The Surge im Test: Frust und Feiern in der Zukunft
Vom Rollstuhl in das Exoskelett und anschließend in die Postapokalypse: Das von Deck 13 entwickelte, enorm fordernde The Surge ist der beste deutsche Actiontitel seit langem. Beim Deutschen Computerspielpreis wird es vermutlich trotzdem nicht gewinnen.
Seit zwei bis drei Minuten laufen wir fast ohne Gesundheitspunkte durch die Welt von The Surge. Das kann nicht gutgehen - oder doch? Eine erneute Heilung ist unmöglich, weil das dafür zuständige Implantat aufgebraucht ist. Jeder weitere Kampf bedeutet das ziemlich sichere Aus. Mit bebenden Nerven schlagen wir den Weg zurück zur Servicestation ein - und haben Glück. Derartige (eigentlich ja nicht so besondere) Augenblicke sind es, bei denen wir im Actionspiel des Frankfurter Entwicklerstudios Deck 13 (u.a. Lords of the Fallen) jubelnd vor dem Bildschirm feiern.
- The Surge im Test: Frust und Feiern in der Zukunft
- Verfügbarkeit und Fazit
Noch größer fällt die innere Party aus, wenn wir einen der riesigen Roboter-Oberbosse besiegt oder eine andere Herausforderung des Programms bewältigt haben. In The Surge steuern wir eine Hauptfigur namens Warren. Der ist eigentlich ein armer Kerl: Wohl eher einsam, nicht mehr der Jüngste und zudem Rollstuhlfahrer heuert er bei einem Großkonzern an, der unter anderem die Welt vor einer Umweltkatastrophe retten möchte.
Ganz am Anfang von The Surge steuern wir Warren noch selbst im Rollstuhl, dann bekommt er ein Exoskelett verpasst - und zwar in einer Operation ohne Betäubung, wie eine unnötig brutale Zwischensequenz zeigt. Auch sonst geht es in dem Programm nicht gerade zimperlich zu. Trotz des sichtbar großen Produktionsaufwands und der hohen Qualität dürfte The Surge wegen derartiger Gewaltinhalte kaum Chancen auf den pädagogisch ausgerichteten Deutschen Computerspielpreis haben.
Nach der OP erwachen wir als Warren in einer anderen Welt. Nicht nur, weil wir geheilt sind - sondern weil sich inzwischen offenbar eine mysteriöse Katastrophe ereignet hat. Seltsame Maschinenwesen und Kampfroboter aller Größenordnungen greifen uns an. Was es damit auf sich hat, finden wir im Rahmen der gut inszenierten Handlung nach und nach selbst heraus.
Grundsätzlich steuern wir Warren aus der Schulterperspektive. Im Normalfall knöpfen wir uns einen Gegner nach dem anderen vor - entweder indem wir zu ihm laufen und ihn angreifen oder indem wir ihn aus seinem Gebiet zu uns locken, was wir wahlweise zu Fuß oder später mit einer Drohne versuchen können. Wir selbst können nur Nahkampfwaffen verwenden, die wir vertikal oder horizontal schwingen und dabei auf das Timing achten.
Gruß von Dark Souls
Das Ganze erinnert an Dark Souls und Bloodborne, selbst bei Details wie der gut funktionierenden Zielaufschaltung. Allerdings laufen die Auseinandersetzungen in The Surge größtenteils schneller und heftiger ab. Wir haben kein Schild, hinter dem wir uns verschanzen können - im Normalfall müssen wir also etwas aggressiver agieren als in den Titeln von From Software.
Eine Besonderheit ist unser Finishing Move: Damit können wir einen angeschlagenen Gegner mit einem Knopfdruck endgültig erledigen und ihm dabei mit etwas Glück ein Körperteil abreißen, um so an Waffen oder Blaupausen für Rüstungen zu gelangen. Die konkreten Erfolgsaussichten werden vom Programm im Hintergrund berechnet, sie hängen unter anderem von unserer Ausrüstung ab und davon, ob wir etwa einen Arm oder den Kopf des Gegners anvisiert hatten.
Verfügbarkeit und Fazit |
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Es bestünde ja die Möglichkeit, eine Version auf STEAM & eine Version auf gog.com...
Ich würde etwas, das in den ersten 10 min des Spiels passiert, nicht unbedingt als...