Airbus A350-1000XWB: Ein Blick ins Innere eines Testflugzeugs
Vom A350-1000XWB gibt es erst drei flugfähige Maschinen. Im Airbus-Hauptwerk in Toulouse, Frankreich, hatten wir eine kurze Gelegenheit, uns in einer der Testmaschinen umzuschauen und zu schwitzen. Und der A330neo stand zufällig daneben.
Den A350 von Airbus wird es bald in zwei Versionen geben. Neben der 900er-Version, von der seit 2015 Maschinen weltweit im Einsatz sind, werden derzeit im Airbus-Hauptwerk für Passagiermaschinen im französischen Toulouse drei A350-1000 (A35K) Probe geflogen. Diese sind ein bisschen länger, bieten also etwas mehr Platz, sind sonst aber fast identisch mit den 900er-Varianten (A359). Doch vor dem bald anstehenden Marktstart müssen die Maschinen ausgiebig getestet werden. Wir hatten die Gelegenheit, uns in der Maschine Nummer 3 umzuschauen, die für Kabinentests sogar über eine Kabinenausstattung verfügt. Derzeit sind alle drei Maschinen recht oft im Einsatz. Wir konnten den erstaunlich leisen Start des A350 mehrfach beobachten.
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- Notwendige Tests, obwohl die Maschine nur wenige Neuerungen bietet
Passagiere fliegen mit der Maschine natürlich noch nicht. Die Sicherheitsausstattung ist nicht komplett, auch wenn sich überall schon die typischen Sicherheitsbroschüren befinden. Die Plätze werden aber dennoch verwendet: Die Flight-Test-Maschine ist mit allerhand Sensoren bestückt. Manches sieht sehr spontan aufgebaut aus - zum Beispiel entdecken wir ein angeschnalltes HP-Notebook -, anderes hingegen wirkt sehr speziell. Überall sind orangefarbene Boxen zu sehen, die Funkkontakt haben und Temperaturen, Feuchtigkeit und Ähnliches messen. Damit lässt sich überprüfen, ob die unterschiedlichen Temperaturzonen im Flugzeug korrekt arbeiten. Besonders auffallend sind zwei Schlauchdummies, von denen weitere später noch mehr Plätze einnehmen sollen. Sie simulieren die Hitze- und Feuchtigkeitsentwicklung von Menschen, die als eigene Heizquelle mitberücksichtigt werden müssen - bei einer leeren Maschine hat die Heizanlage mehr zu tun.
Eine heiße Maschine
Am Boden merken wir in der Testmaschine davon nichts. Im Gegenteil: Während ein Airbus-Mitarbeiter im Anzug das Flugzeug präsentiert, schwitzen die anwesenden Journalisten und fragen sich, wie er das aushält. In diesem Flugzeug ist es nämlich so warm wie in den Tropen - und das, obwohl die Außentemperatur nicht einmal 20 Grad Celsius erreicht und das Flugzeug zudem in einer geschützten Halle steht. Laut Airbus liegt das an dem Testequipment und daran, dass die Klimaanlage nicht läuft. Die Maschine selbst erzeugt ebenfalls Eigenwärme, was insgesamt dann zu dem subtropischen Innenklima führt.
Für die Testpiloten und die Testbesatzung ist das durchaus anstrengend. Interessant ist zu sehen, dass es im hinteren Bereich eine Sonderkonstruktion für die Testingenieure gibt. Dort beobachten zwei Mitarbeiter an mehreren Monitoren, was die Maschine wo macht. Selbst eine Webcam im Cockpit gibt es. Da die Maschine zudem an ihre Limits gebracht wird, die ein normaler Fluggast im Regelflug nicht erfahren wird, gibt es auch sicherheitstechnisch eine Sonderausstattung. Ein gut sichtbares Hackebeil ist hinter die Sitze geklemmt, genauso wie eine Taschenlampe. Zudem steht für beide Ingenieure hinten jeweils eine mobile Sauerstoffzufuhr bereit. Die kommt laut Airbus sogar zum Einsatz. Tests mit gefallenem Kabinendruck gehören dazu. Für die Mitarbeiter ist das sicher keine schöne Erfahrung, aber es muss sein.
Notwendige Tests, obwohl die Maschine nur wenige Neuerungen bietet |
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Ja, ich schließe mich dem an: so etwas lese ich immer wieder gerne! Ist eine willkommene...
Werde nämlich nie vergessen, wie ich dass erste (und letzte mal) mit Emirates von Dubai...
... man auf 7 Meter unterbringen kann. Glaube ich sollte meine verpachteten Ackerflächen...
Alles außer gon ist doch eh zu umständlich :P