Filmkritik Ghost in the Shell: Wenig Geist in schöner Hülle
Ehe Blade Runner fortgesetzt und Matrix ganz neu aufgelegt wird, bedient sich Hollywood der Zukunftsvision eines Manga- und Anime-Meilensteins. Warum Ghost in the Shell Kultstatus genießt, kann die Realumsetzung trotz fantasievoller Bilder aber nicht vermitteln.
Wie viel echten Körper brauchen wir in Zukunft, um überhaupt noch als Mensch durchzugehen? Im fiktiven 21. Jahrhundert des Films Ghost in the Shell reicht dafür schon ein sogenanntes Cyberbrain. Die Hightech-Aufbewahrungskapsel für das ursprüngliche Gehirn des Nutzers bewahrt dessen Seele und verbindet ihn mit einem komplett mechanischen Körper, zahlreiche physische Verbesserungen und Direktanschluss ins Internet inklusive.
- Filmkritik Ghost in the Shell: Wenig Geist in schöner Hülle
- Fische im Großstadtdschungel
- Major mit Cosplayer-Perücke
Major (Scarlett Johansson) ist das erste geglückte Experiment dieser Art, nachdem sie Opfer eines Anschlags wurde, der normalerweise ihren Tod bedeutet hätte. Als wesentlich agilere Variante von Robocop kämpft sie fortan mit der Spezialeinheit Section 9 gegen Cyberterroristen. Dabei wird sie auf der Jagd nach einem besonders gefährlichen Gedankenhacker mit rätselhaften Erinnerungsglitches konfrontiert und beginnt, nicht nur ihre Menschlichkeit, sondern bald auch die Umstände ihrer Wiedergeburt infrage zu stellen. Was schon in Kurzform nach Genre-Standardkost klingt, kommt auch auf den ganzen Film gesehen nicht über dieses Niveau hinaus und ist dazu noch viel zu vorhersehbar.
Das liegt auch daran, dass sich die Adaption von Regisseur Rupert Sanders (Snow White and the Huntsman) keiner Geschichte aus dem bestehenden Ghost-in-the-Shell-Kanon bedient und nur einzelne Szenen visuell nachgestellt in verändertem Kontext zeigt. Grundsätzlich wäre dies nicht schlimm, da selbst die zahlreichen Anime-Filme in Ton und Handlung von den ursprünglichen Manga-Comics abweichen und auch untereinander keine konsistente Handlung aufbauen.
Nichtsdestotrotz hätten die Drehbuchautoren auf Basis der Vorlagen jede Menge interessantere, wesentlich tiefgründigere Handlungsstränge aufgreifen können. Allen voran die wohl bekannteste und im aktuellen Film gänzlich ignorierte Storyline rund um den Puppetmaster, mit der die erste Animationsverfilmung 1995 bereits erfolgreich die Essenz von Ghost in the Shell in bewegte Bilder übersetzt hat. Über eine inhaltlich unveränderte Nacherzählung dieser auch heute noch mehr als relevanten Geschichte hätten sich mit Sicherheit weder Fans noch neue Zuschauer beschwert.
Fische im Großstadtdschungel |
Ich denke nicht, dass die Menge der gesprochenen Dialoge ein guter Gradmesser für den...
Der Film ist auf jeden Fall gekürzt worden; an einigen Stellen sind abrupte Brüche...
Ich find's witzig, wie der Film als Meilenstein des Animatiomsfilms für ein junges...
ack!