Piaggio: Roboter Gita fährt die Einkäufe nach Hause

Gita folgt auf dem Fuße: Die Piaggio-Tochter PFF hat einen schicken Roboter entwickelt, der Lasten wie Einkäufe nach Hause bringt. Gita ist schnell genug, um einem Fahrrad folgen zu können. Dabei nutzt sie eine interessante Art der Navigation.

Artikel veröffentlicht am ,
Lieferroboter Gita: Findet auch den Weg, wenn der Mensch abgebogen ist.
Lieferroboter Gita: Findet auch den Weg, wenn der Mensch abgebogen ist. (Bild: PFF)

Wieder mal zu viel eingekauft und die Taschen sind zu schwer? Gita hilft. Das ist ein schicker, von Piaggio Fast Forward (PFF) entwickelter Transport- und Lieferroboter Gita. Er soll dem Menschen Traglasten abnehmen und sie ihm beispielsweise nach Hause bringen.

Gedacht ist Gita eher als eine Art robotische Einkaufstasche auf Rädern denn als autonomer Lieferroboter wie etwa der von Starship Technologies: Der Roboter begleitet den Menschen zum Einkaufen, wird beladen und folgt dann.

Gita soll das Leben erleichtern

"Denke Sie mal, wie unbehindert Sie von einem Ort zum anderen gelangen könnten, wenn das Schleppen unhandlicher Gegenstände wegfiele", sagt PFF-Chef Jeffrey Schnapp. "Indem Gita alltägliche Transporte übernimmt, kann sich die menschliche Hand auf komplexe und kreative Arbeiten konzentrieren. Oder sie schicken Gita mit einem Auftrag los, wenn Sie mit etwas Wichtigem beschäftigt sind."

  • Der Roboter Gita fährt auf zwei Rädern. (Bild: PFF)
  • Gedacht ist Gita als Transport- und Lieferroboter. (Bild: PFF)
  • Der Roboter kann rund 18 kg Nutzlast transportieren. (Bild: PFF)
  • Er folgt dem Menschen. Dabei orientiert er sich mit Hilfe von Kameras. (Bild: PFF)
  • Der Mensch trägt einen Gürtel mit einer Stereokamera. Die Bilder werden an Gita übertragen. (Bild: PFF)
  • Kennt der Roboter einen Weg, kann er ihn auch autonom befahren. Ein Fingerabdruckleser sorgt dafür, dass nur berechtigte den Roboter öffnen. (Bild: PFF)
  • Allerdings kann Gita keine Treppen steigen. Für die oberen Stockwerke braucht sie einen Fahrstuhl. (Bild: PFF)
Der Roboter Gita fährt auf zwei Rädern. (Bild: PFF)

Gita - auf Deutsch etwa: kurzer Ausflug - ist rund und hat einen Durchmesser von etwa 66 Zentimetern. Der Roboter fährt auf zwei Rädern und hält sich dabei aufrecht - die Technik dürfte der des Segway ähneln. Beladen wird der Roboter durch eine Klappe, die der Ladeluke einer Top-Lader-Waschmaschine ähnelt. Knapp 18 Kilogramm kann Gita transportieren - das reicht locker für den Wocheneinkauf. Der Starship-Roboter schafft 10 Kilogramm.

Der Roboter kann auch einem Fahrrad folgen

Gita ist auch deutlich schneller: Während der Starship-Roboter etwa mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs ist, hält Gita bis zu einer Geschwindigkeit von 35 km/h mit, kann also auch einem Radfahrer folgen. Zu Anfang werde der Roboter aber nicht schneller als ein Mensch sein - also Schritt- oder Laufgeschwindigkeit, sagte Schnapp dem US-Wissenschaftsmagazin IEEE Spectrum - aus Sicherheitsgründen.

Interessant ist die Navigation des Roboters per simultaner Lokalisierung und Kartenerstellung (Simultaneous Localization and Mapping, Slam). Piaggio hat den Roboter mit mehreren Kameras, darunter eine Stereokamera, ausgestattet, mit denen der Roboter seine Umgebung rund um sich herum wahrnimmt. Aus diesen 360-Grad-Ansichten erstellt Gita eine Umgebungskarte und lokalisiert sich auf dieser Karte.

Eine Kamera am Gürtel zeigt, wo es langgeht

Eine Route lernt der Roboter kennen, indem er einem Menschen folgt. Der Mensch trägt einen Gürtel, an dem eine Stereokamera befestigt ist. Die Bilder der Kamera werden an Gita übertragen. Der Roboter vergleicht die Bilder seiner Kamera mit denen der Gürtelkamera. So orientiert er sich und findet seinen Weg.

Da macht es auch nichts, wenn der Mensch abbiegt und hinter der Hausecke verschwindet. Wenn der Roboter Daten über eine Route hat, findet er den Weg - unabhängig davon, ob der Mensch in Sicht ist oder nicht. Kennt er seine Strecke, kann er sie auch autonom befahren.

Kameras sind günstiger als Lidar

PFF verzichtet auf Lidar für die Navigation oder Hinderniserkennung, weil die Laser-Sensoren derzeit noch zu teuer sind. Die Lösung mit den Kameras funktioniert zwar gut, ist aber von den Sichtverhältnissen abhängig. Nachts, bei schlechtem Wetter oder einer tiefstehenden Sonne kann es zu Schwierigkeiten kommen.

PFF ist ein in den USA ansässiges Tochterunternehmen des Vespa-Herstellers Piaggio. Es beschäftigt sich mit der Mobilität der Zukunft. Wann und zu welchem Preis Gita auf den Markt kommen soll, hat PFF noch nicht mitgeteilt.

Eine Einschränkung gibt es allerdings: Gita eignet sich nur für Bewohner, die zur ebenen Erde oder in einem Haus mit Fahrstuhl wohnen: Der Roboter kann nämlich keine Treppen steigen, und zum Tragen ist er doch etwas schwer.

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tha_specializt 09. Feb 2017

Exakt - während er eben Jenes wunderbar demonstriert. .... Nö. Ergibt auch keinen Sinn...

Peace Р06. Feb 2017

Kasten Bier und oben noch ne Anlage drauf und schon muss man seinen Bollerwagen am 1. Mai...

Anonymer Nutzer 06. Feb 2017

Und nicht jeder Autobesitzer nutzt die Tankstelle auch zum Tanken. Sorry, aber was hat...

blariog 06. Feb 2017

Ich finde den cool. Mein Problem ist in erster Linie der kleine Stauraum. Natürlich wäre...



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