ABCI: Japan plant 130-Petaflops-Supercomputer für 2017

Noch kommendes Jahr soll der ABCI-Supercomputer einsatzbereit sein, angesetzt sind 130 Petaflops. Die lassen sich aber nicht mit denen des derzeit schnellsten System vergleichen. Japan möchte den ABCI für Erforschung von Künstlicher Intelligenz einsetzen und könnte Tesla-Chips von Nvidia nutzen.

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Der K-Computer von 2011
Der K-Computer von 2011 (Bild: Riken)

Das japanische National Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST) möchte einen neuen Supercomputer für Deep Learning bauen, das System soll Ende 2017 den Betrieb aufnehmen (PDF). Das AI Bridging Cloud Infrastructure (ABCI) genannte Projekt soll eine Leistung von über 130 Petaflops aufweisen. Das wäre mehr als der aktuell schnellste Supercomputer, der chinesische Sunway Taihu Light, erreicht. Der schafft eine theoretische Rechengeschwindigkeit von 125 Petaflops und 93 Petaflops im Linpack-Benchmark bei doppelter Genauigkeit (FP64, Double Precision).

Im Falle des ABCI möchte das AIST die 130 Petaflops jedoch entweder per Single Precision (FP32) oder gar per Half Precision (FP16) erreichen, was für Deep Learning ausreicht. Wie hoch die FP64-Leistung ausfällt, bleibt unklar. Die Vorgabe ist, dass der neue Supercomputer die geplante Rechengeschwindigkeit bei einer Leistungsaufnahme von unter 3 Megawatt erzielen soll, was extrem effizient wäre. Ein Blick in die Green500-Liste zeigt, dass dort Nvidia mit dem DGX Saturn V in Front liegt. Darin stecken vor allem viele Tesla-P100-Beschleunigermodule, die sich sehr gut für FP16-Operationen eignen, da sie diese mit doppelter FP32-Geschwindigkeit ausführen.

  • Überblick zum ABCI (Bild: AIST)
  • 130 Petaflops und 3 Megawatt als Eckdaten (Bild: AIST)
  • Der ABCI soll u.a. für Startups zugänglich sein (Bild: AIST)
Überblick zum ABCI (Bild: AIST)

Dazu passt, dass die Japaner ab dem ersten Quartal 2017 ein System namens AIST AI Cloud (AAIC) fertigstellen möchten (PDF), in dem 400 Tesla P100 in Form von 50 DGX-1 von Nvidia verwendet werden sollen. Inwiefern das AAIC mit dem ABCI-Supercomputer zu tun hat, ist uns unklar. Stehen soll das neue ABCI-System auf dem Kashiwa-Campus der University of Tokyo, die japanische Regierung investiert dafür 193 Millionen US-Dollar.

Geplant ist obendrein eine Power Usage Effectiveness (PUE) von unter 1,1 - das wäre sehr gut. Der Wert beschreibt die Leistungsaufnahme der Server-Schränke in Relation zur der, welche unter anderem für die Warmwasserkühlung, die Belüftung und die Beleuchtung aufgewendet werden muss (PDF).

Neben dem ABCI-Supercomputer plant Japan noch ein System namens Post-K, welches von speziellen ARM-basierten Prozessoren angetrieben wird, die Fujitsu entwickelt. Mit Post-K ist ein Supercomputer gemeint, der auf den ebenfalls von Fujitsu stammenden K-Computer von 2011 folgt. Bereits fertig ist das derzeit flotteste japanische System namens Oakforest-PACS des Joint Center for Advanced High Performance Computing in Tokyo. Es verwendet Intel-CPUs und Beschleuniger vom Typ Xeon Phi 7250 (Knights Landing).

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