Super Bomberman R im Test: Lustig zu acht, lieblos allein
Hudson Softs Bomberman ist für Konsoleros der alten Garde ein Klassiker, der viel zu lange nicht neu aufgesetzt wurde. Wir freuten uns enorm auf das Spiel für Nintendos Switch. Konamis Spiel leidet jedoch unter massiven Steuerungsschwächen.
Lange ist es her, dass Hudson Softs Bomberman in einer vernünftigen Art und Weise auf die Konsolen umgesetzt wurde. Das Spiel begeisterte mit seinem Mehrspielermodus Generationen. Spieler setzen in einem Labyrinth zeitgezündete Bomben und hoffen, dass die Gegner in die Explosion laufen oder durch eine gezielt gesetzte Bombe eingesperrt werden. Super Bomberman R für die Nintendo Switch soll das dank eines Acht-Spieler-Modus fortsetzen und bietet natürlich auch eine Einzelspielerkampagne, die sogar im Koop-Modus zu zweit gespielt werden kann.
- Super Bomberman R im Test: Lustig zu acht, lieblos allein
- Fazit und Verfügbarkeit
Das gab es schon länger nicht mehr. Nennenswert war vor allem Bomberman Generations, das Anfang der Nuller-Jahre auf dem Gamecube kurz nach der Übernahme von Hudson Soft durch Konami erschien und uns bis heute gut gefällt. Auch Bomberman Land bekam 2008 auf der Wii noch gute Bewertungen. Abseits dessen gab es meist nur Veröffentlichungen als Wiiware, Xbox Live Arcade oder PSN-Titel oder verkorkste Ableger. Ein richtiges Vollpreisspiel? Fehlanzeige. Bis jetzt.
Nintendos Switch ist ideal für Acht-Spieler-Titel
Super Bomberman R gehört zu den wenigen Spielen, die sich mit acht Personen vor dem Fernseher spielen lassen. Es ist zwar immer noch nicht so viel, wie damals bei der Sega-Saturn-Version (Zehn Spieler im 4:3-Format), aber es kann, ähnlich wie bei Super Smash Bros auf der Wii U, trotzdem ziemlich voll werden vor der Flimmerkiste. Möglich wird das bei der Switch durch die Aufteilung der Joy-Con-Pärchen bei gleichzeitiger Kopplung von vier dieser Paare. Es ist auch möglich, Pro-Controller in der Gruppe zu verwenden. Dann reduziert sich die maximale Spieleranzahl jeweils um einen. Um die Joy-Cons aufzuteilen, muss das Spiel allerdings in einen Horizontal-Modus gebracht werden. Erst dann sind die Pärchen getrennt nutzbar. Das geht aber mit einem Klick im Spiel.
Der Acht-Spieler-Modus ist sicherlich das Highlight dieses Titels, sofern so viele Spieler erreichbar sind. Wir hatten in Sechs-Spieler-Matches viel kurzweiligen Spaß. Ziemlich schnell kommt die alte Bomberman-Stimmung auf. Die Gamecube-erfahrene Bombengruppe stieß aber schnell auf Schwächen, die wir von Bomberman Generations nicht kannten. Insbesondere die Steuerung wirkt sehr unpräzise. Beim Laufen Bombenteppiche gezielt zu legen, gelang anfangs keinem. Das Timing wurde verändert und die Spieler setzten die Bomben oft zu spät. Zudem ärgerten wir uns über die Steuerung. Nicht selten katapultierte man sich selbst aus dem Spiel, weil das Abbiegen um die Ecke nicht klappte. In den ersten Matches jagte sich im Prinzip jeder selbst in die Luft. Die schlechte Steuerung liegt dabei nicht an den Joy-Cons. Auch mit dem Pro-Controller und dem digitalen Steuerkreuz wurde das nicht besser.
Die Bomberman-Gruppe gewöhnte sich an die Steuerung
Dem ein oder anderen Spieler gelang dann halbwegs die Anpassung an dieses Timing im Laufe der Spiele. Allerdings fesselte der Mehrspielermodus bei weitem nicht so lange wie bei den Vorgängertiteln. Die acht am Anfang zur Verfügung stehenden Karten bieten nicht gerade viel Abwechslung. Das Design ist teilweise einfach langweilig. Die paar Experimente mit Ebenen, Bombenmagneten oder Verstecken reichen nicht. Zumal sich Ebenen und Magnete taktisch nur schlecht ausnutzen lassen und versteckte Bomben durch Überdachungen durchscheinen.
Viel zu stark ist zudem die KI, die kann für schwächere Spieler nicht angepasst werden. Störend ist außerdem die Menüführung beim Kartenwechsel. Starke Schwächen hat auch die nervige Musik und auffallend ist die schwache Grafik. Die ist im Ein-bis-Zwei-Spieler-Modus besser, den man leider spielen muss, um weitere Multiplayer-Karten freizuschalten
Der mit Anime-Szenen gefüllte Story-Modus bietet in einer leicht isometrischen Perspektive einen besseren Eindruck von der Grafik. Hier gibt es beispielsweise Hintergrundgrafiken und es kommen Lichteffekte zur Geltung. Leider besteht der Single-Player-Modus im Prinzip nur aus typischen Bomberman-Karten und die machen leider kaum Spaß. In der ersten Welt müssen Schalter gedrückt oder alle Gegner entfernt werden. Wir hatten Schwierigkeiten, die Motivation zu finden, um überhaupt zum ersten Endgegner hin zu spielen. Durch die Steuerungsschwächen verliert der Spieler anfangs zudem viele Leben. Und spätestens beim Endgegner verliert man die restlichen Leben. Auf der mittleren Schwierigkeitsstufe ist der gegnerische Bomberman viel zu gut. Ein Continue gibt es nur für Münzen. Doch diese Münzen braucht man auch für das Freischalten von Mehrspielerkarten. Ein frustrierender Teufelskreis, gerade für schwächere Spieler und Spieler, die eigentlich nur den Mehrspielermodus spielen wollen. Als wir den ersten Endgegner besiegten und sahen, wie wenig Münzen es dafür gab, hatten wir schlicht keine Lust mehr auf den monotonen Einspielermodus.
Fazit und Verfügbarkeit |
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Kann ich - zumindest bei Phantasy Star Online - bestätigen. Da könnten sich heutige...
Nicht ganz so schicke Grafik und kein lokales Multiplayer, aber ansonsten gibt es hier...
Danke für den Tipp. Werde ich fortan dank RetroArch mit Freunden auf meiner Wii U genie...
Also 50¤ ist mir auch zu viel aber 5-10¤ ist schon dreist.. so viel könnte man vll für...