Kamera Yoho VR ausprobiert: Für 360 Grad steht das Smartphone kopf
Ein deutsches Startup zeigt in Hannover Prototypen einer 360-Grad-Kamera, die bald auf Kickstarter ab 99 Euro zu haben sein soll. Golem.de hat das kleine quadratische Gerät ausprobiert, das schon jetzt gut funktioniert.
Das Berliner Startup Yoho VR will ab April 2017 eine 360-Grad-Kamera über Kickstarter anbieten. Die Mini-Cam soll zunächst mit Micro-USB-Anschluss und später mit Lightning-Stecker auf den Markt kommen, wie das Unternehmen Golem.de auf der Technikmesse Cebit sagte. Zunächst soll es die USB-Version für Smartphones mit Android ab Version 4.4, geben, die zugehörige kostenlose App ist bereits bei Google Play eingereicht.
Die Kamera wird auf das Smartphone gesteckt und nutzt dessen Akku und Rechenleistung. Daher kann sie recht günstig angeboten werden: Die ersten 100 Backer bei Kickstarter sollen sie für 99 Euro erhalten. Weitere Staffelungen, für die die Beigaben und Stückzahlen noch nicht feststehen, liegen bei 119 und 129 Euro.
Wie bei anderen, aber meist teureren 360-Grad-Kameras besitzt auch die Yoho zwei Full-HD-Sensoren, die an Front und Rückseite angebracht sind. Sie geben die Bilder nur an das Smartphone weiter, das dann das Zusammensetzen (Stitching) übernehmen muss. Dabei treten bei dem Prototypen kleine Verzögerungen auf, die aber kaum stören, weil sie konstant sind. Wir gewöhnten uns schnell daran, einem Objekt durch Zoom und Schwenk im Panorama zu folgen. Nicht sichtbar sind die Kanten der vereinten Bilder in der Live-Darstellung.
Die Leistung der App soll bis zum Marktstart noch optimiert werden. Das gilt auch für die Ausrichtung der Bilder: Bisher ist sie nur korrekt, wenn sich der USB-Port des Mobiltelefons an der Unterkante befindet. Es gibt jedoch einige Geräte, bei denen er an einer Seitenkante sitzt, was beispielsweise bei vielen Sony-Smartphones der Fall ist. Das will Yoho bis zu seinem Kickstarter in der App berücksichtigen.
Welche Auflösung das aufgezeichnete Video oder ein Foto haben kann, liegt an der Leistungsfähigkeit des Smartphones. Auf einem Samsung S7 Edge sind knapp 3K möglich, andere Auflösungen wie die zum Test verwendeten 1.920 x 960 Pixel - die völlig ruckelfrei liefen - lassen sich aber einstellen.
Als Spaßgerät reicht es
Die Bildqualität der Videos, die wir bei Tages- und Neonlicht erstellt haben, liegt auf dem Niveau einfacher Actioncams. Scharf sind die Bilder durch die Fixfokus-Objektive mit einer Anfangsblendenöffnung von f 2,4 immer. Die Farben wirken auch ohne die von der App gestellten Filter natürlich, der Kontrast ist jedoch etwas flau. Einen überstrahlten Himmel bei schnellen Schwenks oder Zooms, oft ein Problem von softwaregesteuerten CMOS-Modulen, erzeugt die Yoho jedoch nicht. Die Bildrate von 30 fps ist für den Einsatzzweck als Spaßgerät völlig ausreichend.
Als ein solches sieht der Hersteller seine Kamera auch. Yoho-Gründer Holger Dornieden sagte Golem.de, vor allem 360-Grad-Selfies seien von Fotofans recht begehrt. Das klappt mit der Kamera gut: Nach dem Einstecken startet die App automatisch, ein Bild oder Video lässt sich sofort aufnehmen, Kamera abstecken, in die Neopren-Tasche packen - fertig. Allerdings sollte man die vorstehenden Objektivabdeckungen vor jedem Einsatz putzen, denn beim Hantieren mit der kleinen Kamera tatscht man ihre Augen unweigerlich an. Also liegt auch ein Mikrofasertuch bei.
Was nutzt dem Applefan ein Huawei mit so einer Cam integriert? Er wird nicht umsteigen...
..da die Pixel ja über eine viel größere Fläche verteilt werden. Einfach mal offizielle...
Für 360° _UND_ 3D benötigt man 2 Kameraaugen in jede mögliche Richtung - und...