" kann Google die neuen TPU zu einem Pod aus 64 einzelnen Geräten zusammenfassen. Dieser TPU-Pod liefere dann 11,5 Petaflops Rechenleistung. Google nutzt diese Systeme eigenen Angaben zufolge bereits zum Trainieren seiner Modelle.

  • Die zweite Generation der TPU von oben ... (Bild: Google)
  • ... und von der Seite. (Bild: Google)
  • Die neuen TPUs stapelt Google in seinen Rechenzentren zu Servern. (Bild: Google)
Die zweite Generation der TPU von oben ... (Bild: Google)

Die schiere Leistung der neuen TPU zeigt sich im Vergleich zu bisheriger GPU-Hardware. So benötigte das Trainieren eines neuronalen Netzes für die Übersetzung "auf 32 der besten kommerziell verfügbaren GPUs" einen ganzen Tag. Mit den neuen TPUs reiche für das Training dagegen nur einen "Nachmittag", bei der Verwendung von einem Achtel des TPU-Pods, also 8 TPU-Einheiten. Die erste Generation der TPU hat ausschließlich das Inferencing, also das Anwenden eines bereits trainierten Modells beschleunigt.

Kunden von Googles Cloud-Angeboten können auf die zweite Generation der TPU über das Angebot Cloud TPU zugreifen und diese gemeinsam mit dem Machine-Learning-Framework Tensorflow nutzen. Das Angebot steht derzeit als anmeldepflichtige Alpha bereit. Für Forscher, die sich die Nutzung der Cloud TPU nicht leisten können, bietet Google einen kostenlosen Zugang zu 1000 der Cloud TPU an. Organisiert wird dies über die Tensorflow Research Cloud.

Trotz der Einführung der Cloud TPU will Google sein Angebot der Cloud GPU weiter anbieten. Diese nutzen bisher GPUs von Nvidia.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Proctrap 19. Mai 2017

Richtig, die kleinen Einzelschritte sind nicht besonders intelligent, sie aber alle von...

__destruct() 18. Mai 2017

Tust du hier nix du text

windbeutel 18. Mai 2017

Alle anderen Benchmarks sind irrelevant.

Trollversteher 18. Mai 2017

Es müsste ja nicht nur DNA "simulieren" sondern sämtliche Differenzierungs-, Lebens- und...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Per GPU geknackt
So sicher sind 8-Zeichen-Passwörter 2024

Ein gutes Passwort sollte mindestens 8 Zeichen lang sein, lautet oftmals die Empfehlung. Neue Untersuchungen zeigen jedoch: Die Zeit ist reif für mehr.

Per GPU geknackt: So sicher sind 8-Zeichen-Passwörter 2024
Artikel
  1. Bezahlkarten für Asylbewerber: Sicherheitsexperten finden Schwachstellen und Tracker
    Bezahlkarten für Asylbewerber
    Sicherheitsexperten finden Schwachstellen und Tracker

    Der Bundesrat hat der Regelung von Bezahlkarten für Asylbewerber zugestimmt. Die damit verknüpften Apps scheinen jedoch hastig programmiert worden zu sein.
    Ein Bericht von Friedhelm Greis

  2. Energiewende: Wärme und Kälte aus dem Untergrund
    Energiewende
    Wärme und Kälte aus dem Untergrund

    Aquiferspeicher, also wasserführende Schichten im Tiefengestein, könnten die Klimabilanz des Wärmesektors hierzulande signifikant verbessern - wenn die Technologie breiteren Einsatz fände.
    Ein Bericht von Jan Oliver Löfken

  3. Falsches Online-Portal: Telekom-FTTH wegen Fehler beim Bauamt gefährdet
    Falsches Online-Portal
    Telekom-FTTH wegen Fehler beim Bauamt gefährdet

    Vor einem Jahr erklärte das Bauamt Melsungen, das Glasfaser-Markterkundungsverfahren sei online. Das ist aber offenbar bis heute nicht passiert, Fördergelder und Ausbau durch die Telekom sind gefährdet.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Asus OLED-Monitor zum Tiefstpreis • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti im Sale • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /