Deep Space Gateway: Lockheed baut eine Raumstation aus Spaceshuttle-Frachtmodul
Ein Spaceshuttle-Modul soll zur Raumstation werden: Der US-Konzern Lockheed Martin entwickelt für die US-Raumfahrtbehörde Nasa ein neues Habitat für den Weltraum. Dieses soll in einem Modul entstehen, in dem früher Versorgungsgüter zur ISS gebracht wurden.
Recycling in der Raumfahrt: Der US-Luft- und Raumfahrtkonzern Lockheed Martin konzipiert im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics and Space Administration (Nasa) eine neue Raumstation. Diese wird in einem ausgedienten Modul aus der Spaceshuttle-Ära entstehen.
Deep Space Gateway nennt die Nasa die Station, also Tor zum Weltraum. Sie soll auf einer Bahn nahe des Mondes platziert werden und als Zwischenstation für Missionen zum Mond oder zu Planeten im Sonnensystem dienen. Lockheed Martin wird einen Prototyp im Originalmaßstab bauen, um die Anforderungen, die eine solche Station erfüllen muss, zu identifizieren.
Lockheed verwendet 3D-Druck und Mixed Reality
Die Station wird im Donatello Multi-Purpose Logistics Module (MPLM) entstehen. Das ist ein Frachtmodul. Mit solchen Modulen brachte das US-Raumschiff Spaceshuttle Versorgungsgüter zur Internationalen Raumstation (International Space Station, ISS). Lockheed Martin wird das Donatello-Modul mit der nötigen Einrichtung versehen - real und virtuell: In dieser frühen Projektphase will das Unternehmen nach eigenen Angaben neben 3D-Druck-Verfahren auch Mixed-Reality-Technik einsetzen.
Deep Space Gateway soll aus drei Komponenten bestehen: einer Unterkunft für die Mannschaft, einem Logistikmodul sowie einem Modul, in dem Energieversorgung und Antriebssystem untergebracht sind. An der Station soll das Raumschiff Deep Space Transport stationiert werden, ein wiederverwendbares Raumfahrzeug mit elektrischem und chemischem Antrieb. Die Astronauten sollen von der Erde zum Deep Space Gateway fliegen, dort in das Deep Space Transport umsteigen und damit beispielsweise zum Mars fliegen.
Private Unternehmen bauen Weltraumhabitate
Das Projekt ist Teil des Next-Step-Programms, in dem die Nasa mit Privatunternehmen zusammenarbeitet, die Lösungen für Habitate im Weltraum entwickeln. Dazu gehören beispielsweise die Aufblasmodule von Bigelow Aerospace. Die Ixion Initiative plant, ausgediente Treibstofftanks von Raketen zu Wohnmodulen umzubauen.
Die Idee, ausgediente Module vorheriger Raumfahrtprogramme umzufunktionieren, ist nicht neu: In der ersten US-Raumstation Skylab, die 1973 ins All geschossen wurde, wurden auch Teile aus dem Apollo-Programm verwendet: Die Station bestand aus einer Stufe einer Saturn-Rakete.
Das trifft doch umso mehr auf das wiederverwendete Versorgungsmodul zu, das Lockheed...
Die Apollorraumschiffe waren ja auf einer Umlaufbahn um die Erde mit Perigäum Mond. Damit...