Seoul-Incheon Ecobee ausprobiert: Eine sanfte Magnetbahnfahrt im Nirgendwo
Vom Flughafen mit Ruhe ins Nichts: Während in Deutschland die Magnetschwebetechnik aufgegeben wurde, geht es im verkehrsgeplagten Asien erst richtig los. In Südkorea wurde gar ein neues System in den praktischen Betrieb versetzt. Wir sind Probe gefahren und waren dabei fast alleine.
Vier Magnetbahnsysteme gibt es derzeit auf der Welt. Eines davon ging im Februar 2016 am Flughafen Seoul-Incheon in den Fahrgastbetrieb. Die Incheon Airport Maglev Line, auch Ecobee genannt, ist ein mutiges Pilotprojekt auf Basis eigenentwickelter Technik und gehört zur Anfangsinfrastruktur der Region. Es ist weltweit das dritte Magnetschwebebahnsystem und bedient in der ersten Ausbaustufe sechs Stationen auf einer 6,1 Kilometer langen Strecke in zwölf Minuten. Erschlossen wird also die unmittelbare Umgebung, die derzeit allerdings noch ein großes Nirgendwo darstellt. Wir sind also ziemlich einsam Probe gefahren, um herauszufinden, was die unmittelbaren Unterschiede zum Rad-Schiene-Konzept sind und wie sich das Fahren anfühlt.
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- Die Bahn schleicht ganz schnell dahin
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Dabei muss zunächst angemerkt werden, dass die Magnetschwebebahn in Südkorea auch in ihren weiteren Ausbaustufen nicht mehr als eine lokale oberirdische U-Bahn sein wird. Für die Anbindung eines der größten Flughäfen der Welt an die Hauptstadt Seoul und Teile des Landes gibt es längst Infrastruktur in Form dreier anderer Zuggattungen: Arex Commuter, Arex Express und KTX HSR. Die Magnetbahn wird als viertes System vor allem Südkoreaner transportieren, die rund um den Flughafen arbeiten oder leben werden. Entsprechende Viertel sollen erst noch entstehen.
Leiser durch die Stadt
Die Magnetbahn soll diese Aufgabe besser erfüllen als die Eisenbahn. Aerodynamische Vorteile sollen die Fahrzeuge umweltfreundlich und leise machen, wie in der offiziellen Darstellung zu lesen ist. Auf Schallschutzwände kann verzichtet werden, und da es kaum mechanische Beanspruchung gibt, reduziert sich der Materialaufwand. Gleise müssen immer wieder geschliffen werden, die Magnetbahntrasse hingegen nicht. Radreifen bei Bahnen müssen getauscht werden, bei schwebenden Bahnen entfällt das naturgemäß.
Die operativen Kosten sollen sogar 80 Prozent niedriger sein als bei einer traditionellen Eisenbahn. Hierbei muss allerdings berücksichtigt werden, dass zum Konzept der fahrerlose Betrieb gehört, der bei Eisenbahnen prinzipiell auch möglich ist. Diese Behauptungen werden sich wohl erst nach zehn oder zwanzig Jahren Praxiserfahrung vernünftig belegen lassen. Das gehört mit zu dem Projekt. Eins ist aber jetzt schon zu sagen: Das Fahren fühlt sich anders an. Und zwar vor allem langsamer als mit der Eisenbahn.
Die Bahn schleicht ganz schnell dahin |
Manche Sachen muss man eben nicht entwickeln, wenn sie nur Selbstbeschäftogung sind.
hm.. dann sollte man sehr viel mehr Staatsschulden bei den Inländern machen. Japan ist...
Bisher bin ich mit zwei Monorails gefahren. Eine in Sydney, eine in Seattle. https://de...
Eine Mutter gibt ihrem Kind doch auch nicht erst was ungenießbares, bevor sie es füttert? :D