Shield TV (2017) im Test: Nvidias sonderbare Neuauflage

Das neue Shield TV von Nvidia überrascht uns: Selten haben wir eine Neuauflage mit so wenigen Verbesserungen, aber dafür Verschlechterungen gesehen. Wer das bisherige Android-TV-Modell hat, kann sich freuen.

Ein Test von und veröffentlicht am
Das neue Shield TV samt Controller und Fernbedienung
Das neue Shield TV samt Controller und Fernbedienung (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Üblicherweise hat Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang große Ankündigungen parat, wenn er auf einer Messe auf die Bühne tritt. Auf der Elektronikmesse CES 2017 in Las Vegas hielt Huang gar die Eröffnungsrede, der Fokus lag auf Automotive und künstlicher Intelligenz. Quasi nebenbei stellte er auch ein neues Shield TV vor, eine Gaming- und Streaming-Konsole. Schon bei der Präsentation wurde klar: Sie entspricht weitestgehend dem Shield TV von 2015, die Änderungen drehen sich vorrangig um die Software und das Zubehör. Im Test mussten wir enttäuscht feststellen, dass es neben wenigen Verbesserungen auch Verschlechterungen gibt.

Bekannte Technik kompakter, aber weniger Anschlüsse

Nvidia hat das Shield TV verglichen mit dem Vorgänger drastisch geschrumpft: Es misst 159 x 98 x 26 mm statt 210 x 130 x 25 mm und ist viel leichter (250 statt 650 Gramm). Geblieben ist die teils mit Klavierlack überzogene Oberfläche, die schnell zum Staubfänger wird. Durch die kompakteren Maße fallen der nützliche Micro-SD-Karten-Steckplatz und der Micro-USB-2.0-Port weg. Wer den internen Speicher erweitern möchte, kann dies über einen der beiden USB-3.0-Anschlüsse in Form von externen Festplatten oder anderen Storage-Medien machen. Toslink fehlte schon beim bisherigen Shield TV, der Standfuß ist kostenpflichtiges Zubehör.

Weiterhin vorhanden sind Gigabit-Ethernet, ein HDMI-2.0b-Ausgang mit CEC- sowie HDCP-2.2-Unterstützung und der proprietäre Stromanschluss für das 40-Watt-Netzteil. Einen Einschalter gibt es nicht mehr, das Shield TV lässt sich aber herunterfahren. Beim Vorgänger (mit Android 6.0) geschieht das durch einen langen Tastendruck im sich öffnenden Power-Menü, beim aktuellen Shield TV (mit Android 7.0) fehlt der Punkt. Wer über "Einstellungen" zu "Info" navigiert, kann die Streaming-Konsole dennoch abschalten.

  • Das neue Shield TV samt Controller und Fernbedienung (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Neues (oben) und bisheriges Shield TV (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Durch den kompakteren Formfaktor hat Nvidia den Micro-USB und den Micro-SD-Slot gestrichen. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Der Netzteilstecker ist proprietär. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • 40 Watt benötigt das Shield TV nie. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Neuer (links) und bisheriger Shield-Controller (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Statt Touchtasten gibt es physische Buttons. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die Schultertrigger sind ergonomischer. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Der Klinkenanschluss ist beim neuen Controller nach hinten gerichtet. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Alte (links) und neue Fernbedienung (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Der Sensorbereich der Fernbedienung wird zur Pausetaste. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Shield-TV-Fernbedienungen - der Druckpunkt der neuen ist nicht optimal. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die alte (unten) Fernbedienung war noch aus Metall. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die neue Fernbedienung braucht CR2032-Flachbatterien. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Nvidia Games integriert Android-Spiele, Gamestream und Geforce Now. (Screenshot: Golem.de)
  • Per Sprachsteuerung suchen wir Titel, etwa Lego. (Screenshot: Golem.de)
  • Geforce Now unterstützt wie gehabt maximal 1080p60. (Screenshot: Golem.de)
  • Zu den neuen nativen Android-Spielen zählt Borderlands The Pre-Sequel. (Screenshot: Golem.de)
  • Die internen 16 GByte reichen nur für ein größeres Spiel. (Screenshot: Golem.de)
  • Es bleibt rätselhaft, nach welchen Kriterien der Empfehlungsbereich befüllt wird. (Screenshot: Golem.de)
  • Eigentlich sollen auch Amazon und Netflix Inhalte im Empfehlungsbereich anzeigen, das passiert aber nicht. (Screenshot: Golem.de)
  • Wenn nicht viele Apps installiert sind, bleibt es bei einer App-Leiste. (Screenshot: Golem.de)
  • Wenn eine App am Play Store vorbei installiert wurde, ist sie auch auf dem Hauptbildschirm aufgeführt. (Screenshot: Golem.de)
  • Bei mehr installierten Apps werden diese auf zwei Zeilen aufgeteilt, mehr Zeilen kommen nicht dazu. (Screenshot: Golem.de)
  • Der Hauptbildschirm von Amazons Video-App - hier beginnt es bei jedem App-Start. (Screenshot: Golem.de)
  • Das Start-Logo sieht man bei jedem Neustart von Amazons Video-App. (Screenshot: Golem.de)
  • Die Rubrikansicht in Amazons Video-App (Screenshot: Golem.de)
  • In der Amazon-App lassen sich keine Titel auf die Watchlist setzen. (Screenshot: Golem.de)
  • Die Rubrik-Übersicht der Amazon-App (Screenshot: Golem.de)
  • Sprachsteuerung in Netflix gibt's nicht. (Screenshot: Golem.de)
  • Über Umwege kann das Shield TV abgeschaltet werden. (Screenshot: Golem.de)
  • Die Arte-App zeigt dieses Bildschirmmenü, Spulen geht nur über das Menü. (Screenshot: Golem.de)
  • Die ZDF-Mediathek blendet im Pausenmodus eine Inhaltsangabe ein. (Screenshot: Golem.de)
  • Das Bildschirmmenü der Youtube-App verdeckt fast das gesamte Bild. (Screenshot: Golem.de)
  • Android TV hat eine Task-Übersicht erhalten. (Screenshot: Golem.de)
  • In den Einstellungen zeigt das System den Ladestand der Akkus/Batterien von Fernbedienung/Controller. (Screenshot: Golem.de)
  • Das Einstellungsmenü von Android TV ist umfangreich. (Screenshot: Golem.de)
  • Der Startbildschirm lässt sich konfigurieren. (Screenshot: Golem.de)
  • Ein Menüpunkt für das Zubehör (Screenshot: Golem.de)
  • Im speziellen Leistungsmenü fehlt der Menüpunkt zum Herunterfahren. (Screenshot: Golem.de)
  • Im Android-TV-Play Store fehlen viele Titel, etwa eine Sky-App, ... (Screenshot: Golem.de)
  • ... Maxdome und ... (Screenshot: Golem.de)
  • ... Waip TV. (Screenshot: Golem.de)
Neues (oben) und bisheriges Shield TV (Foto: Martin Wolf/Golem.de)

Weiterhin mit Tegra X1

Rein vom Innenleben her entspricht das neue dem alten Shield TV, denn Nvidia verbaut den hauseigenen Tegra X1. Dieser ist auch heute noch einer der flottesten ARM-basierten Chips am Markt und unterstützt alle wichtigen Videoformate. Möglich sind bis zu 4K (3.840 x 2.160 Pixel) bei 60 Hz, obendrein decodiert der Tegra X1 die immer wichtiger werdenden H.265-Inhalte samt 10 Bit Farbtiefe pro Kanal und HDR (High Dynamic Range). Passendes Material liefern Amazon Video, Netflix und Youtube. Ein HDMI-Kabel, um das Shield TV mit dem Fernseher zu verbinden, legt Nvidia nicht bei.

Die restliche Ausstattung entspricht dem Vorgänger: Nvidia kombiniert den Tegra X1 mit 3 GByte Arbeitsspeicher, weshalb häufig genutzte Apps und ein laufendes Spiel zumeist im RAM liegen. Das gestaltet den Wechsel von einer App zur anderen extrem flüssig - mit seltenen Ausnahmen, dazu später mehr. Das neue Shield TV verfügt über 16 GByte Flash-Speicher, von denen knapp die Hälfte für eigene Daten zur Verfügung steht. Per USB-Stick kann der interne Speicher erweitert werden, dann ist aber ein Port blockiert.

Hinsichtlich der Leistungsaufnahme unterscheiden sich altes und neues Shield TV mit 4 bis 16 Watt je nach Auslastung nicht, die aktive Kühlung ist unhörbar. Seit dem 15. Januar 2017 befinden sich zudem beide Geräte auf dem gleichen Stand, da Nvidia sie per Experience Upgrade 5.0 auf Android 7.0 Nougat aktualisiert hat. Was noch fehlt, ist die angekündigte Unterstützung für den Google Assistant, die soll in ein paar Monaten folgen.

Neu beim Shield TV und auch einzeln erhältlich ist der überarbeitete Controller mit Polygon-Optik. Wir haben ihn uns zusammen mit Geforce Now, so heißt Nvidias Spiele-Streaming-Dienst, angeschaut.

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Controller und Nvidia Games verbessert 
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Minifuzi 30. Jan 2017

Ich weiß leider nicht ob ich de einzige mit diesem Problem bin aber: Nach dem Update habe...

Bill S. Preston 24. Jan 2017

Ich würde für Shield TV auf jeden Fall SPMC empfehlen anstelle des originalen Kodi. Mit...

Moe479 20. Jan 2017

alten scheiß neu verpacken geht immer ... solange der scheiß dann wieder mehr gekauft...

DWolf 19. Jan 2017

Nana, jetzt kein Fanboy geblubber. Die PS Vita ist auch Android und die ist zum zocken...



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