Youtube: So wird die Elbphilharmonie-Eröffnung in 360 Grad gestreamt
Keine Karte für das Eröffnungskonzert der Hamburger Elbphilharmonie gewonnen? Rund 100.000 anderen ging es genauso. Das Konzert kann aber trotzdem live erlebt werden - als 360-Grad-Stream im Internet. Wir haben uns die Vorbereitungen angeschaut.
Ein kleiner Raum, auf dem Boden ein weißer Strich, daneben steht "Stühle". Von Stühlen indes keine Spur. Stattdessen ist das Stuhllager vollgestopft mit Technik. "Alles hinter dem Strich ist von uns", sagt Raphael Zürn, einer der beiden Chefs des Kölner Unternehmens Veedel Media. Alles, das sind zwei große 4K-Monitore, mehrere Server-Racks und Rechner sowie ein großes Mischpult.
- Youtube: So wird die Elbphilharmonie-Eröffnung in 360 Grad gestreamt
- Vier Kameras stehen im großen Saal
- Der Zuschauer wird geleitet
- Die Elbphilharmonie hat Verspätung
"Hier laufen die Signale aus dem großen Saal zusammen. Sie werden decodiert, gemischt und gehen dann in die Welt hinaus", erzählt er im Gespräch mit Golem.de. Veedel-Media filmt das Eröffnungskonzert der Hamburger Elbphilharmonie und streamt die Bilder ins Internet. Aber nicht einfach nur als normalen Videostream, sondern als 360-Grad-Video in 4K.
Die Kameras sehen aus wie Ufos
Der Rest der Ausrüstung der Kölner lagert draußen auf dem Flur - neben einem Flügel, Pauken und anderen Musikinstrumenten sowie jeder Menge technischem Equipment, zwischen dem Techniker, viele vom Norddeutschen Rundfunk, umherwuseln. Dazu gehören Transportkisten mit Geräten, die aussehen wie Ufos: Kugeln mit acht Augen und einem merkwürdigen Ausleger.
Es sind vier Ozos, die 360-Grad-Kameras von Nokia. Sie werden das Konzert aufnehmen. Was gespielt wird, ist noch geheim, gemunkelt wird, dass etwas von Ludwig van Beethoven auf dem Programm steht. "Die Ozo sei die erste 360-Grad-Kamera, die wirklich broadcastfähig ist", sagt Jan-Niclas Petzold, der zweite Veedel-Media-Chef. "Darauf haben wir in der 360-Grad-Produktion gewartet um unseren Kunden die Broadcast Sicherheit gewährleisten zu können."
Das Baukonzept stammt von Hans Scharoun
Die Kameras werden an vier verschiedenen Positionen im großen Saal aufgebaut. Er dürfte einer der Stars des Abends - und des gesamten Gebäudes - sein: Über 2.100 Zuhörer finden darin Platz, sie sitzen bis zu 17 Meter hoch über dem Orchester. Doch trotz der Dimension ist kein Zuhörer weiter als 30 Meter vom Dirigenten weg. Grund ist die sogenannte Weinberg-Architektur, die der Architekt Hans Scharoun in den 1950er Jahren für die Berliner Philharmonie entwickelt hat. Dabei sitzen die Besucher in Rängen, die als gestaffelt ansteigende Terrassen angeordnet sind, rund um das Orchester.
Über der Bühne hängt ein runder, 15 Meter großer Klangreflektor, der den Schall gleichmäßig in Saal verteilen soll. 10.000 Paneele an den Wänden mit komplexen, mit CNC-Fräsen hergestellten Mustern sorgen dafür, dass kein Hall auftritt. Auch jetzt nicht, wo der Saal fast leer ist und nur eine Reihe von Technikern mit dem Aufbau beschäftigt ist. Das Konzept stammt von Yasuhisa Toyota. Der Japaner gilt als einer der besten Akustiker der Welt.
Unter den Technikern sind auch zwei Mitarbeiter von Veedel Media. Sie haben gerade die erste Ozo aufgestellt und angeschlossen.
Vier Kameras stehen im großen Saal |
Die Kirche der Gottlosen . . .
Professor Cremer war schon ein Genie und Scharoun war schlau genug zuerst Cremer zu...
Man muss unsere Politiker einfach schätzen. Wir stellen einen Kostenplan auf sagen okay...
Die Qualität mit 4k war sehr gut, dafür das es auf 360° gesteckt wurde. Der...