Arrivo: Die neuen alten Hyperlooper
Stehaufmännchen in der Röhre: Vor einigen Monaten schieden vier Mitarbeiter im Streit von Hyperloop One. Jetzt haben sie ihr eigenes Hyperloop-Unternehmen gegründet und sind überzeugt: Ihr Konzept wird es schaffen.
Was machen Hyperlooper, wenn ihr Arbeitgeber Hyperloop One sie rauswirft? Sie hyperloopen selbst. Brogan BamBrogan, Technikchef und einer der Hyperloop-One-Gründer, hat zusammen mit mehreren Mitstreitern ein neues Hyperloop-Unternehmen gegründet. Es heißt Arrivo, The Arrival Company, und die Gründer sind sicher, vor der Konkurrenz anzukommen.
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- Arrivo bleibt fürs Erste im Windschatten
Hyperloop ist laut dem Erfinder Elon Musk die "fünfte Form der Beförderung", nach Schiff, Zug, Auto und Flugzeug. In einer Röhre, in der ein weitgehendes Vakuum herrscht, sollen Kapseln verkehren. Sie schweben auf Magnetfeldern und werden von Linearmotoren angetrieben.
Das Konzept stammt von Elon Musk
Seit Musk das Konzept 2013 vorgestellt und freigegeben hat, beschäftigen sich mehrere Unternehmen mit der Umsetzung. Seit Neuem auch Arrivo. Arrivo - das sind neben BamBrogan Knut Sauer, der bei Hyperloop One den Bereich Geschäftsentwicklung leitete, William Mulholland, ehemals Hyperloop-One-Finanzchef, und David Pendergast, einer der Juristen des Unternehmens.
Bei ihrem Ex-Arbeitgeber heißen sie nur die Viererbande - nach der Gruppe um Mao Zedongs Frau Jiang Qing, die nach dem Tod des Großen Vorsitzenden die Macht in China übernehmen wollte. Und genau das warf ihnen Mitgründer und Unternehmenschef Shervin Pishevar vor: Sie hätten einen Umsturz geplant und versucht, Mitarbeiter für ihr eigenes Projekt abzuwerben.
Der Rechtsstreit wurde beigelegt
Der Abgang war unschön: Die Geschassten warfen Mitgründer Pishevar Missmanagement und Verschwendung von Geld vor, Bambrogan wurde gar bedroht. Das Ganze hatte ein juristisches Nachspiel, das mit einer Einigung im November endete. Viel darf Sauer nicht sagen. Nur so viel: Außer aktiv Leute von Hyperloop One abzuwerben, dürfen die vier alles machen.
"Wir haben unsere eigene Interpretation von Hyperloop", sagt Sauer im Gespräch mit Golem.de. "Mit weniger Aufwand im Marketing, aber dafür echter Technologieentwicklung." Das bedeutet, mit einem realistischen ersten Schritt zu starten, ohne das große Ziel aus den Augen zu verlieren. "Also vielleicht nicht mit 750 Meilen in der Stunde und in einer druckreduzierten Umgebung. Das reduziert die Technik- und Investitionsrisiken und die Sicherheitsanforderungen sind auch andere."
Wie kommt der Reisende zum Hyperloop?
Außerdem will Arrivo ein Konzept für die erste und die letzte Meile entwickeln. "Das ist ja immer die große Kritik an Hyperloop", sagt Sauer. "Wie bilde ich das im dichten urbanen Netz ab? Es kann ja nicht überall ein Hyperloop-Portal geben, sondern ich muss den Kunden irgendwie das letzte oder das erste Stück seiner Reise befördern."
Das sei ein wichtges Unterscheidungsmerkmal zu den anderen Hyperloopern, die das gern außer Acht ließen, sagt Sauer. "Da haben wir ein paar gute Ideen."
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Ich liebe solche Antworten. "Google doch einfach!"
Wenn du nichts vernünftiges zu sagen hast sollte man es lieber lassen. Aber ja, die Firma...