Wacoms Intuos Pro Paper im Test: Weg mit digital, her mit Stift und Papier!
Jede Menge Anpassungsmöglichkeiten, Präzision und jetzt auch Papier als Zeichenmedium: Zum ersten Mal kann ein professionelles Wacom-Stift-Tablet klassische Skizzen digitalisieren. Die Software und der Drahtlostreiber machen aber noch Probleme.
Wenn es um Stift-Tablets geht, führt an Wacom momentan kaum ein Weg vorbei. Die Marke Intuos steht für präzise und zuverlässige Stift-Tablets, die auf Grafikdesigner und Künstler abzielen. Allerdings hat sich in den vergangenen Jahren bis auf den Namen und das Zubehör nicht allzu viel an den schwarzen Geräten geändert. Das wollen die Japaner mit dem Intuos Pro Paper Edition ändern, das einen Digitizer für Handschriftnotizen oder Zeichnungen auf echtem Papier hat.
- Wacoms Intuos Pro Paper im Test: Weg mit digital, her mit Stift und Papier!
- Der Kugelschreiber ist als einziges Werkzeug zu wenig
- Das lange Warten auf den Scan
- Fast schon zu guter Stift für digitale Eingaben
- Drahtlos ist gleich funktionslos?
- Verfügbarkeit und Fazit
Wem das bekannt vorkommt: Eine ähnliche Technik haben bereits andere Wacom-Produkte wie das Bamboo Slate oder das Bamboo Folio integriert; diese Einsteigergeräte sind aber ausschließlich für die Nutzung mit Papier gedacht. Das neue Gerät verbindet nun umfassende Digital- mit Papierfunktionen - und das ziemlich überzeugend. Leider sind die zugehörige Inkspace-Software und der Treiber noch nicht richtig ausgereift und verschenken Potenzial dort, wo eine durchdachte Hardware zugrunde liegt.
Ein aufpolierter alter Bekannter
Der erste Blick auf den Karton suggeriert uns sofort: Wir haben es hier mit einem Produkt für Kreative zu tun. Wir öffnen ihn wie ein Buch und ziehen aus einer separaten Verpackung unser Gerät hervor. Beim Auspacken stellen wir fest, dass sich die obere Schale unseres Musters leicht vom unteren Teil löst, vor allem beim Halten mit einer Hand. Der Grund dafür: Wacom verkauft separate Schalen zum Wechseln, die unterschiedlich rau texturiert sind. Das soll dem Kunden mehr Individualisierungsmöglichkeiten geben.
Unser Testgerät ist das Modell in der Large-Variante. Es wiegt 1.300 Gramm und misst 430 x 287 mm bei einer aktiven Zeichenfläche von 311 x 216 mm. Das entspricht ein wenig mehr als einem DIN-A4-Blatt. Daher eignet sich unser Muster besonders gut zum Digitalisieren von Papierzeichnungen und -schriften. Das große Gehäuse benötigt allerdings auch viel Platz auf dem Schreibtisch.
Das Stift-Tablet basiert auf der gleichen Plattform wie das aktuelle Intuos Pro L und hat nur einen zusätzlichen integrierten Papier-Digitizer. Wir können es also ebenfalls drahtlos via Bluetooth oder per USB-Typ-C betreiben und über Multi-Touch mit den Fingern beziehungsweise mit dem neuen Eingabestift Wacom Pen 2 bedienen. Bei Vorgängermodellen wie dem Intuos 5, das verwirrenderweise mittlerweile auch Intuos Pro heißt, mussten die Drahtlosfunktion per USB-Dongle und die Touch-Eingabe gegen einen Aufpreis dazugekauft werden.
Doch nicht nur das hat Wacom geändert, auch äußerlich erkennen wir einige Designfeinschliffe. Das Gehäuse ist etwa halb so dick wie das des Intuos 5 und in mattem Kunststoff gehalten; Vorgängermodelle hatten eine Gummibeschichtung. Die Untergrundplatte aus Kunststoff wurde durch Aluminium ersetzt.
Die typische, nach persönlichen Vorlieben anpassbare Expresskeys-Leiste inklusive Touch-Ring besteht aus einzelnen Kunststoffbauteilen und ist nicht wie das Vorgängermodell mit Gummi überzogen, wodurch sie stärker auffällt. Wir finden die Designentscheidungen sinnvoll. Sie lassen das Gerät etwas hochwertiger aussehen, ohne den typischen Wacom-Stil zu verfälschen.
An einer Seite des Gerätes machen wir zwei verschiedene Schalter aus. Zum einen können wir mit der Power-Taste unser Gerät jederzeit an- oder ausschalten. Das funktioniert aber nur, wenn wir das Gerät kabellos verwenden. Ist es mit einem Kabel angeschlossen, passiert beim Betätigen dieser Taste nichts. Zum anderen können wir mit dem zweiten Schiebeschalter den Multi-Touch-Digitizer hinzuschalten. Auf der anderen Seite unseres Stift-Tablets stecken wir das USB-Type-C-Kabel ein, das jedoch am anderen Ende in einen Full-Size-USB-Port am Computer passt. Damit ist unser Testgerät das erste Modell mit USB-Typ-C. Der Vorteil ist, dass sich das Kabel in beliebige Richtungen anstecken lässt. Eine Leistungsverbesserung oder niedrigere Verzögerung zu etwa einem Intuos 5 konnten wir aber nicht feststellen.
Neben dem Gerät selbst finden wir diverses Zubehör in der Verpackung, darunter einen Klemmbügel, um unsere Papierunterlage am Gerät zu fixieren, den Wacom Pen 2, einen Sockel für ihn inklusive zehn Ersatzstiftspitzen, den Finetip Pen mit drei Ersatzspitzen und eine schicke Federtasche zum Verstauen all dieser Dinge. Für ein wenig Individualität können wir unseren Wacom-Eingabestift mit einem von vier mitgelieferten Farbringen versehen. Den Papier-Digitizer können wir auf dem ebenfalls enthaltenen Grundvorrat an Papier ausprobieren.
Die ungewöhnliche Menge an Zubehör überrascht uns positiv, da das Paper Edition selbst für ein Intuos-Produkt mit vielen Zusatzteilen ausgeliefert wird. Wir müssen jedoch besonders auf die Ersatzspitzen des Finetip Pen achten, wie wir feststellen.
Der Kugelschreiber ist als einziges Werkzeug zu wenig |
Problem ist: Wie lange hat man dort Treiberunterstützung? Mindestens 10-15 Jahre, wie bei...
Geht mir genauso. Da ich zwei Citiq tablets unter MacOS nutze, steigt die Stabilität der...