Memory-Driven Computing: HPE zeigt Prototyp von The Machine

HPE will den Computer neu erfinden - die ersten Schritte sind getan: The Machine existiert als funktionierender Prototyp mit 4 TByte einheitlichem Speicher und optischer Verbindung zwischen mehreren Racks. Als Nächstes steht ReRAM auf dem Plan.

Artikel veröffentlicht am ,
Prototyp von The Machine
Prototyp von The Machine (Bild: Marc Sauter/Golem.de)

Hewlett Packard Enterprise hat auf der hauseigenen Discover-Konferenz 2016 erstmals seit zwei Jahren wieder ausführlich über The Machine gesprochen und passend dazu den Prototyp gezeigt. 2014 hatte HPE angekündigt, den Computer neu erfinden zu wollen und The Machine vorgestellt. Seit Oktober 2016 läuft in den Laboren des Herstellers ein Proof-of-Concept-Prototype des Systems, der schon viele der Eigenschaften aufweist, die HPE implementieren möchte.

  • Prototyp von The Machine (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Unter dem Kupferblock sitzt der Switch, unter dem Kühler rechts davon das SoC. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Die reche Platine umfasst vier Memory Controller. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • HPEs Ausstellungsmodell von The Machine nutzt 32-GByte-DIMMs, der Prototyp aber 128-GByte-DDR4-Module. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Überblick zu The Machine (Bild: HPE)
  • HPE sieht The Machine als Zukunftsmodell. (Bild: HPE)
  • Erste Benchmarks klingen vielversprechend. (Bild: HPE)
  • Roadmap bis 2020 (Bild: HPE)
  • HPE zeigt The Machine. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
Prototyp von The Machine (Foto: Marc Sauter/Golem.de)

Die Idee bei The Machine ist es, den Speicher statt des Prozessors zum zentralen Element des Computers zu machen. Statt mehrerer Cache-, Memory- und Storage-Stufen (Tiers) zu nutzen, soll ein gigantischer Pool verwendet werden. Im Falle des Prototyps sind das vier Speichercontroller mit jeweils 1 TByte DRAM, die auf einer eigenen Platine sitzen. Die ist durch ein Fabric mit einem zweiten Board verbunden, auf dem ein Memory-Switch und eine ARM-basierte CPU sitzen. Racks werden per optischem Interconnect verknüpft, weshalb jeder Prozessor Zugriff auf sämtlichen Speicher haben soll.

Ursprünglich war The Machine mit Memristoren statt mit flüchtigem DRAM geplant. Zukünftig möchte HPE ergo nicht flüchtigen Speicher verwenden und hat sich daher mit Western Digital zusammengetan, um deren 3D Resistive RAM einzusetzen. Die Geschwindigkeit ist zwar geringer als bei DRAM, die Haltbarkeit und Latenzen aber sehr gut. Western Digital konnte sich einen Seitenhieb auf Intel nicht verkneifen: Deren 3D Xpoint wäre aufgrund der Kosten schwer skalierbar, insbesondere mit Blick auf die Fertigung.

The Machine ist einer der Wege zum Exascale-Computing

In den kommenden Jahren möchte HPE das integrierte Gen-Z-Fabric weitreichender einsetzen, denn The Machine soll bis 2020 auch als Prototyp für die ersten Exascale-Supercomputer dienen. Bis dahin ist vielleicht auch das MachineOS fertiggestellt, was heute kaum erwähnt wurde - das Vorabsystem läuft mit Linux. Erste Benchmarks sehen einen Leistungszuwachs von Faktor 2x über 15x bei In-Memory Analytics und über 300x bei Similarity Search bis hin zu 8.000x bei gänzlich neuen Ansätzen im Finanzsektor.

Weitere Informationen zu The Machine möchte HPE in den kommenden Tagen auf der Discover 2016 in London erläutern. Prinzipiell ist der Ansatz eines großen, nicht flüchtigen Speicherpools nicht auf Server beschränkt, sondern eignet sich auch für unter anderem IoT-Geräte oder Notebooks.

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Poison Nuke 01. Dez 2016

SLS klingt ja schön und gut, aber nicht ohne Grund gibt es Caches, weil eben L1 Cache mit...

logged_in 30. Nov 2016

Entweder nur gut für die ganze Finanzbranche (außer ihren Normalbürger-Kunden, die nun...

grslbr 29. Nov 2016

Dann kann ich mein Gehalt endlich direkt im Darknet verpulvern.

ms (Golem.de) 29. Nov 2016

Danke, ich habe den Typo korrigiert.



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