Centriq 2400: Qualcomm zeigt eigene Server-CPU mit 48 ARM-Kernen
Auf den Prototyp folgt das Produkt: Qualcomm hat die Centriq 2400 angekündigt, eine Serie von Prozessoren für Server. Diese nutzen selbstentwickelte Falkor-Kerne und werden in einem 10-nm-Verfahren gefertigt. Bis zum Marktstart dauert es aber noch eine ganze Weile.
Qualcomm hat in San Diego seine ersten Server-CPUs vorgestellt, eine Modellreihe namens Centriq 2400 mit 48 Kernen. Der frühere Prototyp mit 24 Kernen wird mittlerweile als Centriq 1400 bezeichnet, zu kaufen gibt es diese Chips allerdings nicht. Laut Anand Chandrasekher, Senior VP bei Qualcomm Datacenter Technologies, war der Prozessor als Testlauf gedacht, um Erfahrungen zu sammeln. Muster der Centriq 2400 hingegen werden bereits an Partner verschickt, der eigentliche Start soll aber erst im zweiten Halbjahr 2017 erfolgen.
Technisch hat der Centriq 2400, Codename Amberwing, mit dem Centriq 1400 wenig zu tun: Die 48 Kerne basieren auf ARMs ARMv8-Architektur mit 64-Bit-Unterstützung und heißen Falkor statt Hydra. Mit den Krait- oder den Kryo-Kernen der Snapdragon-SoCs wie dem Snapdragon 835 haben sie kaum etwas zu tun. Details wollte Qualcomm aber keine nennen. Klar ist, dass im Chip weitere Funktionseinheiten wie ein Speicher- und ein I/O-Controller stecken. Gefertigt werden die Centriq 2400 in einem nicht näher erläuterten 10-nm-FinFET-Verfahren, denkbar sind Samsung oder TSMC.
Vor Ort zeigte Qualcomm einen 1U-Server im Betrieb, das Rack blieb aber verschlossen. Bis die Centriq 2400 erscheinen, vergehen ohnehin noch einige Monate, welche der Konkurrenz Zeit verschaffen: Intel liefert bereits seine Xeon E5 v5 alias Skylake-EP mit angeblich bis zu 32 x86-Kernen an Facebook und Google aus.
Hersteller wie Cavium arbeiten am ThunderX2 mit 54 ARM-Kernen und Applied Micro hat den X-Gene 3(XL) in Entwicklung, der bis zu 64 ARM-Kerne aufweist. APM wurde allerdings aufgekauft und die Compute-Sparte soll weiterveräußert werden, was den X-Gene verzögern könnte.
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