Kinofilm Assassin's Creed: Im Animus eingeschlafen
Dieses Jahr gibt es kein neues Assassin's-Creed-Spiel von Ubisoft, dafür aber die erste Kinoverfilmung. Sie zeigt elegante Action wie ein Spieltrailer, die Handlung scheint dagegen Meuchelmördern zum Opfer gefallen zu sein.
Ein paar Minuten lang sind wir wirklich begeistert. Elegante Klettereinlagen, hervorragend choreographierte Kämpfe und wunderschöne Kamerafahrten über spätmittelalterliche Städte kommen unserer Wunschvorstellung einer Kinoversion des Computerspiels Assassin's Creed schon sehr nahe. Eine packend gefilmte Verfolgungsjagd auf Kutschen ganz zu Beginn weckt bei uns sogar kurz das Gefühl, die Umsetzung könnte tatsächlich ein gelungener Popcornkinospaß werden. Leider können visuelle Highlights und die guten Schauspieler das missglückte Drehbuch aber nicht ausgleichen.
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Die Ausgangslage kommt uns bekannt vor. Ein Mann erwacht in den Laboren von Abstergo Industries und wird dort von einer Wissenschaftlerin und ihrem mürrischen Vorgesetzten in eine Maschine namens Animus gesteckt. Dort angeschlossen, kann er in seiner DNA verborgene Erinnerungen von Vorfahren nacherleben. So möchte Abstergo an wichtige Informationen aus der Vergangenheit kommen. Ganz besonders an die Fundstelle des goldenen Edenapfel-Artefakts, das die totale Weltherrschaft verspricht.
Alte Story, neue Namen
Wer auch nur eines der zahlreichen Assassin's-Creed-Spiele seit dem Serienbeginn 2007 gespielt hat, kennt bereits die ganze Wahrheit. Hinter Abstergo Industries stecken die machthungrigen Templer und unsere Hauptfigur ist Nachfahre von Mitgliedern eines uralten Assassinen-Bundes, der sich punktuell durch die Weltgeschichte mordet, um den freien Willen der Menschen - so gut es jedenfalls geht - aufrechtzuerhalten. Leider hat der Film dieser bekannten Geschichte nichts hinzuzufügen. Während Nichtspielern die Hintergründe kaum erklärt werden, warten Spieler 116 Minuten lang vergeblich auf die größten Enthüllungen der digitalen Storyvorlage oder wenigstens interessante Entwicklungen der vermeintlich neuen Charaktere.
Zur Enttäuschung trägt auch der Protagonist bei, der nicht Desmond Miles heißt, selbst wenn die Grundzüge der Handlung an das erste Spiel erinnern. Wir folgen dem eigentlich zum Tode verurteilten Callum Lynch (gespielt von Michael Fassbender), der seiner Hinrichtung zu besagten Forschungszwecken entgehen konnte. Die ersten Minuten des Films wirken wie ein schneller Versuch, Sympathien für einen Helden aufzubauen, dessen Schicksal uns trotz allem bis zum Schluss egal bleibt.
Da unser Protagonist schon vor seinem Aufenthalt bei Abstergo nur ein verurteilter Mörder mit Aggressionsproblemen ist, fällt es schwer, mit ihm zu leiden und ihm die Daumen zu drücken. Daran ändert auch die hastig erzählte Kindheitstragödie nichts, die ihn zum Waisen gemacht hat. Desmond Miles mag in den Spielen als gänzlich unbeschriebenes Blatt begonnen haben. Dort funktioniert so etwas aber besser, weil der Spieler hier die Kontrolle hat und sich schnell selbst in die Situation des Abstergo-Gefangenen versetzt.
B-Movie-Flair mit Templern in Mönchskutten |
Ich würde bei AC1 nicht mal sagen, dass es schlecht gealtert ist - es war schlicht von...
Und deshalb sind Serien die besseren Filme ;)
Naja, doch, irgendwie so halb...wenn ich das richtig im Kopf hab, ist man am Ende von...
Hmm, ich kann mir (vermutlich) zwar vorstellen, was du mit scheissübel meinst, aber auch...