DragonflEye: Die Libelle wird zur Drohne

Flieg, Libelle - aber dahin, wo ich will: US-Wissenschaftler haben ein System entwickelt, um eine Libelle in ein Cyborg-Insekt zu verwandeln.

Artikel veröffentlicht am ,
Cyborg-Libelle: Nerven durch Licht stimuliert
Cyborg-Libelle: Nerven durch Licht stimuliert (Bild: Draper)

Schnell, effizient, wendig: Über Jahrmillionen hat die Evolution sehr gute Bewegungskonzepte hervorgebracht, etwa den Flug der Libelle. Nicht umsonst versuchen Wissenschaftler, diesen in robotischen Systemen nachzubilden. US-Wissenschaftler sind jetzt einen anderen Weg gegangen: Sie bilden nicht den Flug der Libelle nach, sondern machen die Libelle zu einer Drohne.

  • Libelle mit Minirucksack (Foto: Draper)
  • Diese Systeme enthält der Rucksack. (Foto: Draper)
Libelle mit Minirucksack (Foto: Draper)

Die Forscher haben eine Cyborg-Libelle geschaffen. Das haben sie nach eigenen Angaben erreicht, indem sie "miniaturisierte Navigation, synthetische Biologie und Neurotechnologie kombinieren", um die Libellen zu steuern. DragonflEye heißt das Projekt des US-Forschungs- und Entwicklungsunternehmens Draper und des Howard Hughes Medical Institute (HHMI).

Zellen reagieren auf Licht

Um die Libelle beeinflussen zu können, haben die Forscher ihr Nervensystems so verändert, dass es auf Lichtimpulse reagiert. Optogenetische Stimulation nennt sich dieses Verfahren - Optogenetik ist ein relativ neues Forschungsgebiet, das Methoden aus der Optik und der Genetik kombiniert.

Ferngesteuert wird die Libelle mit einem kleinen Rucksack mit elektronischen Systemen und Solarzellen, die die Elektronik mit Strom versorgen. Der Rucksack ist so klein und leicht, dass er die Libelle beim Fliegen nicht behindert. Gesteuert wird die Libelle, indem bestimmte Nerven, die Interneuronen, die für das Lenken zuständig sind, über Optroden stimuliert werden. Ein Navigationssystem sorgt dafür, dass die Libelle autonom fliegt und nicht ferngesteuert werden muss.

Nervenzellen werden gezielt stimuliert

Dazu werden die Nervenzellen dazu gebracht, Opsine zu bilden. Diese lichtempfindlichen Proteine können durch Licht in einer bestimmten Farbe aktiviert oder blockiert werden. Die Interneuronen geben mutmaßlich die Lenkkommandos an nachgeschaltete neuromuskuläre Schaltkreise, die wiederum die Muskeln der Flügel koordinieren und einen stabilen Flug ermöglichen. Es sei möglich, diese Neuronen gezielt stimulieren, ohne dass dabei andere Nervenzellen oder Muskeln aktiviert würden, sagte Jesse J. Wheeler, wissenschaftlicher Leiter des DragonflEye-Projekts bei Draper, dem US- Wissenschaftsmagazin IEEE Spectrum.

Forscher haben schon früher Insekten manipuliert, um sie fernsteuern zu können. Solche Projekte sind allerdings ethisch umstritten: Es ist bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen, ob Insekten so etwas wie Bewusstsein oder Empfindungen haben.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Ehemaliger Entwickler
Die Performance von Windows 11 ist "lächerlich schlecht"

Selbst für ehemalige Angestellte von Microsoft sind manche Eigenarten von Windows offenbar unverständlich. Teilweise hilft selbst teure Hardware nicht.

Ehemaliger Entwickler: Die Performance von Windows 11 ist lächerlich schlecht
Artikel
  1. Elektro-Pick-up: Cybertruck nach Waschstraßenbesuch funktionsunfähig
    Elektro-Pick-up
    Cybertruck nach Waschstraßenbesuch funktionsunfähig

    Ein Tesla-Cybertruck-Besitzer hat ein Problem, nachdem er sein Fahrzeug zu einer routinemäßigen Autowäsche gebracht hat.

  2. Bezahlfunktion: Genehmigung für Apples NFC-Zugang soll im Mai kommen
    Bezahlfunktion
    Genehmigung für Apples NFC-Zugang soll im Mai kommen

    Apple muss Konkurrenten die Nutzung der NFC-Schnittstelle im iPhone für Bezahlfunktionen ermöglichen. Die EU soll die Bedingungen des Herstellers in Kürze genehmigen.

  3. EU-Kommission warnt: Pornhub, Stripchat und Xvideos müssen DSA-Auflagen einhalten
    EU-Kommission warnt
    Pornhub, Stripchat und Xvideos müssen DSA-Auflagen einhalten

    In den kommenden Tagen treten für Pornhub, Stripchat und Xvideos neue Auflagen in Kraft. Unter anderem müssen sie Minderjährigen aus der EU den Zugang zu Pornos verwehren.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • BenQ Mobiuz 27" WQHD/165 Hz 229€ • Spring Sale bei Gamesplanet • MindStar: AMD Ryzen 5 5600 99€ und Ryzen 7 7800X3D 339€ • Samsung Galaxy S23 -37% • Alternate: Patriot Venom 64-GB-Kit DDR5-6000 206,89€ • myMediaMarkt: Sony Bravia KD-75X85L 1.274€ • MSI MEG 342CDE OLED 999€ [Werbung]
    •  /