Routerfreiheit bei Vodafone: Der Kampf um die eigene Telefonnummer

Wer bei Vodafone einen eigenen Kabelrouter angeschlossen hat, möchte danach das Geld für die Homebox-Option sparen. Doch die Kündigung wird Nutzern nicht gerade leicht gemacht. Das Vorgehen grenzt schon an Schikane.

Ein Erfahrungsbericht von veröffentlicht am
Vodafone versteckt die Kündigung für die Homebox-Option so gut es geht.
Vodafone versteckt die Kündigung für die Homebox-Option so gut es geht. (Bild: Danish Siddiqui /Reuters)

Die Abschaffung des Routerzwangs ist den Kabelnetzbetreibern schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Zwar mussten sie das Vorgehen der großen Koalition zähneknirschend akzeptieren, doch das bedeutet längst noch nicht, dass sie die Routerfreiheit kundenfreundlich umgesetzt haben. Das merken Nutzer beispielsweise, wenn sie bei Kabel Deutschland/Vodafone versuchen, eine früher angemietete Fritzbox wieder loszuwerden. Das kostet nicht nur Zeit, Geld und Nerven, sondern kann sogar zum vorübergehenden Verlust der eigenen Telefonnummer und fälschlich abgebuchten Strafgebühren führen.

Inhalt:
  1. Routerfreiheit bei Vodafone: Der Kampf um die eigene Telefonnummer
  2. Natürlich ist die Nummer weg

Die Homebox-Option kostet derzeit fünf Euro im Monat. Dafür erhalten die Kunden eine Fritzbox, drei zusätzliche Telefonnummern und die Möglichkeit, auf zwei Leitungen gleichzeitig zu telefonieren. Wer sich einen eigenen Kabelrouter angeschafft hat, will die 60 Euro im Jahr sicherlich sparen. Als Vodafone-Kunde sollte man erwarten dürfen, auf den persönlichen Login-Seiten eine Möglichkeit zu haben, die Option mit ein, zwei Mausklicks abzubestellen. Doch weit gefehlt. Es findet sich auf den Kundenseiten kein Hinweis, wie die Option sich online kündigen lässt. Es wird lediglich auf eine schriftliche Kündigung per Post verwiesen. Kann das wirklich sein?

Kein Hinweis auf Online-Kündigung

Unter "Kontakt" findet man zumindest Hinweise auf andere Zusatzdienste (Sicherheitspaket, Komfort Cloud, Kabel Homepage. Kabel E-Mail), die sich online abbestellen lassen. Ein Anruf bei der telefonischen Kundenbetreuung soll Klarheit schaffen. Die Vodafone-Mitarbeiterin erläutert, dass man auf diese Weise durchaus die Homebox-Option kündigen könne. Es würde die Internetseite aber zu unübersichtlich machen, wenn man einen Hinweis auf diese Möglichkeit noch integriere. So kann man natürlich auch den Versuch erklären, es den Kunden möglichst schwer zu machen.

  • Den Zusatzdienst "Homebox" kennt das Kontaktformular von Vodafone nicht. (Screenshot: Golem.de)
  • Der Kunde erhält nur einen Hinweis, die Homebox-Option per Brief kündigen zu können. (Screenshot: Golem.de)
  • Schon Wochen vor der Zusendung des Austauschmodems mahnte Vodafone die Rücksendung der Fritzbox an. (Screenshot: Golem.de)
Den Zusatzdienst "Homebox" kennt das Kontaktformular von Vodafone nicht. (Screenshot: Golem.de)

Nach der Kündigung per Online-Formular erhält der Kunde ein Schreiben, in dem ihm die Kündigung bestätigt wird und ihm diejenigen drei Telefonnummern mitgeteilt werden, die von den sechs aktiven noch übrig bleiben. Es gibt vorher keine Rückfrage, ob der Kunde die drei verbleibenden Nummern überhaupt nutzt. Zudem wird er aufgefordert, den Mietrouter sofort zurückzuschicken. Das erscheint merkwürdig, denn die Kabelnetzbetreiber verweisen stets darauf, dass die Kunden zur Behebung von Störungen ein Firmengerät zu Hause haben sollten.

Zu früh gefreut

Der zweite Anruf bei der Kundenhotline wird fällig. Die Kundenbetreuerin versichert, dass bei der Umstellung die gewohnten Rufnummern aktiv bleiben können. Sie werde das sofort im System vermerken. Nebenbei erfahren wir dann auch das Datum der Umstellung, denn in dem Anschreiben war das entsprechende Feld leider leer geblieben. Zudem versichert sie, dass der Mietrouter erst zurückgeschickt werden muss, wenn das Austauschgerät von Vodafone angekommen ist. Weil die Kundenbetreuerin so nett ist und Vodafone die Umstellung anscheinend in den Griff kriegt, vergebe ich bei der Service-Bewertung ausnahmsweise zehn von zehn Punkten. Das ist etwas voreilig.

Zwei Wochen vor der Umstellung erhalten wir eine Art Mahnung, den Mietrouter "umgehend" an Vodafone zurückzusenden. Sonst drohe eine Zwangsabbuchung von 160 Euro. Mit Blick auf die Auskunft der Kundenbetreuerin kann man diesen Hinweis wohl ignorieren. Zudem ist es nun mal praktischer, den Karton des Austauschmodems samt Retoureaufkleber für die Rücksendung zu nutzen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Natürlich ist die Nummer weg 
  1. 1
  2. 2
  3.  


Sunny33 26. Sep 2017

Da würde ich in jedem Fall mal bei http://www.guenstigerinternetprovider.net rumschauen...

TK-Karl 15. Dez 2016

ICH HABE DIE VOIP ZUGANGSDATEN! Yeah! Sie sind wertlos! (Stand 15.12.2016) Bin seit...

flow77 15. Dez 2016

Hatte gerade eben ein sehr längeres Gespräch mit der Vodafone Hotline und habe mich an...

Michael0712 14. Dez 2016

Ich hab jetzt ne Sipgate Nummer und brauch mich um irgendwelche schönen der...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Sport und Gesundheit
Massive Anwenderkritik am neuen Garmin Connect

Unübersichtlich, zu viele Klicks: Die neue Version von Garmin Connect kommt bei Nutzern auffällig schlecht an.

Sport und Gesundheit: Massive Anwenderkritik am neuen Garmin Connect
Artikel
  1. Opendesk vom Zendis ausprobiert: Ein Web-Desktop für die Verwaltung
    Opendesk vom Zendis ausprobiert
    Ein Web-Desktop für die Verwaltung

    Opendesk soll Open-Source-Software in die Behörden bringen, um sie unabhängiger von einzelnen Herstellern zu machen. Wie sieht diese digitale Souveränität aus?
    Von Markus Feilner

  2. Early Access: Erste Tests loben das Solo-Dev-Aufbauspiel Manor Lords
    Early Access
    Erste Tests loben das Solo-Dev-Aufbauspiel Manor Lords

    Meistgewünschtes Spiel auf Steam, programmiert von einem Entwickler: Das in Süddeutschland angesiedelte Manor Lords kommt in Tests gut an.

  3. iPhone: Kongo beschuldigt Apple der Nutzung von Konfliktmineralien
    iPhone
    Kongo beschuldigt Apple der Nutzung von Konfliktmineralien

    Der Kongo beschuldigt Apple, in seinen Produkten Mineralien zu verwenden, die in den vom Krieg gezeichneten östlichen Regionen des Landes illegal abgebaut werden.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti zum Tiefstpreis • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Anker USB-Ladegeräte -45% • OLED-TV von LG 54% günstiger • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /