APFS unter iOS 10.3 im Test: Schneller suchen und ein bisschen schneller booten

Mit APFS bringt Apple nach langer Zeit wieder ein neues Dateisystem in die Computerlandschaft. Zunächst wird die iOS-Welt nach einer erstaunlich kurzen Testphase umgestellt. Wir haben anhand von alten wie neuen Geräten versucht, die Unterschiede auszumachen und geben Tipps zu dem sehr seltenen Konvertierungsvorgang.

Ein Test von veröffentlicht am
Mit iOS 10.3 kommt ein neues Dateisystem.
Mit iOS 10.3 kommt ein neues Dateisystem. (Bild: Screenshot Golem.de)

Wer hat schon einmal ein Dateisystem eines laufenden Gerätes konvertiert? Vermutlich die wenigsten, denn der Wechsel eines Dateisystems ist ausgesprochen selten geworden, erst recht bei einem Live-System. Am ehesten kennt sich damit noch die Unix-Fraktion aus, die eine große Auswahl von Dateisystemen hat - da ist für jeden etwas dabei. Mit APFS, dem Apple File System, erhält eine besonders große Nutzerbasis ein neues Dateisystem: Besitzer von iPads und iPhones. Auch andere Systeme, wie das Apple TV, die Apple Watch oder der iPod Touch bekommen APFS. Wir beschränken uns aber auf iPads und iPhones.

  • Das Update ist angeblich sehr groß. Heruntergeladen wurde aber tatsächlich nur ein Drittel davon. (Screenshot: Golem.de)
  • Die neuen Systemeinstellungen (Screenshot: Golem.de)
  • Neu ist eine Übersicht veralteter Apps, die bald nicht mehr unterstützt werden. (Screenshot: Golem.de)
  • Manche App gibt es nicht einmal mehr im App Store. (Screenshot: Golem.de)
  • Auch iOS 10.3 braucht seine Zeit zur Bestimmung der Anzahl von Objekten. (Screenshot: Golem.de)
  • Ein wichtiger Sicherheitstipp (Screenshot: Golem.de)
  • In den Systemeinstellungen sieht man alle mit der Apple-ID verbundenen Geräte. (Screenshot: Golem.de)
  • Auf unserem iPhone 6 hatten wir am Ende 14.33 GByte frei. (Screenshot: Golem.de)
  • Die neue TV-App übernimmt alte Daten. (Screenshot: Golem.de)
  • TV-App in den Systemeinstellungen (Screenshot: Golem.de)
  • Die Einträge hier gelten nicht für Deutschland. (Screenshot: Golem.de)
  • Wer seine Apple ID nicht absichert, bekommt regelmäßig eine Warnung. (Screenshot: Golem.de)
  • Der Versuch einer Rückspielung eines Backups auf ein iPhone SE verursachte seltsame Probleme. (Screenshot: Golem.de)
Das Update ist angeblich sehr groß. Heruntergeladen wurde aber tatsächlich nur ein Drittel davon. (Screenshot: Golem.de)

Jüngere Apple-Anwender kennen nur HFS+ als Grundsystem, das auch iOS verwendet, und setzen der Kompatibilität zu Windows wegen auch das Dateisystem FAT und das exFAT ein, in seltenen Fällen sogar NTFS. Der Profi kennt zumindest die Feinheiten solcher Dateisysteme und damit die Probleme der Groß- und Kleinschreibung in Datensätzen. Doch der reguläre Apple-Anwender setzt sich mit solchen Feinheiten nicht auseinander.

Mit APFS kommt also etwas völlig Neues auf das Gros der Apple-Nutzer zu. Wir haben uns das System auf praktische Auswirkungen hin angesehen. Zum Einsatz kommen dabei bewusst alte wie neue Geräte. Die 1-GByte-Klasse, gemeint sind die Geräte mit eben jener RAM-Kapazität, vertreten das iPhone 6 und das iPad Air der ersten Generation. Beide haben einen langen Praxiseinsatz hinter sich, mehrere iOS-Upgrades überstanden und mit 128 GByte viel Flash-Speicher. Hier wäre zu erwarten, dass sich APFS positiv bemerkbar macht, da der RAM als Zwischenspeicher kaum Auswirkungen hat. Außerdem sind weit mehr als 100 Apps installiert und die Geräte sind damit recht nah am Limit der genutzten Speicherkapazität.

Die Nachteile eines langen Einsatzes hat ein anderes Gerät nicht: Das iPhone 7 Plus ist noch so neu, dass sein Zustand eher einem idealen Szenario für ein Update entspricht. Anders als bei den anderen Geräten haben wir keine echten, jahrelangen Langzeiterfahrungen. Bisher mussten wenige iOS-Updates absolviert werden und noch sind weniger Apps installiert. Dieses Gerät ist hochperformant und im Vergleich zu den Alt-Geräten mit sehr viel RAM ausgestattet, nämlich mit 3 GByte. Können derart schnelle Geräte von der Dateisystemverbesserung profitieren? Das galt es herauszufinden.

Die Testphase war sehr kurz

Vorab ist allerdings eine Warnung angebracht. Es gab zwar einen öffentlichen Betatest, der war allerdings Apple-typisch sehr kurz. Wer die Entwicklungen in der Unix-Fraktion beobachtet, weiß, dass öffentliche Tests über einen Zeitraum von Jahren gehen können, bis die letzten Dateisystemfehler ausgemerzt sind. Apple geht hier durchaus ein gewisses Risiko ein und damit auch der Anwender, der das Update durchführt. Wir raten daher, ganz besonders auf ein funktionsfähiges Backup zu achten - oder besser zwei.

Apple selbst hat absolut keine Bedenken. Das Unternehmen teilt Anwendern nicht einmal mit, dass es eine Konvertierung gibt. Nur tief in der Entwickler-Dokumentation des Software Development Kits (SDK) findet sich der Hinweis zu einer automatischen Konvertierung des Dateisystems bei der Installation von iOS 10.3 samt des Hinweises, dass - wie bei jedem Update - ein Backup durchgeführt werden sollte. Wir finden das doch arg riskant und hoffen, dass APFS für die vielen Anwender tatsächlich fehlerfrei arbeitet.

Aber genug der Bedenken. Schauen wir uns zunächst an, was das neue Dateisystem bringen soll, bevor wir die finale Version installieren und die Messergebnisse präsentieren.

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APFS ist für Flash-Speicher optimiert 
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as (Golem.de) 04. Apr 2017

Hallo, Zum einen: Wenn es "extra" erwähnt wird, würde das einen vergleichbaren Android...

MasterBlupperer 02. Apr 2017

... und es ist so versteckt, weil aktuell noch bei weitem nicht alle Funktionen die man...

Normenn12596702 02. Apr 2017

Schade, es hat fast ein halbes Jahr gedauert, bis Apple endlich die gravierendsten Bugs...

blubbico 30. Mär 2017

Golem scheint sehr erstaunt darüber, dass neue Geräte nur ein Drittel der Zeit von...



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