Jon S. von Tetzchner: Ein halbes Leben für zwei Browser
Browser sind sein Leben - Jon S. von Tetzchner war erst für den Opera-Browser verantwortlich und hat danach mit Vivaldi einen neuen erschaffen, der demnächst um einen vollwertigen E-Mail-Client ergänzt werden soll. Wir haben mit dem Vivaldi-Chef über seine weiteren Pläne gesprochen.
Browser, Browser und nochmals Browser: So lässt sich das berufliche Engagement von Jon S. von Tetzchner zusammenfassen. Der Opera-Gründer und Vivaldi-Schöpfer hat bisher sein gesamtes berufliches Leben Internet-Browsern gewidmet. Kurz bevor Vivaldi in der Version 1.5 erscheint, haben wir mit ihm über das Projekt und die künftigen Pläne gesprochen. Für die kommenden Monate hat sich Vivaldi so einiges vorgenommen. "Wenn Kunden nach einer Funktion fragen und der damit einhergehende Aufwand vertretbar ist, wird die Funktion in den Browser eingebaut", sagt von Tetzchner.
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Am Anfang seiner Karriere mit 24 Jahren arbeitete er bei Telenor, der damaligen staatlichen Telefongesellschaft in Norwegen. Dort entwickelte er in einer Forschungsabteilung gemeinsam mit dem vor zehn Jahren verstorbenen Geir Ivarsøy einen Browser namens Multitorg Opera. Telenor stampfte das Projekt ein, bevor es auf den Markt kam. Von Tetzchner und Ivarsøy übernahmen daraufhin von Telenor die Rechte an dem Browser und verließen das Unternehmen.
Am 30. August 1995 gründeten sie Opera Software - von Tetzchner wurde zum Chef des Unternehmens, nur einen Tag nach seinem 28. Geburtstag. Fünfzehn lange Jahre war er Opera-Chef und blieb nach seinem Rücktritt noch anderthalb Jahre bei der von ihm gegründeten Firma.
Auch nach Opera ließen ihn Browser nicht los
"Als ich Opera Software verlassen hatte, ging ich davon aus, dass ich mich nicht länger mit Browsern zu beschäftigen brauche", sagte der heute 49-Jährige im Gespräch mit Golem.de. Aber es kam anders. "Zwei Jahre später hat Opera die eigene Rendering Engine Presto eingestampft und zugleich die Strategie für den Browser verändert. Zuvor war Operas Philosophie, einen sehr innovativen Browser mit vielen Funktionen anzubieten", erzählt von Tetzchner.
"Wir hatten eine enge Bindung zu den Kunden. Sie sagten uns, welche Funktionen sie haben wollten, und wir setzten es um. Und als der Browser eine andere Richtung eingeschlagen hatte, waren die Nutzer enttäuscht und verärgert." Mit einem Mal musste auch von Tetzchner überlegen und entscheiden, welchen Browser er künftig verwendet.
Ehemalige Kollegen und Opera-Anwender wandten sich an ihn und fragten, ob er daran etwas ändern könne. Das war ihm aber nicht mehr möglich. "Bei Opera konnte ich nichts ändern, aber ich konnte ein neues Unternehmen gründen", sagte er. "Wenn Opera Presto nicht eingestampft hätte, wäre es sehr schwer gewesen, mit 19 Jahren Code zu konkurrieren, der teilweise von mir stammte. Als sie [Opera] entschieden, die Arbeit wegzuschmeißen - was meiner Meinung nach keine clevere Entscheidung war, aber ok - veränderte sich damit die Gleichung".
Operas Abkehr von der eigenen Rendering Engine kam im Februar 2013, im Dezember desselben Jahres wurde Vivaldi gegründet. Etwas mehr als ein Jahr später erschien die erste Version von Vivaldi - damals noch eine frühe Entwicklungsversion. Seitdem konnten Vivaldi-Fans die Richtung des Browsers mit beeinflussen. Seit mittlerweile fast drei Jahren ist von Tetzchner wieder Chef eines Browser-Herstellers.
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Er schrieb ja auch, dass man es ändern kann.
Als ich die 64 Bit Version installiert habe bin ich über den SandBox Bug in Verbindung it...
"Supergaus" sind, wenn überhaupt, ein befallenes System und / oder abgegriffene Daten an...
Und ist Dein E-Mail-Programm "kompromittiert", hast Du den selben Effekt. Wie kommt man...