Crimson Relive Grafiktreiber: AMD lässt seine Radeon-Karten chillen und streamen
Mit der Radeon Software 16.12 erhalten Nutzer von AMD-Grafikkarten ein Streaming-Interface mit H.265-Support, ein D3D12-Benchmark-Tool und einen cleveren Stromsparmodus.
AMD hat die Radeon Software 16.12 alias Crimson Relive angekündigt, einen neuen Grafikkartentreiber für die hauseigenen Pixelbeschleuniger. Der Treiber ist der Nachfolger des Crimson (Englisch: karminrot), den AMD vor einem Jahr vorstellte - einen anderen Rot-Ton hat sich der Hersteller dieses Mal nicht ausgedacht. Stattdessen verweist der Relive-Zusatz auf das optionale Streamingtool, das AMD zur Radeon Software anbietet.
Nachdem schon vor einigen Wochen die Unterstützung für die Gaming-Evolve-App eingestellt wurde, war klar, dass AMD eine eigene Lösung anbieten will: Die heißt Relive und ermöglicht Spiele-Capturing bis hinauf zu 4K-UHD (3.840 x 2.160 Pixel) bei 60 Bildern pro Sekunde und Videos mit einer Bitrate von bis zu 50 MBit/s. Das klappt entweder manuell oder automatisch rückwirkend für 20 Minuten.
Anders als Nvidias Geforce Experience unterstützt Relive auch den H.265- (HEVC) statt einzig den älteren H.264-Codec, zumindest bei Polaris-Karten wie der Radeon RX 480. Leistung kostet das Capturing samt Encoding nicht, da die Video Codec Engine (VCE) dafür genutzt wird. Relive kann live auf Twitch sowie Youtube streamen (1440p60 bei 10 MBit/s), blendet auf Wunsch eine Kamera ein und fertigt Screenshots an.
Wer künftig wissen will, wie flott seine Spiele laufen, für den hat AMD das Open Capture and Analytics Tool (OCAT) parat. Dabei handelt es sich um die Open-Source-Software Presentmon, die auch die Direct3D-12-Grafikschnittstelle unterstützt. Die bei Github verfügbare Version muss erst kompiliert werden und weist kein GUI auf, weshalb das fertig angebotene OCAT zumindest eine Erleichterung darstellt. Die Aufzeichnung per Hotkey kann auf eine bestimmte Zeitspanne begrenzt werden, die Resultate gibt OCAT als CSV-Datei aus.
Eine andere spannende Neuerung heißt Radeon Chill: Bei unterstützten Spielen können Nutzer ein unteres und ein oberes fps-Limit vorgeben. Bewegt sich die Kamera nicht, drosselt Radeon Chill die Bildrate auf das eingestellte Minimum, was Energie spart und die Karte leiser werden lässt. Für die Obergrenze gilt das Gleiche, da die Radeon nicht unnötig viele Bilder rendert. AMDs Whitelist umfasst derzeit 18 Spiele.
Wir haben Radeon Chill mit dem originalen Skyrim und einer RX 480 ausprobiert - die Technik funktioniert einwandfrei, gerade wenn ein Monitor mit Freesync verwendet wird. Besonders gut gefällt uns, dass Radeon Chill zwar weniger Frames berechnet, diese aber zügiger ausgibt. Die geringeren Frametimes sorgen für ein runderes Spielgefühl.
Mit dem Treiber wird überdies Freesync im rahmenlosen Fenster freigeschaltet, die VP9-Beschleunigung und der HDR10- sowie Dolby-Vision-Support aktiviert und der Wattman unterstützt auch ältere Karten. Die Radeon Software 16.12 alias Crimson Relive soll im Laufe des 8. Dezembers 2016 bei AMD verfügbar sein.
Meine Quelle habe ich ja verlinkt. Entsprechende Fußnote 9: R9 390 ist laut Wikipedia...
Professionell ist man sobald man damit Geld verdient, bekannte Streamer setzen auf OBS...