22FFL-Fertigungsprozess: Intel macht Globalfoundries und TSMC direkte Konkurrenz

Der nächste Schritt als Custom Foundry: Intels neues 22FFL-Verfahren eignet sich für Smartphone- und IoT-Chips, da es günstig und effizient sein soll. Zwar kommt der Prozess spät, könnte sich mittelfristig aber als wichtig erweisen.

Artikel veröffentlicht am ,
22FFL ist ein kostengünstiger FinFet-Prozess.
22FFL ist ein kostengünstiger FinFet-Prozess. (Bild: Intel)

In den vergangenen Jahren hat Intel zwei Trends weitgehend verpasst: erfolgreiche Prozessoren für Smartphones und die Fertigungstechnik dafür. Seine eigene Atom-Reihe hat der Hersteller zwar eingestampft, bei der Herstellung für Mobile-Chips und für das Internet der Dinge (IoT) will Intel aber mit dem 22FFL genannten Prozess noch mitreden.

Das steht für 22 nm FinFet Low Power und ähnelt vermutlich bewusst der LPE-/LPP-Bezeichnung, die Samsung nutzt (Low Power Early & Low Power Plus) und für Chips wie Qualcomms Snapdragon 835 verwendet. Allerdings soll Intels 22FFL trotz üblicherweise teuren FinFets so günstig sein, dass es mit planaren Verfahren wie Globalfoundries' 22FDX konkurriert und damit vermutlich auch TSMCs 16FFC (FinFet Compact) unterbietet.

  • 22FFL gibt es in zwei Varianten (Bild: Intel)
  • Der HP-Ableger ähnelt 14FF++ stark (Bild: Intel)
  • Die LL-Implementierung soll extrem niedrige Leckströme aufweisen
  • Vergleich zwischen 22FF, 22FFL und 14FF++ (Bild: Intel)
  • 22FFL eignet sich auch für Analog-Designs (Bild: Intel)
22FFL gibt es in zwei Varianten (Bild: Intel)

Technisch steht 22FFL zwischen Intels 22FF und 14FF+: Der Fin Pitch fällt mit 45 nm kompakt aus, der Gate und der Metall Pitch mit 108 sowie 90 nm eher weit. Die Packdichte von SRAM-Zellen und Transistoren ist näher an 22FF als an 14FF. Vergleiche zur Konkurrenz gab es keine. Intel will 22FFL-Node als LL- (Low Leakage) und als HP-Variante anbieten (High Performance), wobei Erstere sich durch extrem niedrige Leckströme auszeichnen soll.

Das ist wichtig für dauerhaft aktive Geräte, die wenig Rechenleistung benötigen. Grundsätzlich eignet sich der 22FFL-Prozess Intel zufolge aber auch für analoge Komponenten. Welche Kunden sich für das neue Verfahren entscheiden und Intel als Custom Foundry nutzen, ließ der Hersteller offen.

Es stellt sich ohnehin die Frage, wer sich statt für Globalfoundries oder für TSMC für 22FFL entscheiden könnte. Diverse ARM-Lizenznehmer konkurrieren im IoT- und im Server-Markt mit Intel, was eine Nutzung als Foundry aber nicht ausschließt. Die Serienfertigung ist den Angaben zufolge ab dem vierten Quartal 2017 startbereit, ein vorläufiges Process Design Kit (PDK 0.5) gibt es bereits.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Elektromobilität
Nach 20 Jahren steht Tesla vor dem Absturz

Sinkende Absatzzahlen, Entlassungen, technologischer Rückstand und fehlende Führung durch den Chef haben Tesla in eine gefährliche Lage gebracht.
Ein IMHO von Frank Wunderlich-Pfeiffer

Elektromobilität: Nach 20 Jahren steht Tesla vor dem Absturz
Artikel
  1. Hawk Point und Phoenix: AMDs AI-Prozessoren erscheinen als Pro-Version
    Hawk Point und Phoenix
    AMDs AI-Prozessoren erscheinen als Pro-Version

    Ryzen 8000G (Phoenix) und Ryzen 8040 (Hawk Point) gibt es bereits in Consumer-PCs. Nun erscheinen die passenden Pro-Modelle mit Management- und Sicherheitschips.

  2. Ultrastar Transporter: WD stellt externe 368-TByte-SSD vor
    Ultrastar Transporter
    WD stellt externe 368-TByte-SSD vor

    Während wenige Terabyte für den Heimgebrauch reichen, gelten im Datacenter andere Maßstäbe. Die wohl größte externe SSD ist in jeder Hinsicht gigantisch.

  3. Neue Bundesdatenschutzbeauftragte: Zwischen Datenschutz und Datennutzung
    Neue Bundesdatenschutzbeauftragte
    Zwischen Datenschutz und Datennutzung

    Die Nominierung der Datenexpertin und Wissenschaftlerin Louisa Specht-Riemenschneider zur Bundesdatenschutzbeauftragten verspricht neue Akzente im Datenschutz.
    Eine Analyse von Christiane Schulzki-Haddouti

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MindStar: Gigabyte RTX 4070 Super Gaming OC 649€ - günstig wie nie! • Switch-Spar-Sets • Panasonic OLED-TV 54% billiger • HP Omen 16.1" FHD/144 Hz, Ryzen 7 6800H, RTX 3070 Ti -52% • Alternate: Notebook- und Super-Sale [Werbung]
    •  /